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2010-02-28

Migration – Kampf um's Überleben?

Gedanken zu einem Reflexionsprozess

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Migration –
Kampf um's Überleben?

Dramatik: Klingt martialisch“, wird sich wohl so manche/r bei diesem Titel denken. Aber muss man nicht von einem Überlebenskampf sprechen, wenn sich Menschen in ihrer Verzweiflung auf den Weg machen, um für sich und ihre Nächsten die pure Existenz zu sichern? Ist es nicht ein Überlebenskampf, wenn Menschen an den Grenzen EU-Europas massenhaft ersaufen? Übertreibt der Titel wirklich, wenn in immer schnellerem Tempo ganze Regionen der Dürre anheim fallen oder im Wasser untergehen werden und damit ihren Bewohner/innen das Überleben verunmöglicht wird?

Die Frage nach dem „Warum?“ Vor 2½ Jahren haben wir vom „Bündnis für Eine Welt“ einen breit angelegten Reflexionsprozess zum Thema „Welche Zukunft machen wir?“ gestartet. Darin ging es einerseits um den Zusammenhang von ökologischen und ökonomischen Fehlentwicklungen und andererseits um die sich vertiefenden sozialen Spaltungen zwischen Nord und Süd sowie innerhalb der Gesellschaften. Dieser Nachdenkprozess fokusierte nicht nur das Beschreiben, sondern insbesondere die Zusammenhänge und die Ursachen.

Welche Zukunft machen wir? Mit „Migration – Kampf um‘s Überleben“ beginnen wir genau genommen keinen neuen Schwerpunkt, sondern setzen unseren Reflexionsprozess → „Welche Zukunft machen wir?“ auf einem spezifischen gesellschaftlichen Terrain fort. Denn eines ist klar: Die Krisenhaftigkeit der gesamten Entwicklung verleitet dazu, Sündenböcke zu suchen, verkürzten Losungen auf den Leim zu gehen und diversen Rattenfängern zu folgen. Jeder Schritt in eine solche falsche Richtung ist aber nicht nur menschenverachtend, er erschwert zugleich auch die Suche nach Lösungen, die der Dramatik der globalen Fehlentwicklung gerecht werden.

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Parteilichkeit ... und Reflexion

„Wir“ und die „Anderen“ Wir wollen versuchen, einen Kontrapunkt zur Tagespolitik zu setzen. Dies, obwohl beim Thema Migration die Wogen emotional hoch gehen. Auf der einen Seite die verbreitetete dumpfe Abwehrhaltung, die wohl jede/r kennt. Auf der anderen Seite die Reaktion darauf: Fassungslosigkeit, Trauer und Zorn bei uns – den „Anderen“ – angesichts von soviel …? Ja wovon eigentlich? Dummheit? Hass? Ignoranz? Hier die Guten, dort die Bösen? Sollte das schon die Erklärung sein? Oder sollte nicht eigentlich hier erst das Fragen beginnen?

Neben einem – unabdingbaren – Parteiergreifen für die Migrant/innen, also die Menschen, die unter die Räder eines mit den Ängsten spekulierenden Rechtspopulismus kommen, gilt es darüber nachzudenken, was denn da eigentlich – auch mit uns – geschieht:

Gut gegen Böse? Warum eigentlich gelingt es den Rechtspopulist/innen, mit ihren Parolen so viel Erfolg zu haben? Was ist mit den Menschen geschehen, die noch vor wenigen Jahrzehnten mit absoluter Mehrheit sozialdemokratischen Konzepten ihre Zustimmung erteilten und heute völkischen Parolen nachlaufen?

Wie hängt das mit der Krise der Erwerbsarbeit zusammen? Welcher Art sind die Ängste, die mit dieser Krise verbunden sind? Was bedeutet dies wiederum für die Diagnose der „Bevölkerungswissenschaft“, wonach Österreich ein Einwanderungsland wäre?

Fragen, die nicht leicht zu beantworten sind. Fragen, die womöglich an den Grundsäulen unserer Gesellschaft rütteln. Sie aber nicht zu stellen, könnte sich als Falle erweisen, führt womöglich zu einer „Offenheit“, die die realen Machtverhältnisse und gesellschaftlichen Verwerfungen ignoriert und womöglich sogar gutheißt.

Zwei Seiten einer Medaille? Es ist zu fragen, ob die Offenheit der „Guten“ nicht des öfteren nur die Kehrseite des Abwehrkampfes der „Bösen“ gegen die Migrantinnen und Migranten darstellt. Hier die Toleranz der Gewinner/innen, dort der Abwehrkampf der Verlierer/innen. Beide geeint im Nicht-Hinterfragen eines mittlerweile weltweiten Konkurrenzverhältnisses von Arbeitskräften, Unternehmen, Standorten, Staaten und ganzer Wirtschaftsräumen.

Weiters ist zu fragen, wie Migration mit „unserem“ Entwicklungsmodell zusammenhängt. Resultieren die Probleme lediglich aus dessen mangelnder Durchsetzung? Oder ist es gar umgekehrt: Entzieht nicht vielmehr die schöne, neue Welt den Menschen in den Peripherien die Überlebensvoraussetzungen – wirtschaftlich, sozial und ökologisch?

Weitere Fragen Ist nicht die „Freiheit des Marktes“ durch die Abwicklung des Wohlfahrtsstaates erkauft, an dessen Stelle eine Politik des „Arbeitens um jeden Preis“ in Billiglohnsektoren tritt? Welche Rolle spielt dabei die sogenannte „Europäische Integration“? Wie ist Kärnten vor diesem Hintergrund zu sehen? Als Sonderfall oder nur als Spitze des Eisbergs „Festung Europa“?

Unser Engagement? Wie gehen wir mit all dem um? Mit interkulturellem Dialog? Mit mehr Bildung? Handelt es sich überhaupt um einen „Konflikt der Kulturen“, dem durch mehr „Verständnis“ zu begegnen wäre? Werden auf diese Art nicht soziale, rechtliche, wirtschaftliche und politische Widersprüche kulturalisiert? Welche Rolle spielen Religionen? Wie geht es dabei der Idee des Säkularismus? Wie berücksichtigen wir in unserem sozialen Engagement die Lage von Migrantinnen und Migranten? Reicht die Forderung nach Chancengleichheit aus?

Das „Bündnis für Eine Welt“ hat zu all dem einen Reflexionsprozess initiiert:

Vorträge, Filme, Diskussionen, schriftliche Beiträge siehe
r „Wegweiser durch den Reflexionsprozess“

Höhepunkt des Reflexionsprozesses war am 19./20. März 2010 die Debatte
r „Migration – Kampf um's Überleben?“

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