2004-08-15
August 66
Eine vielteilige Biographie
66 - rVk mit großer Schwester
Man kann sein Leben nicht auf einmal erzählen. Und schon gar nicht linear. Also bringe ich kleine Häppchen davon, völlig wahllos aneinandergereiht, unter das wehrlose Kärnölvölkchen.
Es ist meine Biographie, es sind meine Ansichten, es sind meine Irrtümer, und es ist das was mich bewegt. Unvollkommen und belanglos.
Komischerweise beginnt trotzdem alles am Anfang.
Ich wurde 1966 einfach geboren. Es war Ende August und es gab Hochwasser. Und natürlich, wie sollte es auch anders sein, ranken sich um diesen mystischen und einzigartigen Vorgang meines in die Welt Kommens, unzählige Geschichten und Histörchen. Keine davon wert, hier zu Papier gebracht zu werden.
Der triste Ort an dem sich dieses Spektakel abspielen sollte, war das Villacher Krankenhaus. Zwischen Dahinsiechenden und Frischoperierten, feierte ich also den Fleisch gewordenen Triumph über Abermillionen meiner Mitspermien, die allesamt elendiglich irgendwo zwischen den Scheideneingang meiner Mutter und ihrer Gebärmutter verendeten. Für meine Verwandtschaft, insbesondere meine Eltern, war ich Anlass für allerhand Verzückungen und Berauschungen. Zweiteres traf in erster Linie für meinen Vater und dessen männliche Anverwandschaft zu. Für mich selbst hatte dieser Moment weder etwas Erhebendes, noch war er von Bedeutung. Ich war von nun an da, und musste schauen wie ich weiterkam.
Zunächst einmal sollte das untere Drautal mein Aufenthaltsort sein. Der Vollständigkeit halber sei hinzugefügt, dass es sich im Besonderen um die Weiler Tscheuritsch und Stuben handelte, beide nicht allzu weit von Weißenstein entfernt.
Siebenundsechzig wählten meine Eltern als ständigen Wohnsitz Villach. Es bot sich an, da mein Vater die in St. Martin, neben dem Gasthaus Hutter liegende, Konsum Filiale zur Leitung übertragen bekam. Wobei auch schon der Beruf meines Vaters genannt wäre. Konsumfilialleiter. Meine Mutter hatte er bei der Ladlschupferei kennen gelernt. Sie arbeitete folgerichtig auch im Konsum. Zu dieser Zeit, waren noch mein Onkel Franz, da Franzonkel, seine Frau, die Tante Erika, deren Sohn Franz, da Franzi, eine Tochter des Onkel Mathias, dem Hiasonkel, nämlich die Silvia, deren Freund, der Horst, deren Bruder, der Gerolf und alle anderen Menschen, die ich kannte, im Konsum beschäftigt.
Später lernte ich meine Frau bei der Arbeit im Konsum kennen.
Ich liebe sie bis heute.