2006-03-24
Luftgeschäfte
Ein politischer Kommentar
Ich bin mir bewusst, dass Kärnöl keine politische Plattform ist. Kritisch ist sie jedoch allemal.
Aus diesem Grund erlaube ich mir auch meinen nachfolgenden, bereits auf der Villacher KPÖ Siteveröffentlichen Artikel in meine Glosse ("Links außen") zu stellen. Nomen est omen?
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In den Sand gesetzt kann man bei einer Fluglinie ja nicht sagen. Sagen kann man jedoch: "Genauso schnell wie im Moment das Eis schmilzt, genauso schnell ist die Millionenbeteiligung des Landes Kärnten zerronnen. Die Zahler? Wie gehabt! Erraten!
Die KPÖ Villach
warnte schon Anfang Februar dieses Jahres vor dem "Luftgeschäft".
Seit heute steht fest:
Die "Styrian" ist insolvent und damit flugunfähig.
Mit 44 Mio. Euro steht man in der "Kreide". Deshalb werden auch 152 MitarbeiterInnen entlassen. Sie wurden bereits beim AMS zur Kündigung angemeldet.
Kärnten's Steuerzahler haben also wieder einmal "draufgezahlt". Die 3 Millionen Euro, mit denen sich die damals noch intakte, Koalitionsregierung eingekauft hat, wurden natürlich anderswo eingespart.
Chronologie:
24. März 2003: Das erste Styrian Flugziel hatte die Destination München. Ein Preiskampf mit der AUA beginnt.
1. Juli 2003: Bereits damals wurde alle Beschäftigen zur Kündigung angemeldet. Der kurzfristiger Finanzbedarf betrug satte 4 Mio. Euro. Rettung: Die Gesellschafter, wer damals auch immer sich "versteckt" hatte, beschlossen das Kapital zu erhöhen. Gleichzeitig wurde die Struktur geändert.
24. Februar 2004: 1,8 Millionen fließen zu. (Von wem?)
8. April 2005: Fünf Euro-Millionen fehlen, Investorensuche.
19. Mai 2005: Das Land Kärnten steigt ein. Beteiligung 42,55 Prozent. (und ist damit größter Aktionär). Kosten unbekannt. 3 Mio. Euro macht man allerdings als Zuschuss locker.
Herbst 2005: Abgehoben - von Klagenfurt nach Zürich, London und Paris.
Jänner 2006: Es gibt einen neuen Fluglinien-Chef, den Herrn Rösslhuber. Er legt Fakten auf den Tisch: "der Finanzbedarf beträgt bis zu zehn Mio. Euro".
März 2006: Nach der "Sprechblase" des Kärntner Landeshauptmanns betreffend "geheimer" Investoren, platzt auch die letzte Seifenblase: die Grazer Stadtwerke sollten Millionen in die Airline pumpen, doch der Deal platzt.
Nebenbei erwähnt sei auch: Am Flughafen Klagenfurt, der auch in einer Landesholding "untergebracht" wurde, sind
Landegebühren von ca. 240.000 Euro offen.
Und aus!
NS.: Wenn es schon keine Seebühne gibt, dann gibt es auch keine "landeseigene" Fluglinie? Oder wie anders können wir das verstehen?!