kärnöl-Logo Independent Carinthian Art & Cult
Fri Dec 13 2024 04:28:41 CET
ÜBERBLICK
Aktuell
Glossen
+Alle Beiträge
Autoren
Veranstaltungen
Links
Kontakt
LESERFORUM
Leserbriefe
Reaktionen

Globale Bildung im Bündnis für Eine Welt

r Globale Bildung
im Bündnis für Eine Welt

Krise - Themenschwerpunkt 2009

r Unser aktueller Themenschwerpunkt

www.karawankengrenze.at

r Unser Projekt gemeinsam mit dem Verein Erinnern

Nationalsozialismus in Villach

r Hans Haider:
"Nationalsozialismus
in Villach"
(pdf downloaden)

Jüdinnen und Juden in Kärnten

r Hans Haider:
"Jüdinnen und Juden
in Kärnten"
(pdf downloaden)

Pizzakarton Sgt kärnöl´s Lonely Hearts Club Band

r Nähere Informationen zum schönsten Pizzakarton der Welt

WASSER? - Jetzt gehts um die LEITUNGSKOMPETENZ!

r WASSER?
Jetzt gehts um die LEITUNGSKOMPETENZ!

Bildung - Themenschwerpunkt 2007

r Unser Themenschwerpunkt 2007

(c) Arbeit

r Alle Informationen zum Themenschwerpunkt Arbeit

(c) Eigentum

r Unser Themenschwerpunkt Eigentum
r Überblick über alle Themenschwerpunkte

Walther Schütz

Glokale Werkstatt

... wird vom Bündnis für Eine Welt/ÖIE betreut. Es geht hier weniger um perfekt ausformulierte Artikel, sondern es sollen neue Entwicklungen, Ideen, ... angeregt, hinterfragt und angedacht werden können. Beiträge zur globalen Sackgasse und emanzipatorischen Auswegen daraus bitte an: buendnis.oeie@aon.at

Zuletzt erschienen:

2007-01-30: Crash
2007-01-23: Der Staat - das unbekannte Wesen
2007-01-16: Bedürfnisse und die Welt der Waren
2006-12-26: Die WTO als Verkörperung von Liberalisierung
2006-12-16: Was ist überhaupt Globalisierung - Teil 1

Sämtliche Beiträge

2004-05-03

EU-Osterweiterung: Entwicklungschance, neokoloniales Projekt oder was?

Diskussion und Thesen

Europa

Heißt Solidarität, einfach nur zu jubeln, wenn die Menschen der 10 neuen Mitgliedsstaaten der EU in den "gemeinsamen Markt" geworfen werden? Vordergründig könnte man froh sein darüber, dass beim Thema EU-Osterweiterung (die ja eher eine Erweiterung des Westens ist, wie NR. Melitta Trunk richtig erwähnt) eine Welle von Euphorie, von Willkommensbotschaften, Handschütteln, ... ausgelöst hat. Die damit aber verbundene LÜGE: Es wird damit mittransportiert, dass in einem Akt der Solidarität die Menschen der 10 neuen Mitgliedsländer in eine Gemeinschaft der Sozialen Unterstützung, des Umweltschutzes, der wahren Demokratie, der Kooperation zwischen den Regionen und Kommunen, der Abwesenheit von Fremdenhass, Diskriminierung ... aufgenommen werden würden. (z.B. breitgewalzt auf mehr als 9 Seiten "Kleine-Zeitung-Propaganda-Berichterstattung am 1.Mai 04) Das ist die eigentliche Botschaft hinter der ganzen Beitrittseuphorie, an die man nur glauben kann, wenn man davon ausgeht, dass eine hardcore-Marktwirtschaft wie durch ein Zauberwerk alles von selbst zum besten richten würde. Und der gesamte Mainstream bis hinein in ein linksliberales Milieu heult mit. Gegen einen angeblich überkommenen Nationalismus - und wollen dabei nicht bemerken, dass sie einem neuen EU-Nationalismus das Wort reden.

Die Realität ist aber nicht so lustig:

  1. Die EU ist die rechtliche Festschreibung des freien Marktes über den berühmt-berüchtigten "Binnenmarkt" mit seinen Freiheiten. Was bedeutet ein solcher für schwächere Ökonomien? Nicht umsonst lautete die Schlagzeile des Wirtschaftsblattes vom 16.1.04 „EU killt Ostbetriebe – Chance für Österreichische Wirtschaft“. Sicher, diese Prozesse gibt es auch schon bisher ohne EU-Beitritt, der Punkt aber ist, dass die EU daraus noch ein Recht macht und einen Schutz schwächerer Wirtschaftsteilnehmer als Diskriminierung VERBIETET.
  2. Bei der Diskussion bzw. Verteidigung der EU gegenüber ihren KritikerInnen wird oft ein Gegensatz zu einer angeblichen überwundenen Staatlichkeit konstruiert. Nichts ist falscher, die EU ist die konsequente Weiterentwicklung des unseligen Paares Markt und Staat, das ja den Kapitalismus ausmacht. Und das Projekt EU wird ja auch deswegen von den herrschenden Eliten so massiv betrieben.
  3. Mit der EU-Verfassung wird diese rechtliche Festschreibung eines "entbetteten [entfesselten] Kapitalismus" noch in den Verfassungsrang erhoben.
  4. Solidarität heißt nicht, diesen Charakter der EU zu verdrängen, sondern für eine grundlegend andere Politik einzutreten: Vor dem Hintergrund, dass die prekäre Lage der Peripherieländer in der EU nur Teil einer globalen Misere ist, kann eine Lösung nicht innerhalb einer entfesselten Konkurrenzlogik erfolgen. Ein nachhaltiger Lösungsansatz muss vielmehr dem Prinzip der „Ökonomischen Subsidiarität“ genüge tun. Was das bedeuten könnte, sei im folgenden an ein paar (bei weitem unvollständigen) Beispielen veranschaulicht.

Ansatzpunkte für ein „Anderes Europa“

  • So wenig Abhängigkeit von Wirtschaftswachstum wie möglich! Statt dessen muss der vorhandene Reichtum europaweit nutzbar gemacht werden, indem eine EU-weite einheitliche Besteuerung des Kapitals den Steuerwettlauf nach unten stoppt und Mittel für eine soziale Verwendung zur Verfügung stellt: etwa über Einführung der Wertschöpfungsabgabe („Maschinensteuer“); progressive Besteuerung der Gewinne aus Finanzkapital; Vermögenssteuern ...; Verknappung von Arbeitskraft durch massive Arbeitszeitverkürzung (diese kommen auch benachteiligten Regionen zugute, denn erstens sind die Auswirkungen von Arbeitslosigkeit nie räumlich gleichmäßig verteilt und zum Zweiten würden so auch die Arbeitskräfte aus peripheren Regionen vermehrt eingebunden werden); EU-weite Grundsicherung auf hohem Niveau, denn gerade untypische Erwerbsbiographien und daraus resultierendes Durchfallen durch das soziale Netz häufen sich in peripheren Regionen ...
  • So wenig arbeitsteilig wie möglich und so regional wie möglich, d.h. statt der Forcierung der Trans-Europäischen-Netze die flächendeckende Modernisierung des Bahnnetzes; explizite Möglichkeiten für die Bevorzugung regionaler Produkte in Ausschreibungen; ...
  • So gesamtwirtschaftlich effizient wie irgendwie möglich, d.h. der Erhalt und Verbesserung und Ausbau einer qualitativ hochwertigen öffentlichen Daseinsvorsorge statt einer Binnenmarktstrategie, die immer weitere öffentliche Bereiche dem Kapitalverwertungsinteresse zum Fraß vorwerfen will.
  • Statt einer Forcierung der Finanzmärkte deren Regulierung und Einschränkung, ein Ansatzpunkt dazu wäre der Erhalt des umlageorientierten Pensionssystems statt der kapitalgedeckten privaten Pensionsvorsorge.
  • Abgehen von einer auf Produktivitätssteigerung orientierten Landwirtschaftspolitik, statt dessen Umbau des europäischen Agrarsystem in Richtung ökologischer und sozialer Landwirtschaft. Neben der no-na-net-Tatsache, dass wir alle eine nachhaltige Agrarpolitik brauchen, käme eine solche andere Agrarpolitik unmittelbar vor allem auch den Millionen Bauern und Bäuerinnen im Osten zugute.

Eine solche „Andere Politik“ muss sowohl im Inneren Europas als auch in dessen Außenwirtschaftsbeziehungen durchgesetzt werden. Das heißt, dass ein „Anderes Europa“ auch innerhalb der WTO für eine wirklich solidarische Politik eintreten muss.

Reaktionen Auf den Beitrag reagieren

Keine Reaktionen vorhanden

Reaktionen auf andere Beiträge

Sämtliche Beiträge:

2007-01-30: Crash
2007-01-23: Der Staat - das unbekannte Wesen
2007-01-16: Bedürfnisse und die Welt der Waren
2006-12-26: Die WTO als Verkörperung von Liberalisierung
2006-12-16: Was ist überhaupt Globalisierung - Teil 1
2006-12-13: Zur Arbeit
2006-12-01: Zum Vorwurf des Determinismus
2006-11-13: Kriterien für eine zukunftsfähige Entwicklung
2006-11-09: Das erkenntnisleitende Interesse
2006-11-03: Ein erster Blick auf die Welt
2006-10-31: Lehrveranstaltung Entwicklungspolitik in Zeiten der Globalisierung
2006-09-29: Neue Fairness braucht das Land????
2006-08-17: Für eine Zuspitzung des Arbeitsbegriffes
2006-03-30: Wiener Erklärung für ein gentechnikfreies Europa
2006-03-01: Ethno-Konflikte
2005-11-07: Der Global Marshall Plan
2005-10-31: Die Millennium Development Goals
2005-10-21: Aktion gegen EU-Dienstleistungsrichtlinie
2005-10-20: Hilfe für Pakistan
2005-10-04: Achtung, Bolkesteinhammer!
2005-09-24: Klimaschutz: Kyoto für Kojoten
2005-09-19: Europäischer Widerstand formiert sich
2005-09-17: Konzentration in der Saatgut-Industrie 2005
2005-09-12: Nur freie Lizenzen garantieren freie Informations-Infrastruktur
2005-04-27: Volksabstimmung über EU-Verfassung auch in Österreich!
2005-04-01: Darwins Nightmare
2005-03-01: Gen - (ie) - streiche
2005-02-27: Würden Sie sich patentieren lassen?
2005-02-25: Chancengleichheit & Gerechtigkeit als Falle für rosa und grünliche Politiker/-innen!
2005-02-24: Gentechnik für Klimaschutz???
2005-02-24: Der Griff nach dem Leben
2005-02-21: Microsoft: Umverteilung durch Privateigentum an Wissen
2005-01-14: Wenn geistiges Eigentum mordet
2005-01-11: Offener Brief: Stille Nacht – Heilige Nacht: Privateigentum?
2004-11-11: Soll an Europas Wesen die Welt genesen?
2004-10-22: Der Wettlauf von Hase und Igel
2004-10-14: Was tun? - Den Kampfhund bändigen
2004-10-11: Sieger sehen anders aus – Konsequenzen der Globalisierung Teil 4
2004-09-20: Globalisierung und ihre materiellen Voraussetzungen – Teil 3
2004-09-17: Wie wird Globalisierung durchgesetzt? - Teil 2
2004-09-14: Was ist überhaupt Globalisierung - Teil 1
2004-09-13: Global Days of Action gegen die WTO und für Ernährungssouveränität
2004-06-21: Gentech 4: Wirtschaft im Dienst des Lebens???
2004-06-14: Gentech 3: Über die Verbreitung gentechnisch veränderter Organismen in der Landwirtschaft
2004-06-08: Gentech 2: Zu Risiken und Nebenwirkungen ...
2004-06-01: Gentechnik durchgeboxt - 1. Teil von 4
2004-05-19: EU-Verfassung: Alles paletti ????
2004-05-10: Bildung als Ware?
2004-05-03: EU-Osterweiterung: Entwicklungschance, neokoloniales Projekt oder was?
2004-04-27: Manifest der glücklichen Arbeitslosen
2004-04-16: Geänderte Sendezeit: Diktatur des Eigentums - Radiosendungen
2004-04-05: Ergänzung zur ANTI-TRANSIT-AKTION am Montag
2004-03-30: GLOBALISIERUNGS-NEWS
2004-03-26: PENSIONEN UND DIE BÖRSEN
2004-03-26: Delegitimieren statt mitmachen!
2004-03-22: Zentrum - Peripherie

.

ZUM NACHLESEN

Mittwoch, 16. Oktober 2024
r kärnöl weint
In Memoriam
wird bekannt gegeben

Samstag, 12. Oktober 2024
r PARTIZANI: WIDERSTAND IN KÄRNTEN/KOROSKA
Die ÖH (Österreichische Hochschüler:innenschaft Kärnten/Koroška) und OLTA (Offenes Linkes Antifa Treffen Koroška/Kärnten) laden zu einer Podiumsdiskussion mit dem Thema "Partizani: Widerstand in Kärnten/Koroška"ein. Der Eintritt ist frei.
Stiftungssaal der Universität Klagenfurt/Celovec (Raum Nr. O.0.01)

Freitag, 15. März 2024
r OLTA - Das Hufeisenmodell
Arbeiter:innenheim der KPÖ Villach, Ludwig-Walter-Straße 29

Freitag, 23. Feber 2024
r DEMO GEGEN RECHTS - DEMO PROTI DESNO
Klagenfurt Stadttheater

Donnerstag, 8. Feber 2024
r Zivilcouragetraining und queerfemeinistisches Argumentationszirkeltraining
mit anschließendem Vernetzungstreffen/ navrh možnost zu povezovanje
organisiert von/origanizirano od: Verein GemSe, KD Barba, schau.Räume
schau.Räume Villach, Draupromenade 6

Donnerstag, 18. Jänner 2024
r Filmvorführung "Kärnten is' lei ans"
Arbeiter:innenheim der KPÖ Villach, Ludwig-Walter-Straße 29

Samstag, 21. Oktober 2023
r Das ist uNser Haus!
Kleine Geschichte der Hausbesetzungen in Kärnten/Koroška Veranstaltet von: Squats statt Kärnten
schau.Räume, Draupromenade 6, 9500 Villach/Beljak

Mittwoch, 6. September 2023
r DIE GEMOCHTEN
Lesung und Buchpräsentation von Lydia Mischkulnig
tio pepe, Kaiser-Josef-Platz 3, 9500 Villach

Mittwoch, 23. August 2023
r SPÄTLESE
Lesung und Buchpräsentation von Engelbert Obernosterer
tio pepe, Kaiser-Josef-Platz 3, 9500 Villach

Freitag, 26. Mai 2023
r Geld
Myzel, Lederergasse, 9500 Villach

r Weitere Dokumentationen