2009-09-26
bianco cuore
das wetter am frühen morgen war windig und laubblätter flogen uns nass klatschend um die ohren. und dann:
„ es roch nach wechselstube“. im hitzigen sommer in den stürmischen herbst , wie ein sturzbach, klar, so ist es über uns gestürzt, so rein und frisch, so warm und kalt...wir sind ausgeliefert und kämpfen um die eigentümlichkeit der kontrolle. es macht angst, weil es überlegen ist. und es ist auch wunderschön... gigantisch unfassbar, so aufregend und zugleich beängstigend und man steht im wassersturm, im wilden bach, rasend durch ein dunkelgrünes dunstiges tal, vorbei an steinigen steinen und frischen moos und duftigen tannennadeln.
im fahrwasser des baches, im flüssigen morphin, trank nyx vom verzauberten aphrodisiakum der göttlichkeit des lebendigen wassers. beherrschen bedeutet zu brechen und niemand will mehr beherrschen, weil gebrochen zu werden ist traurig und dann verliert unser fahrwasser seinen kristallenen schimmer. es ist wie ein zwang, eine sucht , eine prozesslandschaft hat sich geöffnet. um 3h, hat erebos unter keinerlei alkoholischer verwirrung erzwungen was immer schon war. es wurde einfach zum traumhaften traum die liebe zu kultiviere, damit wurde die liebe kultur. götzenbilder schwirren im traumland umher, jungfräuliche fruchtbarkeit, frisch wie ein feucht gespritzer stein, sie kreischen nach ablenkung und bewachen einen baum mit goldenen äpfeln, jungfräuliche jugend versprochen und erbrochen. in einer umarmung unserer würde, da wurde uns klar, dass die würde nicht mit ewiger jugend vergleichbar war.
Christina Mick: "Sturzbach", Foto, 2009