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2006-04-21

Strebermann, geh du voran

Was die Weisen messen: Kulturtechniken als nationale Ressource

Und ewig grüßt das Murmeltier: Wieder einmal werden Schüler/innen in ganz Europa für die PISA-Studie getestet. Und wieder einmal wird der nationale Notstand ausgerufen werden. Diesen Artikel aus der Süddeutschen Zeitung dokumentieren wir, weil er auf das gesellschaftliche Klima und dieMotive hinter der Pisa-Studie aufmerksam macht: Standortkampf und globalen Wettbewerb.
Nun gibt es viele, die die Pisa-Diskussion für tatsächlich dringend notwendige bildungspolitische Reformen im Sinne der Kinder und Jugendlichen nutzen wollen.
Es steht aber zu befürchten, dass diese Humanist/innen, die da „den Pisa-Tiger reiten wollen”, in wenigen Jahren ein böses Erwachen erleben werden.

Von Thomas Steinfeld, erschienen in: Süddeutsche Zeitung vom 7. Dez. 2004

Was findet die deutsche Politik eigentlich so unerträglich daran, dass die Leistungen der Schüler in diesem Land in etwa denen der Kinder und Jugendlichen in Dänemark, Österreich oder Ungarn entsprechen? Woher kommt dieser nationale Wahn, unbedingt zu den Besten gehören zu wollen? Betrachtet man die Lage auf dem Arbeitsmarkt, lässt sich dagegen der Eindruck nicht von der Hand weisen, nutzloses Wissen gebe es schon heute im Überfluss. Will man diesen Überfluss nun um jeden Preis vermehren?

Und was, glaubt man, wird geschehen in Luxemburg, Spanien oder Polen, wenn die deutschen Schüler davonpreschen und als Zwölfjährige bald schon so viel wissen, wie die anderen mit fünfzehn noch nicht? Wird man dort auch darauf pochen, sich in Sachen „Bildung" von keiner anderen Nation übertreffen zu lassen? Und was wird dann geschehen – Bildungsinitiativen allerorten, Bildung bis auf das Messer? Was ist das für ein sonderbarer Wettbewerb, in dem es weniger darauf ankommt, was man weiß, als dass man etwas besser weiß als andere?

„Pisa" hat mit Bildung wenig zu tun

Von der Studie namens „Pisa" heißt es immer wieder, in ihr werde der Bildungsstand von Gleichaltri-gen verschiedener Nationen ermittelt. Tatsächlich aber hat „Pisa" mit Bildung wenig zu tun. Im wesentlichen geht es bei dieser Studie um elementare Kulturtechniken, um das Lesen, das Schreiben und das Rechnen, sowie um einige Sekundärtugenden im Umgang mit diesen Techniken: um Kombinatorik, um Fleiß und Disziplin. Trotzdem ist immer wieder nur von „Bildung" die Rede. Warum?

Wenn elementare Kulturtechniken zur „Bildung" aufgewertet werden, dann liegt das daran, dass "Bildung" nur noch in einer Hinsicht interessant ist: als Ressource für die Konkurrenz der nationalen Volkswirtschaften. Diesem Zweck verdanken die Unterrichtsreformen, die gegenwärtig ins Werk gesetzt werden, ihren improvisatorischen, instabilen Charakter. Daher kommt die Weigerung der Politik, sich auf jede inhaltliche Definition von „Bildung" einzulassen. Die Schule solle mehr leisten, lautet der schlichte Imperativ, und deswegen bedürfe es einer verschärften Konkurrenz.

„Als gäbe es außerhalb des Leistungsvergleichs gar keine vernünftigen Gründe für das Lernen mehr."

Früher gab es ein Wort für ein dermaßen instrumentelles Verhältnis zum Wissen: „Streber" wurden die miesen kleinen Virtuosen des Wettbewerbs genannt, denen der Erfolg und die daraus resultierende Anerkennung das Wichtigste an der Schule war – als gäbe es außerhalb des Leistungsvergleichs gar keine vernünftigen Gründe für das Lernen mehr.

Jetzt adelt eine Politik des nationalen Notstands das Strebertum. Mit wahnhaften Zügen: Wenn die jeweils jüngsten Resultate der Studie über das Volk kommen wie das Herbstgutachten der fünf Weisen über die Wirtschaftspolitik, rücken alle anderen Gründe für Deutschlands Miseren in den Hintergrund: Dann ist es tage- , ja wochenlang so, als gäbe es keine Standortfaktoren, keine Arbeitskosten, keine politischen Abhängigkeiten mehr, sondern nur noch „Bildung".

Dabei könnte beim Studium der gerade veröffentlichten Resultate auffallen, dass die Schüler der USA, immerhin der erfolgreichste Wirtschaftsnation der Welt, in der Regel schlechter abschneiden als ihre deutschen Altersgefährten. So wie umgekehrt die finnischen und schwedischen Schüler, die im Vergleich deutlich besser abschneiden, bis mindestens in die Oberstufe hinein ein eher entspanntes Verhältnis zu Leistung und Erfolg pflegen. Ja, das könnte, das müsste einem auffallen. Und auch, dass eine Diskussion über „Bildung", in der selbst keine Bildung vorkommt, eine reichlich ungebildete Veranstaltung ist.

rÜbersicht: ÖIE-Kärnten rDiskussion Bildung & Globales Lernen rGrundbegriffe, Hintergründe
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Reinhilde Schütz, 2006-04-23, Nr. 2521

Die vielen guten Lehrer/innen, die voller Euphorie und in bester Absicht für das Wohl der Schüler/innen den Pisa-Tiger reiten (wollen), werden nicht erst in einigen Jahren ein böses Erwachen erleben, sondern erfahren mit jedem neuen Schuljahr, dass wir schon mittendrin sind im Desaster…….
Denn im Zuge des fast zeitgleich mit PISA auch unter den Pflichtschulen voll entfachten Standortwettkampfes, der mit Sparmaßnahmen beim Personal und tatsächlich sinkenden Schülerzahlen (in den weiterführenden Schulen sind die Schülerzahlen ja aufgrund des Lehrstellenmangels und des gesellschaftlichen Drucks auf höhere Bildungsabschlüsse gestiegen) Hand in Hand geht, kommt nach und nach alles unter die Räder, was nicht unmittelbar einen messbaren (!) Nutzen ergibt (wie z.B. die sog. Schularbeitenfächer und der Umgang mit dem Computer) oder eine möglichst medienwirksame Attraktion darstellt (wie z.B. große Musik- und Theateraufführungen sowie Siege bei Sprach-, Sport- und sonstigen Wettkämpfen).
Alles andere, was im Sinne einer humanistischeren Bildung von engagierten Lehrer/innen, Eltern, Schüler/innen und auch Vertreter/innen der Schulbehörden entwickelt worden ist, kostet zu viel Geld (wie z. B. die Integration von Kindern mit Behinderungen) oder erfordert zu viel Zeitaufwand (wie z.B. Gespräche im Konfliktfall) oder ist halt einfach „wert“-los, weil es „nur“ Spaß macht (wie z.B. zweckfreies Spielen) oder Schüler/innen und Lehrer/innen womöglich gar zum kritischen Denken anregen könnte.

Mimenda, 2006-04-23, Nr. 2523

Fraglos ist in der Idee der Bildung notwendig die eines Zustands der Menschheit ohne Status und Übervorteilung postuliert, und sobald sie davon etwas sich abmarkten läßt und sich in die Praxis der als gesellschaftlich nützliche Arbeit honorierten partikularen Zwecke verstrickt, frevelt sie an sich selbst.
(Theodor W. Adorno; Band 8: Soziologische Schriften I: Theorie der Halbbildung, S. 97)

Bedeutet Bildung in dieser anhaltenden Diskussion heute noch mehr als die Zurichtung des Menschen zum Zwecke seines Funktionierens? Wenn nicht, dann ist es doch nur konsequent, dass sich die "gebildeten Nationen" ebenso mit- und aneinander messen wie die Rennställe der Formel 1.

Non vitae sed scholae discimus - so soll der alte Seneca wirklich geschrieben haben, um auf die Misere des römischen Bildungssystems aufmerksam zu machen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Non_vitae,_sed_scholae_discimus

Mr. Murphy, I agree, 2015-12-11, Nr. 6417

Mr. Murphy, I agree with Mises and Friedman, and disagree with you and Rothbard. I too belveie that government must exist to protect private property and define the rules of the game.” I fear that your faith in free markets as the one size fits all solution to right all of society's wrongs is as dangerous to society as the statist's unquestioning faith in the state. Why? For two primary reasons: (1) I belveie as Nozick did that the provision of law enforcement services tends toward monopoly, and that the state will emerge nonetheless; and (2) A monopoly such as this can and will easily violate the harmony of interests (i.e. what's good for the individual is good for society as a whole) upon which free markets depend. In this case, what is good for the monopoly of force (greater profits from law enforcement services, which ultimately result from more crime) is bad for society (more crime, more laws to comply with, and higher costs of law enforcement). I find it incredibly naive for you to think that the customer can possibly be in charge in this anarcho-capitalist situation. As Mises pointed out, ultimately that is what makes and keeps markets free the customer and not the producer is in charge. Where abundance is the goal, free markets are the solution. But where scarcity (i.e. scarcity of crime and the laws and law enforcement services necessary to contain crime) is the goal, free markets are not the solution. I belveie Mr. Murphy that you, like the statists, are worshipping a false god. The only difference between you and them is the god you choose to worship, and the devil you choose to condemn.Madison famously said that government is a necessary evil. Mises went one step further, removing evil from the description, leaving us with necessary. I belveie that Madison's formula for containing leviathan was sound a federal government limited to specifically enumerated powers, a system of checks and balances within and outside of it, and limited ability to fund itself. The problem is not in government itself, but that we as a people have forgotten and no longer understand the critical importance of the system that Madison designed, and our responsibility to defend it. It has been effectively stuffed in the dust bin of history by the statists that permeate in government. As Tom Paine famously wrote about the price of freedom in American Crisis I Tyranny, like hell, is not easily conquered; yet we have this consolation with us, that the harder the conflict, the more glorious the triumph. What we obtain too cheap, we esteem too lightly: it is dearness only that gives every thing its value. Heaven knows how to put a proper price upon its goods; and it would be strange indeed if so celestial an article as FREEDOM should not be highly rated. There are no shortcut solutions to this problem Mr. Murphy. The price of freedom, if we want it, is an enlightened and courageous people, and eternal vigilance.

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