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2012-10-21

Wienwoche: „Wien, wie es noch (nicht) isst. Ein kulinarisches Drama in drei Akten“

Wienwoche: „Wien, wie es noch (nicht) isst. Ein kulinarisches Drama in drei Akten“ Wenn von der „Landwirtschaft“ die Rede ist, denken die meisten ganz automatisch an ländliche Räume – meist in direktem Gegensatz zu urbanen Räumen. Das ist vielleicht mit ein Grund, warum „Landwirtschaft“ lange als ein Randthema wahrgenommen wurde, darin spiegelt sich eine Geschichte der ungleichen Entwicklung. Dass jedoch „Landwirtschaft“ in der Stadt ein außerordentlich wichtiges und sehr präsentes Thema ist, wird schnell deutlich, wenn wir Ernährung als Leitfaden nehmen. Wenn wir den Weg unserer Nahrungsmittel verfolgen, dann wird sichtbar, dass nahezu überall „Landwirtschaft“ enthalten ist. Dazu kommt der jüngste Boom „urbaner Landwirtschaft“. Freilich eröffnen sich von diesem Ausgangspunkt aus viele Fragen: Welche Landwirtschaft ist das, die in unseren Nahrungsmitteln steckt? Wie sieht es mit den sozialen und ökologischen Bedingungen aus, die diesen zugrunde liegen? Wer bestimmt darüber, welche Nahrungsmittel für wen und auf welche Weise zugänglich sind? Wer bestimmt darüber, wie diese produziert werden? Wer profitiert und wer verliert dabei? Und hat das eine Zukunft? Für wen?

Diesen und vielen weiteren Fragen wurde im Rahmen der „Wienwoche 2012“ nachgegangen. Die „Wienwoche“ ist ein Kulturprojekt, das im Herbst 2012 (21. September bis 7. Oktober 2012) erstmals stattgefunden hat. Die Wienwoche möchte die Grenzen künstlerischer und kultureller Praxen erweitern und diese für alle in der Stadt lebenden sozialen Gruppen zugänglich machen. Wienwoche versteht Kulturarbeit als ein Einmischen in gesellschaftliche, politische und kulturelle Debatten - mit dem Ziel, diese sichtbar zu machen und voranzutreiben.

AgrarAttac hat sich in Kooperation mit dem ÖIE Kärnten daran beteiligt und hat einen Beitrag unter folgendem Titel gestaltet: „Wien, wie es noch (nicht) isst. Ein kulinarisches Drama in drei Akten“. An drei Tagen wurden Stadtrundgänge und Interventionen im öffentlichen Raum organisiert. Dabei wurden die Themen der Produktion, der Verteilung und des Konsums von Nahrungsmitteln in Wien in zweierlei Hinsicht aufgegriffen wurden: zum einen über eine kritische Auseinandersetzung mit bestehenden, aktuellen und historischen Formen der Lebensmittelversorgung in Wien. Zum anderen ging es aber auch um das Kennenlernen von und Vernetzen mit alternativen Projekten und Initiativen.

Es ist absehbar, dass das Thema der urbanen Landwirtschaft, sowie der Zusammenhang zwischen („glokalen“) Ernährungssystemen und Urbansierung in den nächsten Jahren stark an Bedeutung gewinnen wird. Daran schließen sich auch viele politische Fragen an, die eng mit „Ernährungssouveränität“ und dem Recht auf Stadt zusammenhängen. Wem gehört die Stadt? Wer produziert die Stadt? Wie können wir Produktions- und Lebensweisen demokratisieren? Was bedeutet in diesem Zusammenhang die Perspektive eines „Guten Lebens für alle“?

Derzeit ist dieser Zusammenhang von verschiedenen Formen der „imperialen Lebensweise“ geprägt. Das sind Lebensweisen, die im Alltag vieler Menschen und auf exklusive Weise tief verankert sind. Dieser exklusive Charakter ist nicht zuletzt darin begründet, dass eine Verallgemeinerung im Sinne eines „guten Lebens für alle“ in sozialer und ökologischer Hinsicht nicht möglich ist. Das zeigt die aktuelle Vielfachkrise, die in ihrem Zusammenhang eine grundlegende, systemische Krise ist, sehr deutlich. Diese „imperiale Lebensweise“ steht dabei vielfach im Zentrum der Krise. Imperial ist diese Lebensweise, weil der Zugriff auf Ressourcen, Arbeitsvermögen und Senken darin als „selbstverständlich“ vorausgesetzt ist. Ausbeutung und Zerstörung sind darin eingeschrieben. Strategien, diese Krise zu bewältigen, müssen darauf abzielen, diese imperiale Lebensweise zu überwinden.

Im Rahmen der Wienwoche wurde versucht, verschiedenen Ansatzpunkten näher nachzugehen. Die derzeitige vielfach individualisierte und prekarisierte Ohnmacht und Passivität vieler Menschen angesichts der Vielfachkrise kann dadurch in Handlungsfähigkeit übergeführt werden. Es geht dabei nicht zuletzt um eine emanzipatorische Politisierung und eine umfassende Demokratisierung.

Im Rahmen der „Wienwoche“ sind wir auf viele Themen gestoßen, die Handlungsfelder eröffnen. Diese können wir hier nur kurz aufzählen: Beim Thema Produktion: Landkonflikte in Wien, Verbindungen zum Globalen Land Grabbing, Kleingartensiedlungen in Wien und die Wiener SiedlerInnenbewegung, die „LGV“ in Wien und der landwirtschaftliche Strukturwandel in Wien, die Lobauer*innen als alternative Form, Landwirtschaft in Wien zu betreiben. Dazu die Frage: Wieviel Öl ist in unseren Nahrungsmitteln? Und wie kann ein post-fossiles Ernährungssystem in der Stadt aussehen?
Bei der Verteilung von Lebensmitteln: Die Dominanz der Supermärkte, die vielen Formen der Lebensmittelverteilung am Beispiel der Brunnengasse, die Teuerungsaufstände vor rund 100 Jahren und die Aktualität vieler damals aufgeworfener Fragen, die Rolle von Agrartreibstoffen, sowie Food-Coops in Wien.
Und schließlich die Intervention mit einer Volxküche im öffentlichen Raum, kollektiver Konsum, Zugangsmöglichkeiten dazu, sowie die zunehmende Kommerzialisierung öffentlicher Räume und des Ernährungssystems in Wien.

Über dieses Projekt wurden viele Ansatzpunkte und Perspektiven in einem gemeinsamen Prozess erschlossen und diskutiert. Klar ist dabei aber auch, dass dies nur ein Anfang war. -Wenngleich ein vielversprechender Anfang.

Nähere Informationen:
http://www.wienwoche.org/de/programm/ und wienwochen@attac.at

Weitere Hinweise und Literatur:

Hands on Urbanism. Recht auf Grün:
http://www.turia.at/

Wiener SiedlerInnenbewegung:
http://www.social-innovation.org/

AgrarAttac:
http://community.attac.at/

Netzwerk Solidarische Landwirtschaft:
www.solidarische-landwirtschaft.org/

SoliLa! Jedlersdorf:
http://17april.blogsport.eu/

Stadtfrucht Wien. Initiative für urbane Selbstversorgung:
http://stadtfruchtwien.wordpress.com/

http://speiseraeume.de/

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