2007-01-27
Planwirtschaft
VSV - EC Graz 99ers 5:2
Wir hatten einen Plan. Sie wissen schon. Nach der Punkteteilung wollten wir die Heimspiele gewinnen. Und mit den zu Hause sicher gestellten Punkten, wollten wir ins Play-off marschieren. Sie erinnern sich sicher noch. Jetzt haben wir die Halbscheid der 28 Spiele, die nach der Punktehalbierung noch angestanden sind, absolviert und es ist an der Zeit zu überprüfen, in wie weit wir unseren Plan eingehalten haben.
Zunächst betrachten wir die Heimspiele: Die daraus resultierende Bilanz fällt zwar nicht makellos aus, kann sich aber trotzdem sehen lassen. Wir haben gegen Wien, KAC, Jesenice, Linz und Graz voll gepunktet. Also 10 Punkte geholt. Gegen Innsbruck mussten wir in die Verlängerung und haben dort verloren. Kommt also ein Punkt dazu. Nur gegen Salzburg gingen wir leer aus. Das heißt wir haben zu Hause von 14 möglichen Punkten 11 gemacht. Ergibt auf das fiktiv vorgegebene Soll, minus 3 Zähler.
Als nächstes werfen wir einen Blick auf unsere Auswärtsspiele: Da haben wir uns in Innsbruck, in Linz, und in Jesenice kalte Füße geholt. In Salzburg haben wir uns, nach tollem Spiel, einen Punkt geschnappt. Und in Graz, in Wien und in Klagenfurt haben wir beide Punkte sicherstellen können. Das ergibt 7 Auswärtspunkte in 7 Auswärtsspielen. Also 7 Punkte über unseren fiktiven Plan.
Im Gesamten gesehen haben wir also 4 Zähler mehr eingefahren, als es die interne Marschtabelle vorgibt. Hochgerechnet würde das bedeuten, dass wir mit 5 Siegen aus den letzten 14 Spielen ziemlich sicher im Play-off landen werden. Wenn man natürlich Ambitionen hat, jeweils ein Heimspiel mehr austragen zu dürfen, also als Zweiter oder sogar als Erster den Grunddurchgang abzuschließen, dann muss man sicherlich noch 8 bis 9 Spiele gewinnen.
Prinzipiell könnte man also meinen, es wäre alles eitel Wonne. Wenn man aber unsere Formkurve berücksichtigt, muss man zugeben, dass wir uns seit Weihnachten in einem hartnäckigen, spielerischen Tief befinden. Und nur dem guten Greg Holst, dem Kruno Sekulic und vor allem, nicht zu vergessen, dem Markus Kerschbaumer ist es zu verdanken, dass wir uns angesichts unserer derzeit nicht vorhandenen spielerischen Klasse, höchst erfolgreich durch die Spiele wurschteln. Weil, wenn es nicht läuft, dann macht unser Trainer-Trio das einzig Richtige. Von Spiel zu Spiel denken, taktisch die Aufgaben erfüllen und die Schönheitspreise andere gewinnen zu lassen.
Jesenice zum Beispiel. Wie uns gestern in Salzburg wieder eindrucksvoll, via Premiere, vor Augen geführt wurde. Die spielen eine Prachtpartie nach der anderen. Da kannst du reden mit wem du willst. Da hörst du aus allen Ecken und Enden der Liga nur Lob. über die Slowenen. Der Hardy Nielsen hält sie sogar für Titelfavoriten. Nur was nutzt dir die gute Nachred, wenn sich dein erfrischendes Offensivhockey nicht in der Tabelle niederschlägt. Und du nach ¾ der Meisterschaft mitten im Sulz, rund um den ominösen Strich steckst.
Obendrein hat sich gestern Innsbruck wieder zurückgemeldet. Unter die Kandidaten für das Play-off Kleeblatt. Die Haie haben sich mit Gewaltleistungen in den letzten Partien, völlig verdient, wieder ins Gespräch gebracht. Und das letzte Wort ist in der Qualifikation für die Endspiele noch keineswegs gesprochen. Denn außer, dass die Bullen und die Adler mit einem Superbonus in den letzten Durchgang der regulären Meisterschaft gehen und wahrscheinlich "durch" sind, ist noch keine Feststellung zu treffen, was die endgültigen Plazierungen betrifft. Und die restlichen 2 Mannschaften werden unter den 4 Teams aus Linz, Wien, Jesenice und Innsbruck, zu suchen sein.
Und auch für unsere Adler geht nach der Länderspielpause die Suche los. Nämlich die Suche nach unserer Play-off Form. Weil derzeit hält sich das weihnachtliche Tief noch sehr, sehr hartnäckig über der Villacher Stadthalle und den Adlern. Nur ersuche ich alle nervösen Besucher unserer Heimspiele, die Ruhe zu bewahren und unserem Trainerteam das Vertrauen zu schenken, das es verdient. Weil ich bin felsenfest überzeugt davon, das der Greg Host mit seinen Leuten, dieses spielerische Tief ausmerzen wird können, und wir wieder solch tolle Spiele, wie wir sie gegen Jesenice und Salzburg heuer ja schon mehrere Male ins Eis gebrannt haben, sehen werden. Und immer, wenn es Sie trotzdem juckt, Ihre Kritik lautstark den Spielern hinunter aufs Eis zu schreien, vergessen Sie nicht den Respekt, den wir anderen Menschen, und selbstverständlich auch unseren Adlern, schuldig sind. Vergessen Sie nicht die Gänsehaut-Momente, die uns die Adler jahrelang am Stück beschert haben. Und vergessen Sie auch nicht, dass die Adler den Plan in dieser Saison, bisher zu mindestens, mehr als nur erfüllt haben.
Machen wir uns also in diesem Sinne auf, um im letzten Durchgang der regulären Saison, die Adler auf ihrer Suche nach der Play-off Form zu unterstützen. Und träumen wir gemeinsam weiter den Traum von der erfolgreichen Titelverteidigung. Das Leben ist ohnehin hart genug.
vsvfan