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Hans Haider

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2010-02-17

Zu den Zerstörungen am „Denkmal der Namen"

Presseaussendung des Vereins „Erinnern Villach" zu den Ereignissen in der Nacht vom 13. auf den 14. Februar 2010

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1. Das „Denkmal der Namen“ in Villach wurde 1999 eröffnet. Seitdem ist es 15 mal geschändet worden. Wir haben es immer wieder gerichtet, vor allem mit Spendengeldern. Natürlich unterstützt uns auch die Stadt Villach, dafür danken wir, aber im Wesentlichen stehen wir auf eigenen Füßen. Die andauernden Schändungen bedrücken uns.

2. Seit der letzten Zerstörung, kurz vor Weihnachten, 25 Tafeln wurden zerschlagen, arbeiten wir, im Einverständnis mit der Stadt Villach und dem Museum der Stadt Villach mit der Sicherheitsfirma Berger zusammen, um die Täter auszuforschen.

3. In der Nacht vom Samstag auf Sonntag (13. 14. Februar) ist das Denkmal wiederum geschändet worden. Fünf Tafeln mit 20 Namen wurden eingeschlagen.

4. Der Sicherheitsbericht der Firma Berger wirft allerdings einige Fragen auf. Warum montiert laut Aussage des Museumsdirektors Dr. Neumann (die Kamera ist auf dem Museum angebracht) die Polizei bzw. Staatspolizei unsere Kamera ab, ohne sich mit uns oder der Firma Berger in Verbindung zu setzen. Das ist eine Frage, die ich im Namen des Vereins „Erinnern-Villach“ im Interesse der Öffentlichkeit stelle. Ich erwarte eine öffentliche Antwort. Ich hoffe auf eine plausible Erklärung, denn sonst habe ich das Vertrauen in die Polizei verloren.

5. Weiters geht aus dem Bericht der Sicherheitsfirma Berger hervor, dass die Polizei zweimal vorbei fährt, die Schändung bemerkt und es trotzdem nicht der Mühe Wert findet, auszusteigen, um eine Spurensicherung vorzunehmen. Als sie das dritte Mal kommen, sind die Schneestangen, mit denen die Glastafeln zerschlagen wurden, bereits von den Arbeitern des Wirtschaftshofes weggeräumt. Die Schneestangen sind jedoch eine wichtige Spur, wenn man sie nach Fingerabdrücken untersucht. Das könnte man bei einer Denkmalschändung wohl erwarten. Oder? Was sagt uns das? Anscheinend hat die Polizei – zumindest die beiden Polizisten, die im Auto saßen – kein großes Interesse die Täter auszuforschen. Eine lästige Arbeit, die nicht wichtig ist. Eine Denkmalschändung, das Eindreschen auf Namen, scheint für diese beiden Polizisten dasselbe zu sein wie die Beschädigung eines Blumentroges oder einer Laterne. Aber in Abwandlung des berühmten und prophetischen Zitates von Heinrich Heine möchte ich bemerken: „Wer auf Namen einschlägt, schlägt auch auf Menschen ein.“ Der Polizei ist das nicht bewusst, sie unterschätzt das.

6. Dazu die Bemerkung einer Frau, die mir ein Mail zugeschickt hat und deren Vater auf dem Denkmal steht. Ihr Vater wurde im KZ Dachau um sein Leben gebracht:
„Sehr geehrter Herr Haider, wie ich gestern zu Mittag zur VHS gegangen bin, war das Denkmal schon zerstört und eine abgerissene Schneestange ist links vom Denkmal im Schnee gesteckt. Am Abend war die Schneestange dann weg. Wehret den Anfängen! Aber eine denkende Minderheit hat nie eine Chance gegen die Masse der Mehrheitsgläubigen! Wenn man die Entwicklung des Faschismus bzw. des Nationalsozialismus studiert, dann sieht man, dass die Polizei lange vor der offiziellen Machtergreifung eines Diktators unterwandert ist und sehr begeistert ihre Mehrheitsbevölkerung vor jedem Andersdenkenden schützt. Wir sind in Kärnten bzw. Österreich wieder einmal knapp vor der Kippe. Also, ich würde rund um das Glasdenkmal im Abstand von einem Meter einen sehr engmaschigen Betoneisendrahtverhau installieren und den unter Strom stellen, denn die Opfer waren ja hinter Stacheldraht und sind es heute noch in den Köpfen der Mehrheitsfanatiker."

7. Wir wollen keinen Stacheldraht um dieses Denkmal herum errichten. Das würde unserer Stadt zur Schande gereichen. Wir müssen daran arbeiten, dass dieses Denkmal, selbst wenn es aus Seidenpapier hergestellt ist, bestehen bleibt. Im Interesse unserer Zukunft, im Interesse eines menschlichen Zusammenlebens.

8. Obwohl die Kamera von der Polizei stümperhaft wiederinstalliert wurde und die Bildqualität darunter leidet, sieht man auf der DVD, dass die Aktion keine „besoffene Geschichte“ ist. Zielbewusst gehen zwei junge Männer daran, dieses Denkmal zu zerstören. Die Aufzeichnungen sprechen eine deutliche Sprache. Einer davon mit einem Anzug gekleidet wie ein Primaner.

9. Wir haben die DVD der Villacher Polizei übergeben.

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grftjx, 2010-02-17, Nr. 4753

Sehr gute PA. Nur eine Frage hätte ich: Was ist ein "Primaner"? Meinst du damit Burschenschafter, werter Hans?

Hans Haider, 2010-02-18, Nr. 4755

Unter der Bezeichnung Primaner verstehe ich einen Oberstufenschüler. Dabei kann es sich natürlich auch - muss aber nicht - um einen Burschenschafter handeln.

Hans Haider, 2010-02-18, Nr. 4756

Die Tatsache, dass die Polizei die Kamera abmontierte und sie später unsachgemäß wieder aufmontierte, wie es im Bericht der Sicherheitsfirma Berger steht, ohne sich mit uns als Eigentümer oder mit der Sicherheitsfirma in Verbindung zu setzen, hat mich zutiefst beunruhigt. Welche Rolle spielt die Polizei? Nun hat sich die Sache aufgeklärt. Gestern Nachmittag waren zwei Beamte des Verfassungsschutzes von Klagenfurt bei mir, um mir das zu erklären.

Die Sache ist so: Vor ungefähr 14 Tagen bekam die Soko ernstzunehmende Hinweise, dass an einem bestimmten Tag ein Anschlag auf das Denkmal geplant ist. Daraufhin hat sie in dieser Nacht das Denkmal überwacht. 10 Männer der Soko haben sich auf die Lauer gelegt. (Vorpass gelegt, wie die Beamten das nennen) Zu diesem Zweck haben sie mit dem Museumsdirektor gesprochen, um die Kamera abzumontieren. Denn, so ihr Argument, wenn die Täter die Kamera sehen werden sie davon abgehalten einen Anschlag zu begehen. (das ist nachvollziehbar) Auch die Villacher Polizei wusste nichts von dieser Aktion. Völlige Geheimhaltung! Sie sind 8 Stunden umsonst gelegen und waren frustriert. Anschließend haben sie die Kamera wieder montiert. „Dass sie uns anschließend (eine Geheimhaltung war nicht mehr notwendig) nicht davon in Kenntnis setzten, damit die Kamera von der Sicherheitsfirma wieder richtig justiert wird, war sicherlich ein Fehler von uns“ sagten die Beamten. Aus dem Gespräch mit den Beamten ging hervor, dass sie eher von politisch motivierten Tätern ausgehen. Ich finde die Erklärung glaubwürdig und bin erleichtert. Die Polizei spielt keine dubiose Rolle, wie ich befürchtete. Schade ist nur, dass die Kamera von der Soko schlecht justiert wurde. Wir hätten sicherlich besseres Bildmaterial.
Eine andere Sache jedoch ist die Rolle, die die beiden Villacher Polizeibeamten spielen, die mit dem Auto zweimal vorbeifahren, die Schändung bemerken, und keine Spurensicherung vornehmen. Wie wir aber vom Stadtkommandanten Londer bei einer öffentlichen Erklärung erfahren haben, wird von der Villacher Polizei während der Nacht keine Spurensicherung vorgenommen. Eine Peinlichkeit der besonderen Art.

Hans Peter Pirker, 2010-02-23, Nr. 4760

Meinem Empfinden nach ist die Demokratie in Villach durch die Art des polizistischen Verhaltens gefährdet und ist die Demokratie durch das polizistische Verhalten unterwandert. Ich fühle mich, offen gesagt, durch nicht dargebrachte Einsatzdeklarationen im polizistischen Verhalten irritiert, die in aller Regel durch das polizistische Verhalten in Villach nicht klar und deutlich gekennzeichnet sind. Wenn ich so etwas bemerke, gehe ich direkt darauf ein und spreche es an. So geschehen im Jänner, der Tag ist mir bekannt, als ich über die Draubrücke gehend, von Richtung "Bratwurstkönig" kommend, in der Nacht in meine Wohnung, zur Klagenfurter Straße spazierte. Mir ist aufgefallen, dass ein polizistisch aussehendes Fahrzeug, am Gehsteig, auf der Brücke, abgestellt war, innerhalb dessen jemand saß, es drehten sich keine Lichter am Fahrzeug, also machte ich einen polizistisch aussehenden Komödianten außerhalb des Automobiles darauf aufmerksam, dass, wenn er kein Komödiant wäre, er die Lichter gefälligst einzuschalten habe, damit ich in meinem demokratischen Empfinden nicht unangenehm berührt sei und ich wisse, dass es sich um einen Einsatz handle. Der außerhalb des Fahrzeuges handelnde Komödiant oder polizistische Vertreter fand nicht der Rede Werte, sondern verschlich sich mit zwei Jugendlichen aus meinen Augen. Heute noch bin ich im Unwissen darüber, dass es sich in Tatsache um polizistische Vertreter gehandelt hatte oder ob es verdeckte Komödianten waren, denn meiner offenen Aufforderung um Deklaration als Einsatz wurde keine Antwort gewährt.

Ich würde mir wünschen, dass die Polizei ein Einsatzlicht einschaltet, wenn sie im Einsaz ist, gleich dem Taxi, wenn es frei ist, also ansprechbar und zur Auskunft bereit und willig.

realist&visionär, 2010-03-20, Nr. 4768

an hr. hans-peter pirker!

seien sie mir nicht böse, aber meiner meinung nach sind ihre gedanken komplett wirr und einem irren entsprungen.
aufgrund ihrer geschriebenen ansichten müssen sie ein komplett verwirrter mensch sein, der hier nur andere menschen mit seiner verwirrniss ärgern will und sich überhaupt nicht auskennt wie u. was passiert in villach.

die polizei hätte uns allen hier einen gefallen getan wenn sie auf ihre saublöde frage hin verhaftet worden wären für ein paar wochen damit sie darüber nachdenken können was für ein kompletter vollidiot sie sind!

wegen menschen wie ihnen werden künstler nicht wahrgenommen in der öffentlichkeit.

sie leben nicht in der realität sondern in einem geistig zugemüllten paralleluniversum.

hoffe sie wachen mal auf!

ps: sie sind auch für geistig verwirrte menschen eine frechheit weil sie haben ja intelligenz bekommen die sie für blödheiten nutzen!!

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