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Walther Schütz

Glokale Werkstatt

... wird vom Bündnis für Eine Welt/ÖIE betreut. Es geht hier weniger um perfekt ausformulierte Artikel, sondern es sollen neue Entwicklungen, Ideen, ... angeregt, hinterfragt und angedacht werden können. Beiträge zur globalen Sackgasse und emanzipatorischen Auswegen daraus bitte an: buendnis.oeie@aon.at

Zuletzt erschienen:

2007-01-30: Crash
2007-01-23: Der Staat - das unbekannte Wesen
2007-01-16: Bedürfnisse und die Welt der Waren
2006-12-26: Die WTO als Verkörperung von Liberalisierung
2006-12-16: Was ist überhaupt Globalisierung - Teil 1

Sämtliche Beiträge

2006-03-01

Ethno-Konflikte

Theoretische Ansätze in der Entwicklungspolitik

Im Folgenden einige insbesondere für die entwicklungspolitische Szene grundsätzliche Anmerkungen von Robert Kurz als theoretischer Background zum Beitrag "Implosion des Nationalismus"

Postmoderner Diskurs und neue Rechte

von Robert Kurz

Tragischerweise ist die antikoloniale und emanzipatorisch gemeinte entwicklungspolitische Debatte ebenso wie der philosophiekritische postmoderne Diskurs durchaus mitbeteiligt an der Legitimation des Ethnizismus. Die Paradoxie liegt darin, dass sowohl in der Kritik wie in der Befürwortung des "Eurozentrismus" und der westlichen Rationalität die indirekte Rechtfertigung der ethnizistischen Barbarei gefunden werden kann. Die Krise der bisherigen (selber noch theoretischen, in Warenkategorien denkenden) Kapitalismuskritik wurde noch nicht produktiv, sondern regressiv verarbeitet.

Betonung der Differenz

So trat an die Stelle der Sozialkritik die Betonung der soziokulturellen "Differenz", des Rechts auf Eigenständigkeit in geschlechtlicher, ethnischer, religiöser usw. Hinsicht. Jeder sollte irgendwelchen "Roots" nachspüren, angeblich authentische Kulturen und Traditionen sollten ohne eurozentristische Verfälschung und Diffamierung belebt werden und nebeneinander koexistieren ("Political Correctnes", "multikulturelle Gesellschaft"). Genau in dieselbe Kerbe schlug eine Abstraktionsebene höher der "dekonstruktivistische" Diskurs postmoderner Philosophen, in dem der abstrakt-universalistische westliche Rationalitätsbegriff zugunsten des Einzelnen und Besonderen, des Regionalen und einer "situativen Ethik" kritisiert wurde. Alle diese Ansätze sind dankbar von den neuen Rechtsradikalen aufgegriffen und im Kontext der Krise politisch bzw. postpolitisch besetzt worden. "Differenz" und "Besonderheit", nunmehr auch reklamiert für die vermeintlich "eigene" europäische, weiße, deutsche, fränkische, schottische usw. "Identität", mobilisierten auf verschiedenen Ebenen statt kultureller Koexistenz konkurrenten Ausgrenzungshass, rassistische und ethnizistische Aggression. In der Peripherie des Weltmarkts wurden dieselben Ideen bereits zum Ferment des ethnoreligiösen Bürgerkriegs, teilweise geschürt von ehemaligen Linksintellektuellen, die sich zu ihrer ethnonationalistischen "Identität" bekehrten.

Die Realisten

Demgegenüber hat sich (nicht erst seit dem 1. Golfkrieg) eine intellektuelle Fronde militanter Westler und offener Eurozentristen gebildet, von denen abendländische Universalvernunft und Marktwirtschaftsdemokratie zum Höhepunkt der Menschheitsgeschichte stilisiert und jeder Sozial- und Kapitalismuskritik entkleidet werden. Der ehemalige Linkstheoretiker Andre´ Glucksman feiert die globale kapitalistische Rationalität, ehemalige entwicklungstheoretische Weltmarktkritiker wie Dieter Senghaas und Ulrich Menzel fordern die Krisenökonomien des Südens zu einem völlig illusionären "Lernen von Europa" auf und propagieren sogar eine Art westlicher Treuhandverwaltung in den globalen Krisengebieten. Selbst ein Teil der Intellektuellen in der ehemaligen Dritten Welt verbeugt sich vor dem Götzen des Marktprinzips und erstirbt in Selbstkritik, um die Sozial- und Ökokatastrophen nur noch auf eigene innere Fehler und Versäumnisse statt auf die Zwänge des Weltmarkts zurückzuführen (so jüngst Axelle Kabou). Hinter dieser Abwehr des ethnoreligiösen Fundamentalismus im Namen der Marktvernunft steht eine ungeheure Ignoranz gegenüber der Krisenlogik des globalisierten Kapitals, die den vordergründig bekämpften Erscheinungen der Barbarei selber Nahrung liefert, weil sie eine weiterführende Kapitalismuskritik verweigert. Überall auf der Welt spalten sich so die Gesellschaft wie ihre intellektuelle Sphäre in Fundamentalisten und platte "Realisten".

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Sämtliche Beiträge:

2007-01-30: Crash
2007-01-23: Der Staat - das unbekannte Wesen
2007-01-16: Bedürfnisse und die Welt der Waren
2006-12-26: Die WTO als Verkörperung von Liberalisierung
2006-12-16: Was ist überhaupt Globalisierung - Teil 1
2006-12-13: Zur Arbeit
2006-12-01: Zum Vorwurf des Determinismus
2006-11-13: Kriterien für eine zukunftsfähige Entwicklung
2006-11-09: Das erkenntnisleitende Interesse
2006-11-03: Ein erster Blick auf die Welt
2006-10-31: Lehrveranstaltung Entwicklungspolitik in Zeiten der Globalisierung
2006-09-29: Neue Fairness braucht das Land????
2006-08-17: Für eine Zuspitzung des Arbeitsbegriffes
2006-03-30: Wiener Erklärung für ein gentechnikfreies Europa
2006-03-01: Ethno-Konflikte
2005-11-07: Der Global Marshall Plan
2005-10-31: Die Millennium Development Goals
2005-10-21: Aktion gegen EU-Dienstleistungsrichtlinie
2005-10-20: Hilfe für Pakistan
2005-10-04: Achtung, Bolkesteinhammer!
2005-09-24: Klimaschutz: Kyoto für Kojoten
2005-09-19: Europäischer Widerstand formiert sich
2005-09-17: Konzentration in der Saatgut-Industrie 2005
2005-09-12: Nur freie Lizenzen garantieren freie Informations-Infrastruktur
2005-04-27: Volksabstimmung über EU-Verfassung auch in Österreich!
2005-04-01: Darwins Nightmare
2005-03-01: Gen - (ie) - streiche
2005-02-27: Würden Sie sich patentieren lassen?
2005-02-25: Chancengleichheit & Gerechtigkeit als Falle für rosa und grünliche Politiker/-innen!
2005-02-24: Gentechnik für Klimaschutz???
2005-02-24: Der Griff nach dem Leben
2005-02-21: Microsoft: Umverteilung durch Privateigentum an Wissen
2005-01-14: Wenn geistiges Eigentum mordet
2005-01-11: Offener Brief: Stille Nacht – Heilige Nacht: Privateigentum?
2004-11-11: Soll an Europas Wesen die Welt genesen?
2004-10-22: Der Wettlauf von Hase und Igel
2004-10-14: Was tun? - Den Kampfhund bändigen
2004-10-11: Sieger sehen anders aus – Konsequenzen der Globalisierung Teil 4
2004-09-20: Globalisierung und ihre materiellen Voraussetzungen – Teil 3
2004-09-17: Wie wird Globalisierung durchgesetzt? - Teil 2
2004-09-14: Was ist überhaupt Globalisierung - Teil 1
2004-09-13: Global Days of Action gegen die WTO und für Ernährungssouveränität
2004-06-21: Gentech 4: Wirtschaft im Dienst des Lebens???
2004-06-14: Gentech 3: Über die Verbreitung gentechnisch veränderter Organismen in der Landwirtschaft
2004-06-08: Gentech 2: Zu Risiken und Nebenwirkungen ...
2004-06-01: Gentechnik durchgeboxt - 1. Teil von 4
2004-05-19: EU-Verfassung: Alles paletti ????
2004-05-10: Bildung als Ware?
2004-05-03: EU-Osterweiterung: Entwicklungschance, neokoloniales Projekt oder was?
2004-04-27: Manifest der glücklichen Arbeitslosen
2004-04-16: Geänderte Sendezeit: Diktatur des Eigentums - Radiosendungen
2004-04-05: Ergänzung zur ANTI-TRANSIT-AKTION am Montag
2004-03-30: GLOBALISIERUNGS-NEWS
2004-03-26: PENSIONEN UND DIE BÖRSEN
2004-03-26: Delegitimieren statt mitmachen!
2004-03-22: Zentrum - Peripherie

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schau.Räume, Draupromenade 6, 9500 Villach/Beljak

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Mittwoch, 23. August 2023
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