2007-10-25

Amphorismen II

Zweiter Streich

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12. Der Straßenbelag und die Gehsteige in den Ländern der Welt sprechen vom Glück und Unglück derer, die in ihnen wohnen: je maroder der Belag, desto glücklicher geht und fährt es sich.

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13. Straßenbettler sind die verborgene Elite unserer Gesellschaft. Sie haben das, was diese dem ordinären Rest auszutreiben scheint: Rückgrat, auch um den Preis des eigenen Versagens.

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14. Straßenkreuzer, alias Limos, sind blechgewordene Männerträume. Fragt sich bloß, ob sich der Mann ein solches Auto erträumt oder das Auto einen solchen Mann.

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15. Die Silikonbrust straft alle Fitnessversuche Lügen, weil sie als gekaufter Vorteil zum Nachteil wird, sobald die antrainierte Fitness dem weicht, was das natürliche Alter an den Tag bringt: sie steht immer noch, wenn alles andere schon hängt.

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16. Die zur Schau getragene Geilheit steht im umgekehrten Verhältnis zu der Befriedigung, die sie vorschützt.

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17. Frau kann deshalb weniger gut Auto fahren, weil nur Männer Maschinen beherrschen. Und weil auch Frau zu beherrscht ist, um einer Sache zu genügen, die sie ohne Angst vor Herrschaft ebensogut zu tun vermöchte. Ausnahmen bestätigen die Männerregel oder verinnerlichen sie.

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18. Auf Männer, die unter Ihresgleichen Zoten erzählen, fällt Frau oft herein, weil ihr Herz vom Wunsch voll ist, ihre Unterdrückung noch um ein Jahrtausend zu verlängern, während der Mund vom Gegenteil übergeht.

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19. Der Feminismus ist die Lösung, zu der es bei Lichte betrachtet kein Problem gibt.

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20. Der Machismo ist das Problem, zu dem es im Dunkeln betrachtet keine Lösung gibt - außer vielleicht die Generalkastration.

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21. Das Problem mit den Männern ist, dass sie viel zu simpel stricken, als dass Frauen sie verstehen könnten. Sie bemühen sich zwar, komplex zu erscheinen, aber sie glauben sich selbst nicht dabei.

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22. Das Problem mit den Frauen ist, dass sie viel zu komplex spinnen, als dass sie sich selbst verstehen könnten. Sie bemühen sich zwar, einfach zu erscheinen, aber sie zweifeln nicht an sich. Wäre ja auch noch schöner, wenn Frau ihr subtilstes Machtmittel aus der Hand gäbe.

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