2007-01-22
Sweet little Sixteen: Der Traum geht weiter
KAC - VSV 2:4
10.10.2012 – Das zweite Kärntner Eishockeyderby der Saison 12/13 steht am Programm. Im ersten behielten die Adler zu Hause in Villach mit 7:1 ganz klar die Oberhand. Damit ging der Sieg wieder einmal, wie übrigens auch in den letzten 59 Kärntner Derbys, an den VSV. Die Adler aus Villach stellen damit in der ewigen Derbybilanz auf 153:108. Das Torverhältnis lautet 1045:978 zu Gunsten der Draustädter.
Die Fanclubs des EC KAC setzen ihre Aktion gegen die Mannschaft fort. Sie kommen seit dem 21.1.2007 immer erst nach so vielen gespielten Minuten in die Halle, wie die Mannschaft gerade aktuell Spiele in Serie gegen den VSV verloren hat. Das heißt also für heute, dass alle 317 Fans erst nach 59 gespielten Minuten in die Halle kommen werden, da sich auch der dritte Fanclub entschlossen hat, an der Aktion teilzunehmen. Beim nächsten Mal ersparen sich, die seit 9 Jahren arg gebeutelten Leute, wenigstens ihr Eintrittsgeld. Zugegeben - ein schwacher Trost. Und natürlich denkbare schlechte Voraussetzungen im Kampf um einen Play-off Platz. Aber daran, dass man das Play-off verpasst, haben sich die letzten Eishockeyinteressierten in Klagenfurt in den letzten 8 Jahren bereits gewöhnt.
Nur KAC Präsident Karl-Heinz Grasser will sich nicht kampflos in dieses Schicksal fügen. Immerhin hat der Ex-Finanzminister ja für das Präsidentenamt seine Tiroler Landwirtschaft aufgegeben und sieht das als letzte Chance in seinem Berufsleben doch noch etwas zu erreichen. Nämlich die Play-offs. Er hat mit Vizepräsident Jörg Haider, der jetzt auch schon 4 Jahre in Politpension ist und sich so wie der KHG voll auf seinen Vizepräsidentenjob konzentrieren kann, für morgen eine Sitzung geplant, in der, nach der wahrscheinlich 60. Niederlage gegen Villach in Folge, der völlige Neuaufbau einer neuen KAC Mannschaft, rund um das Zugpferd Mario Schaden beschlossen werden soll. Das Geld dafür wird einerseits durch die Firma Heidi zur Verfügung gestellt, die ja noch von Ex-Präsident Reichel an Land gezogen und betreut wurde. Andererseits wird, als begleitende Maßnahme, das Kreuzbergls an den Herrn Schröcksnadel verkauft, der nach dem großen Erfolg der City Arkaden, eine innerstädtische Schischaukel aus dem Boden stampfen wird.
Auch soll der Plan ventiliert werden, aus Kostengründen, von der Messehalle wieder auf den Lendkanal auszuweichen. Weil die Messehalle war in den 60er Jahren des letzten Jahrhunderts ja ohnehin nur als Provisorium gedacht. Mit den letzten 317 Fans ist man sich rasch einig geworden, da die Claudia und die Fiona sich bereit erklärt haben, den Tee von zu Hause mitzubringen. Einziges Problem könnten die Schwimmer und Tretbootfahrer werden, die den heurigen milden Winter und die 17 Grad plus des Wassers ausnutzen, um ein bisschen Abwechslung in das sonst triste, weil vom Nebel bestimmte, Klagenfurter Leben zu bringen.
Sicherlich vor 6 Jahren war der See noch zugefroren. Zu mindestens beim Strandbad, wo der ehemalige Sportstadtrat Jandl als eine seiner letzten Amtshandlungen, den See herunterkühlen ließ, um der Klagenfurter Bevölkerung einen Eislaufplatz zu bieten, wie ihn die Villacher auf dem Rathausplatz haben. Da haben die Klagenfurter sogar einen Eischristbaum aufstellen können. So kalt war es damals noch. Der ist ihnen erst nach 10 Tagen geschmolzen und war um damals supergünstige 40.000.- Euro zu haben. Aber für 2013 soll eh ein strenger Winter vorausgesagt worden sein. Oben in der Arktis, zu mindestens. Aber vielleicht findet ja genau heute, am Tag der Kärntner Einheit, die Unserie gegen die Adler ein Ende. Dazu müsste Trainer Walter Znenahlik sen. seine Spieler rund um Kapitän Aitken, der das 7. Jahr in Klagenfurt spielt und für maximal 2 weitere Jahre zur Verfügung stehen will, allerdings ordentlich munter machen.
„Aufwachen, AUFWACHEN“, macht mich meine Frau munter. „Wer so spät in die Falle geht, weil er den Derbysieg feiern muss, der kann auch aufstehen, um zu arbeiten!“ und „Wer denn Schaden hat, braucht für den Spott nicht zu sorgen!“, reibt mir meine geliebte Gattin einige, in meiner Verfassung, völlig unbrauchbare Lebensweisheiten unter die Nase. „ Aber komischerweise habe ich den gleichen Satz auch gerade geträumt“, sage ich zu ihr. “Aber bei mir wird wohl die gestrige Premiere-Übertragung noch im Hinterkopf herumgespukt sein.“ Da hat der Platzwart der Klagenfurter, der derzeit ja ein neues Stadion gebaut kriegt, zum Schluss ein Interview gegeben. Und da habe ich mir gedacht, der Mario Schaden, dass ist der Mann der Zukunft. Auf ihn kann der KAC bauen. Und dann sind da wohl ein paar Villacher Märzen durch meine durstige Kehle gegurgelt. Und mein Unterbewusstsein hat mir im Schlaf wohl einen kleinen Streich, eh Traum gespielt. Siehe oben.
Weil es ist halt spät geworden. Und gezeichnet waren wir. Das gebe ich zu. Aber glücklich ging es ins Bett. Glücklich, weil der KAC die historische Chance verpasst hat, die Derbybilanz auszugleichen. Wer weiß, ob sie diese Chance so schnell wieder kriegen. Und obwohl wir gestern ohnehin nur 20 Minuten Eishockey gespielt haben, hat es wieder gereicht. Das 16. Mal in Serie. Ich weiß gar nicht, wie blöd wir noch tun sollen, dass es den Athletikern wieder einmal gelingt, gegen uns zu gewinnen. Aber auch wenn da schon eine gewisse Routine aufkommt, beim Siegen. Freuen tun wir uns wie beim ersten Mal. Und hoffen tun wir. Hoffen, dass diese Serie noch lange anhält. Weil jetzt haben wir uns fast schon ein bisschen dran gewöhnt.
vsvfan