2010-10-24
Solidarität mit den kämpfenden Studierenden
Die katastrophale Situation an den Universitäten – Folge der jahrzehntelangen Aushungerungerungspolitik der Bildungseinrichtungen – hat erneut zu breiten Protesten der studierenden Jugend geführt.
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An allen Uni-Standorten gibt es Demonstrationen, Versammlungen und Aktionen. In Wien wurde – wie vor einem Jahr – kurzfristig das Audi-Max besetzt.
Der studentische Protest ist vor dem allgemeinen Hintergrund der sozialen Misere zu sehen. Trotz allem Gerede von „Aufschwung“ und „die Krise (des Kapitalismus) ist vorbei“ gibt es nach wie vor einen hohen Arbeitslosensockel, Prekariat und massiven Sozialabbau. Die Regierung bastelt an einem Budgetentwurf, der es „in sich hat“. Nicht die Reichen, die Banken und Konzerne, sondern die „Unteren“ sollen die Suppe auslöffeln: Pensionist/innen, Bezieher/innen von Transferleistungen etc. – ingesamt soll es herbe Einschnitte im Sozial- und Bildungsbereich geben.
Gleichzeitig finden Kollektivvertragsverhandlungen (Metall, Handel) statt und wieder wollen die Unternehmer/innen noch „mehr Flexibilität“, also mehr Verfügbarkeit im Kapitalinteresse und Überstunden-Diebstahl.
Die Student/innen haben die Initiative zum Widerstand ergriffen. Dafür gebührt ihnen die VOLLE SOLIDARITÄT! Schickt Solidaritätsadressen, geht auf die Unis und nehmt an den Debatten teil. Ergreift in Eurem Bereich die Initiative und leistet einen Beitrag , dass sich der soziale Protest ausdehnt und vernetzt.
Hermann Dworczak, Aktivist im Austrian Social Forum/ ASF; 0676 / 972 31 10
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Hintergrund
Die derzeitigen Auseinandersetzungen müssen einerseits im Kontext der Proteste des Herbst/Winter 2009/10 gesehen werden. Andererseits geht es um die Frage der Rolle des Bildungsbereiches innnerhalb eines Systems, das auf Verwertung und (einer sich verschärfenden) Konkurrenz aufgebaut ist. Dazu:
Warum versagt das Wundermittel Bildung?
Ein paar nicht vollständig systematisierte Zweifel, Gedanken und Fragen zum Bildungsbegriff
Wenn Bildung zur Waffe wird – Teil 1
Bildung als Waffe im Kampf der Wirtschaftsstandorte
Wenn Bildung zur Waffe wird – Teil 2
Bildung als Waffe der Bildungsproduzent/innen
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