2006-11-11
Respekt
Jesenice -VSV 7:3
Endlich, - hat der Cavallini, mein Hund (siehe auch“Cavallini“ vom 6.11.) gestern am späten Abend zu mir gesagt. Wir hatten uns gerade gemeinsam das Kärntner Eishockeymagazin von Radio Kärnten reingezogen. Normalerweise ist das ja nicht unser Sender. Aber wenn Eishockey ist, der VSV auswärts spielt und Premiere nicht überträgt, dann bist du heilfroh, wenn sich wenigstens der Hönigmann oder der Rainer meldet. Auch aus Jesenice. Premiere ist sich ja zu fein für die Slowenen. Was mir unverständlich ist. Weil die Stahlkocher aus Jesenice sind eine absolute Bereicherung. Aber vielleicht gibt es ja vertragliche Schwierigkeiten. Was weiß den unsereiner.
Endlich, - sagt also der Cavallini, ist die blöde Serie gerissen. Weil du bist mir da schon ziemlich auf die Nerven gegangen, mit deinem blödem wir-haben-seit-der-dritten-Partie-nicht-mehr-in-der-regulären-Spielzeit-verloren Getue. Und außerdem haben wir zum Spielen und Panieren ja unsere anderen Lieblingsnachbarn. Die Männer von Jesenice musst du ernst nehmen. Erstaunlich cool der Kleine, denke ich so bei mir. Sie sollten ihn aber einmal erleben, wenn er eine Katze sieht. Von 0 auf Hundert in 1,8 Sekunden. Ein Ferrari ist da nix dagegen.
Aber so ganz scheinen wir das gestern dann doch nicht getan zu haben. Das Ernstnehmen. Es kam mir so vor als hätten unsere Jungs den Namen Fox noch nie gehört. Aber der ist ein Fuchs. Und unter 2 Toren macht der es ganz selten. So auch gegen die Meisteradler. Und das war der Anfang vom Ende. - 7:3 haben uns die Nachbarn jenseits des Mittagskogels schlussendlich eingeschenkt. Und wie ich im Laufe des Tages gehört habe, verdient.
Also, ich bin ziemlich in den Seilen gehangen. Weil wie wir knapp vor Schluss des 2. Drittels das 3:4 praktisch, also vorm geistigem Auge, schon erzielt hatten, da war natürlich der Glaube an die Aufholjagd und die Fortsetzung der Serie absolut intakt. Aber dieser Teufelskerl von Kotyk, der Tormann von dem man ja bis Villach herauf Wunderdinge hört, kratzt den auf der Linie tanzenden Puck noch weg. So. Also kein Anschlusstreffer. Und damit auch keine Möglichkeit auf einen Blitzstart im letzten Drittel. Und dadurch schon gar keine Möglichkeit auf den Ausgleich. Und dann fällt mir auch noch mein kleiner Freund in den Rücken. Von wegen bester Freund des Menschen.
Zum Schluss haben die Jesenicer getanzt und gesungen, dass es eine Freude war. Und ihr rhythmisches JE – SE – NI – CE hat der Wind bis in mein Wohnzimmer herauf getragen, wo ich am offenen Fenster noch eine geraucht hab. Und ein bisschen habe ich mich dann mit den sympathischen Nachbarn sogar mitgefreut. Weil 1. sind zwei meiner Mitarbeiter wieder topmotiviert, weil wenn du die Mannschaft vom Chef schlägst, dann taugt dir das klarerweise, 2. war der Gegner gestern nicht der KAC und 3. können wir morgen gegen Salzburg eine neue Serie starten.
Und schon sind die paar düsteren Gedanken wegen der Niederlage einerseits und dem Cavallini seinem blöden Spruch andererseits verflogen. Ich freu ich mich schon wieder richtig auf die morgige Partie, gegen die Söldner vom Mateschitz Jogl.
vsvfan