2004-04-20
Daten zur Lage der Nation
Am verräterischsten sind die Wirtschaftsseiten sowohl der kleinformatigen Tagespresse wie auch der rosafärbigen Qualitätszeitung. Quantensprunghaftes Ansteigen der Zahl der McJobs in Austria genauso, wie die Gewinnmeldungen der Domina der österreichischen Bankenszenerie, Bank Austria-Creditanstalt. € 320 pro Monat ohne Arbeitslosen und Pensionsversicherung für die Einen und € 602 Millionen per anno für die Andere.
Betroffen von den Minijobs sind mittlerweile über 320.000 AustriakerInnen, bezeichnender weise 2/3 davon Frauen. Und dabei handelt es sich beileibe nicht nur um Ausbeutung im Reinigungsdienst, sondern zunehmend auch um Tätigkeiten in einstmals hochangesehenen Berufsfeldern. Leiharbeit, Werksverträge und geringfügige Beschäftigungsverhältnisse mit gleichermaßen schlechter sozialer Absicherung werden mehr und mehr zum täglichen Brotbeschaffungszwang. Die absolute Beschäftigtenzahl stagniert oder nimmt bei Gegenrechnung der untypischen „modernen“ Arbeitsverhältnisse sogar ab.
Im gleichen Staat jubelt anlässlich der Bilanzpressekonferenz der neue Vorsitzende der BA-CA, Erich Hampel, über eine Jahresgewinn 2003 von € 602 Millionen. Wie viel davon in die angeschlagene Mutter, die bayrische Hypo Vereinsbank, fließt wird uns BankkundInnen nicht mitgeteilt. Im übrigen war auch die BA-CA im geheimen Lombard Club organisiert und hat im Verein mit den anderen österreichischen Bankenplayern durch Zinsabsprachen ihre KundInnen geschädigt. Die gerichtsanhängige Causa wurde von der österreichischen Justiz mittels Diversion erledigt.
Zurück zu Herrn Hampel. Bei der Bilanzpräsentation dozierte er auch über die Unternehmensziele der BA-CA für 2004. Plus 13% Unternehmensgewinne und „Freisetzung“ von über Tausend, in Zahlen 1000 ArbeitnehmerInnen!
Leben sie weiterhin kunstvoll und tollkühn
Hasta la victoria sempre und viva zapata