2005-09-20
Wieder einmal hat der Berg gerufen
Der Ulrichsberg, der eigentlich gar kein Berg sondern ein Hügel ist, hat auch heuer wieder gerufen. Die alljährliche Gedenkfeier bekam allerdings diesmal einen Dämpfer
Der "fest" Redner
Seine Festrede war für die alteingesessenen Kameraden des Ulrichsbergs ein Skandal. Ich war da, Gott sei Dank, nicht dabei. Angeblich verliesen ca. 100 Teilnehmer nach seiner Ansprache aus Protest die Veranstaltung. Warum wohl? Verträgt man die Wahrheit nicht mehr?
Was hat da Josef Martinz, im feschen Kärntner Anzug, von sich gegeben, was hat da den Zorn hervorgerufen?
Zur Erinnerung:
Zum 46. Mal wurde das Gedenken durchgeführt. Im Vorfeld gab es Meldungen in der Tagespresse, dass dieses Treffen der Veteranen und Ewiggestrigen durch angemeldete Demonstrationen gestört werden könnte. Gestört hat, man verzeihe mir die Spitzfindigkeit, der liebe Gott. Er hat hat Regen geschickt und die Zeremonien in ein Zelt verbannt.
Worum geht es:
Dieses Treffen ist ein Gedenken an Kärntner Teilnehmer (Soldaten) des zweiten Weltkrieges. Ich will da weder etwas verherrlichen oder beschönigen. Ursprünglich war es jedenfalls so geplant. Mittlerweile haben sich allerdings, Zeit war ja genug, auch anders Gesinnte "eingeschlichen". Kameradschaftsbund oder die "Ordensgemeinschaft der Ritterkreuzträger", vorallem deren Nachfolger sind an der jährlichen Feier mehr vertreten als wirklich Betroffene, die vom Naziregime nach dem Motto "Friss oder stirb" zum Dienst mit der Waffe gezwungen wurden. Ich kenne bzw, kannte einige dieser durchaus ehrenwerten Männer, die vom Abschlachten nichts hielten, sie hatten ja selbst eine Familie zu Hause, und sie waren froh, endlich nach dem Horror, wieder daheim zu sein.
Zurück zum Herrn Dr. Martinz: in seiner Rede verwahrte er sich davor, alle Wehrmachtsangehörigen als Kriegsverbrecher zu bezeichnen, aber und jetzt wörtlich zitiert:" Es gibt nichts zu beschönigen: Mitglieder der Waffen-SS und der Totenkopf-Verbände haben bewußt Verbrechen gegen die Menschlichkeit begangen".
Der getraut sich was, der Herr Martinz. Postwendend kam auch, ausser Programm die Antwort vom Ex-SPÖ Landeshauptmannstellvertreter ("auch ich war ein höhergradiger Hitlerjunge?"), Rudolf Gallob, jetzt in der Pension Präsident der Ulrichsberggemeinschaft: "Mitglieder der Waffen-SS seien im Unterschied zu den Totenkopfverbänden durchaus auf dem Ulrichsberg willkommen".
Ein paar Infos zum Kameradschaftsbund (ohne Zeilenumbruch):
Österreichischer Kameradschaftsbund, Traditionsgemeinschaft Geb.-Pz.-Jäg.-Abt. 95, Ulrichsberggemeinschaft, Traditionsgemeinschaft des Gebirgs-Jäger-Regiments 144, Kameradschaft ehem. Angehöriger des Geb.-Jg.-Rgt. 139, Kameradschaft vom Edelweiß, Rainer-Gebirgskameradschaft Hallein, Rainerbund - Gebirgsjägerkameradschaft Salzburg, Verband Österreichischer Kameradschaften/Kameradschaft "Prinz Eugen", Kaiserschützenbund Salzburg, Kärntner Abwehrkämpferbund, Corps Teutonia zu Klagenfurt, Kameradschaft vom Edelweiß, Freundeskreis der Stiftung soziales Friedenswerk, Österreichische Historiker-Arbeitsgemeinschaft für Kärnten und Steiermark, Kameradschaft vom Edelweiß, Res.-Geb.-Jäg.-Rgt. 18 "Regiment Treeck", Kameradschaft "FM Radetzky", Truppenkameradschaft 18/33 18. SS-Pz.-Gren.-Div. (H. W.), Schutzverband ehem. RAD-Angehöriger, Burgenländische Landsmannschaft in der Steiermark (deren Präsident Wilhelm Portschy (†) war Ehrenmitglied der K IV - Landesgruppe Steiermark), Österreichischer Turnerbund, Arbeitsgemeinschaft für demokratische Politik, Rat der volkstreuen Verbände Österreichs, Verlag Dr. Michael Damböck, Alter Jahreszeitweiser, Österreichische Landsmannschaft, Kameradschaft der ehem. 118. Jägerdivision, Kameradschaft Feldhundestaffel der 6. Gebirgs-Division "Nord", Bundesverband der Tapferkeitsmedaillenbesitzer Österreichs, Heimkehrerverband Österreichs, Marinekameradschaft "Admiral Sterneck" Klagenfurt, Kärntner Heimatdienst, Kameradschaft der ehemaligen 188. Gebirgsdivision, Bund ehemaliger Fallschirmjäger in Österreich, Militärgeschichtliches Museum (vorm. Wehrmachtsmuseum) Ardagger, padua press, Offiziersgesellschaft Salzburg, Kameradschaft der schnellen Division des ehemaligen Österr. Bundesheeres, Kriegsgräberstiftung, Sudetendeutsche Landsmannschaft, fakten, Aula, Neue Freie Zeitung, Die Umwelt, Ehrenschutzkomitee österreichischer Bauern für die Verteidiger unserer Heimat und gegen die Verächtlichmacher des Andenkens unserer Gefallenen (Abdruck des Bekennerschreibens von Robert Dürr und Michael Gruber nach deren Störaktion gegen die Ausstellung "Vernichtungskrieg - Verbrechen der Wehrmacht 1941-1944" in Klagenfurt 1996), Leopold-Stocker-Verlag, Verlagsbuchhandlung Stöhr.
Ich denke da nicht mehr viel nach, weil ich habe es früher schon getan. Vielleicht ist es aber eine Anregung für Dich.