2004-04-25
Heim an den Herd
Auf Grund fehlender finanzieller Mittel droht der Villacher Frauenberatungsstelle das Aus, die Geschäftsführerin löste die Frauenberatungsstelle auf
Mit einem Schuldenberg von ca. 66.000 Euro soll die Villacher Frauenberatungsstelle bereits vor Ostern aufgelöst und neun Kündigungen ausgesprochen worden sein. Das wusste eine Tageszeitung zu berichten. Was wundert ist folgendes: keine einzige in Kärnten gelesene TZ (Tageszeitung) griff dieses Thema auf und ein Verein mit 9 (neun) gehaltserhaltenden Mitgliedern bzw. Beschäftigten ist auch selten, wenn nicht gerade seltsam.
Tatsache ist jedoch:
Villachs Neostadträtin, Finanz- und Frauenreferentin hat diese Gerüchte bestätigt: "Es gibt offensichtlich eklatante Versäumnisse, die von einer Person zu verantworten sind."
Die Villacher Frauenberatungsstelle ist ein Verein, der fast gänzlich durch Subventionen erhalten wird, bzw. wurde. Die renommierte Anlaufstelle wird von Hunderten Betroffenen (Auskunft amtlicherseits) in Anspruch genommen. Es wird nicht nur psychologische Beratung sondern auch Paar- und Familien-, Arbeits- und Sozialberatung geboten. Ins Trudeln gekommen soll dieser Verein sein, als LR Gerhard Dörfler zugesagte Subventionen für die Kindergruppe nicht ausbezahlt hat.
Wenn man jetzt über die Höhe der Subvention für die Adlerwarte nachdenkt, gibt es nur einen Schluss:
Frauen haben gefälligst am heimischen Herd zu bleiben und nicht nachzudenken!
So eine Adlerwarte bringt ja immerhin was. Zwar nicht soviel wie ehe dazumal (z. B.: Getränkesteuer des Restaurants, weil die gibt es ja nicht mehr) aber "a bissal wos bleibt" (Kommunalsteuer?? für zusätzliche Beschäftigte im Restaurant oder gar in der Adlerwarte selbst) und die Umsatzsteuer gehört ja sowieso dem Grasser. Was da von Villacher- und Kärntner-Seite aus zu fördern bzw. zu unterstützen war bleibt mir ein Rätsel.
Eine Zwischenfrage sei jedoch erlaubt (und ich bin mir bewusst, dass ich da sehr anecke):
warum gibt es eigentlich keine Männerberatungsstelle? Bei meinen Recherchen in vielen Villacher Kneipen habe ich den Frust der Herren kennengelernt, und auch ihre Argumente, warum sie doch noch ein Bier trinken, bevor sie nach Hause gehen. Sie waren nicht sehr schlagend, die Argumente, die Zuhausewartenden vielleicht eher.
Lösungen wie immer an meine Draht- oder Funknummer (Brieftauben sind auch willkommen).