2006-11-23
Fourteen in a row
KAC -VSV 3:4 n.V.
Wenn du nach einer 3:1 Führung noch in eine Overtime gehen musst, ärgert dich das natürlich. Weil notwendig sind diese Überstunden keinesfalls. Da musst du dich schon selbst bei der Nase nehmen. Und dich halt auch dementsprechend zusammenreißen. Die vollen 60 Minuten fertig spielen. Wach im Kopf bleiben. Und aufs Eislaufen nicht vergessen. So wie wir es ja dann, nach dem lästigen 3:3, auf einmal wieder getan haben. Da war auf einmal wieder der notwendige Ernst da. Da waren wir wieder ganz bei der Sache.
Aber da fanden wir uns auch schon in der Verlängerung. So schnell haben wir gar nicht schauen können. Und auch da waren wir auf einmal wieder hellwach. Als ob das 3:3 Riechsalz gewesen wäre. 34 Sekunden hat sie dann auch nur gedauert. Die Overtime. Und in diesen 34 Sekunden hat kein KAC Spieler die Scheibe auch nur berührt. Kein KAC Spieler? Nein, sie haben recht. Chad Hinz hat den Puck noch ins Tor vom Verner gestreichelt. Butterweich. Direkt durch den Andrew durch. Und das wars. Ende der Vorstellung.
Und beinahe könnte man Mitleid mit den Klagenfurtern haben. Weil so tut es natürlich am meisten weh. Wir wissen das am Besten. Weil jahrelang ist es uns so gegangen. Da kämpfst du, rackerst du, holst einen Rückstand auf. Und dann ereilt dich der plötzliche Tod. Sudden death. Nach 34 Sekunden. Aus. Alles umsonst. Und so kommt im Leben alles zurück. Da triffst du dich halt 232 mal. Und momentan können wir spielen, wie wir wollen. Es ist Derby und der Sieger heißt VSV. Von mir aus kann es so noch eine Weile weitergehen.
Noch zu vergeben wäre der Preis für den "Mann des Abends". Der geht heute eindeutig an Schiedsrichter Wohlgenannt. Er hat alle Akteure in den Schatten gestellt und den Hauptpreis, gesponsert vom Blindenverband, gewonnen. Er hat jetzt endlich seinen eigenen Blindenhund.
Und das kommt aus der Ecke des Siegers. Hinausgebrüllt in die unendlichen Weiten des Internetzes. Vielleicht dringt es ja nach ein paar Lichtjahren endlich einmal zu den Verantwortlichen durch. Schützt doch das Eishockey vor solch einem Schiedsrichter. Weil, dass hat der Eishockeysport nicht verdient. Dass haben die Spieler nicht verdient. Und dass haben wir Fans nicht verdient. Näher darauf eingehen, soll der Kollege aus Klagenfurt, der sicher über den guten Mann zu berichten weiß. Wenn er sich den Schaum vorm Mund weggewischt haben wird.
Jetzt wird aber erst einmal kräftig gefeiert. Weil in ein paar Tagen fragt ja doch keiner mehr, wie das hergegangen ist, dass der VSV seinen 14. (!) Sieg in Serie gegen die Sportfreunde aus Klagenfurt gefeiert hat. Oder warum die ewige Bilanz jetzt auf einmal ausgeglichen ist. Das ist dann wurscht. Fakt ist 108 Siege für Klagenfurt und jetzt auch 108 Siege für Villach. Ja, liebe Klagenfurter, wir sind quitt. Keiner ist dem anderen was schuldig. Wir könnten jetzt sagen, war nix. Lassen wir es bleiben. Aber jetzt wollen wir es wissen. Und wir freuen uns schon auf den 22. Dezember. Da geht das Match von vorne los.
vsvfan