2007-01-29
Maßarbeit
VSV - EC Graz 99ers 4:3
So, jetzt haben wir also auch das zweite Heimspiel gegen die 99ers hinter uns gebracht. Und das innerhalb von nur 48 Stunden. Und prächtig, ist es so gekommen, wie wir beim Obiditsch in der Gerbergasse, dort wo sich der mündige Eishockeybesucher mit seinen Kollegen trifft, befürchtet haben. Es werden 2 sauschwere Spiele werden, haben wir noch am Freitagnachmittag sinniert. Weil a.) wird uns die Motivation ein bisschen fehlen, gegen das abgeschlagene Tabellenschlusslicht, und b.) sind wir selber schon ein bisschen müde und ausgepowert von den Strapazen der letzten 41 Tage. Da waren immerhin 14 Partien zu absolvieren. Trotz des Weihnachtsfestes und dem Neujahrstrubel. Teilweise mit einer Intensität, die dir einfach die Kraft aus den Muskeln gepresst hat, wie bei einer Zitrone, die in die eigens dafür vorgesehene Presse kommt.
Das Wichtigste in Kürze zusammengefasst: Wir haben doch beide Spiele gewonnen. Nach dem 5:2 vom Freitag, folgte gestern ein 4:3. Mehr Berichtenswertes fand nicht statt. Ersparen Sie mir bitte detailiertere Schilderungen dessen, was sich da auf dem Eis der Stadthalle an den 2 besagten Tagen abgespielt hat. Hatte nämlich der Freitag noch mit einer einigermaßen passablen Vorstellung der Grazer aufgewartet, wodurch die Adler gezwungen waren, wenigstens streckenweise Eishockey zu spielen, war der Sonntag selbst für die wohlwollensten Zuseher, nicht mehr als Eishockeyspiel erkennbar. Daher breiten wir getrost den Mantel des Schweigens über diese komische Doppelveranstaltung, die selbst bei unkritischster Betrachtung nicht einmal Faschingscharakter aufwies. Es fehlte einfach die Komik in dieser sonntäglichen Tragödie.
Aber selbst in dieser Tristesse bleibt ein positiver Aspekt zu erwähnen. Die Adler haben gestern eine Partie noch einmal aus dem Feuer gerissen, als die meisten Fans schon gar nicht mehr daran glauben wollten. Es war eine außerordentliche Willensleistung der Blau-Weißen, ein psychischer Gewaltakt, sich gegen eine, mehr als blamable, sich abzeichnende Heimniederlage gegen den Tabellenletzten, in den letzten 3 Minuten doch noch zur Wehr zu setzen. Und die Partie umzudrehen. Das ist etwas, das uns auszeichnet und auf das wir stolz sein können. Aufgegeben wird in den Reihen der Adler nicht. Das kennen die Burschen gar nicht. Und davor ziehe ich meinen Hut. Vor soviel Leidenschaft und vor soviel verpritscheltem Herzblut. Da wird einem doch noch warm ums Herz.
Außerdem sei hier festgehalten, dass unsere Adler gesundheitlich am Zahnfleisch daherkommen, und sich die Länderspielpause, die ab Freitag folgt, wünschen, wie der Nackerte ein Gewand. Aber nicht nur physisch, auch psychisch sind einige derzeit an ihr Limit gestoßen. Daher wird das oberste Gebot der Stunde sein, in dieser besagten Pause, die Batterien und die Kohlehydratspeicher wieder aufzufüllen. Die Wunden zu lecken und den Kopf wieder frei zu machen. Für die wichtigste Phase des Jahres. Dem Play-off. Lassen wir es daher beim Positiven bewenden: 4 Punkte konnten wir uns dieses Wochenende in der Tabelle gutschreiben lassen. Mehr wäre so, oder so nicht gegangen.
Und die tun gut, die 4 Punkte. Denn von hinten drückt Linz, wo wir gleich am Donnerstag antreten müssen. Und die Stahlstädter lassen nicht locker. Die haben sich in uns reingebissen und wollen sich natürlich an uns vorbeidrängen. Weil die Oberösterreicher haben aus den letzten 17 Spielen 14 Siege geholt. Und wenn diese Serie anhält, dann sind die sogar noch ein Kandidat für den ersten Platz. Wer weiß? Für uns wird da eher nix zum Erben sein, am Donnerstag. Aber, vielleicht können ja die waidwunden Adler noch einmal das Maximum herausquetschen, aus ihren geschundenen Körpern und den Linzern einen hineinwürgen. Wichtig wäre das schon in Hinblick darauf, dass eines der Semifinali VSV gegen Linz heißen wird. Oder umgekehrt. Und da sollten wir schon noch einmal den Meister ein bisschen heraushängen lassen. Damit die Linzer wissen mit wem sie es tun bekommen werden. Am 16.3. um 19.15 Uhr in der Villacher Stadthalle.
vsvfan