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Christian Salmhofer

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2008-03-31

Basismodul Biolandbau

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Welche Zukunft machen wir?

Biolandbau ist das „Basismodul“ für eine zukunftsfähige Entwicklung unseres Planeten und der darauflebenden Gesellschaften. Da der Biolandbau vom Prinzip her im Kreislauf wirtschaften muss, sind ihm von sich aus bereits die Grenzen gesetzt. Unbegrenztes Wachstum ist im Biolandbau nicht möglich.

Besonders im Klimaschutz zeigt der Biolandbau seine Stärken, denn das Wissen um die Treibhausproblematik hat der Umweltpolitik eine neue Dimension gegeben. Um den drohenden Klimaänderungen vorzubeugen, bedarf es einer weltweit koordinierten Umweltpolitik.

Die CO2-Problematik wurzelt im verschwenderischen Lebensstil der Bevölkerung in den reichen Industriestaaten. Ein US-Amerikaner produziert durch seinen Lebensstil „Luxusemissionen“ in der Menge von 20 Tonnen CO2, das sind 25 mal mehr als die „Überlebensemissionen“ eines Inders / einer Inderin. Unter der Prämisse, dass grundsätzlich jeder Mensch das gleiche Recht hat, die Atmosphäre zu benutzen, ist das große Ungleichgewicht zwischen dem reichen Norden und dem armen Süden bedenklich: Würden alle 6 Milliarden Menschen so viel CO2 -Emissionen verursachen wie ein/e Österreicher/in, bräuchte die Menschheit schon heute mindestens drei Planeten vom Typ Erde.

Wir in der Ersten Welt müssen unsere Luxusemissionen einsparen, denn die Überlebensemissionen eines Inders sind nicht einzusparen. Würden alle 6 Milliarden Menschen so viel CO2-Emissionen verursachen wie der / die österreichische Durchschnittsbürger/in, würden sich die weltweiten CO2-Emissionen mit 60 Milliarden Tonnen pro Jahr verdoppeln.

Das Erkennen globaler Zusammenhänge ist Voraussetzung für effizienten Klimaschutz. Werden sie ausgeblendet, wird Klimaschutz leicht zur Durchsetzung von Interessen mächtiger Wirtschaftszweige missbraucht. Politik und Wirtschaft werden in Zukunft gefordert sein, seriöse und nachhaltige Informationen zu Klimaschutz aufzubereiten. Denn unser Weltklima unterliegt den Naturgesetzen und nicht den Gesetzen der Wirtschaftspolitik.

Nur wenn wir uns mit den globalen Kreisläufen auseinandersetzen, kommen wir zu zukunftsfähigen Lösungen. Bei der Ernährung zum Beispiel decken sich die Ergebnisse mit den Erkenntnissen der Medizin. Anleitungen für eine zukunftsfähige Landwirtschaft geben im Wesentlichen die gleichen Ratschläge wie Ärzt/innen, die ihren Patient/innen gesunde Ernährung empfehlen: 100% Bio-Lebensmittel, regional produziert und fair gehandelt erhalten uns selbst und den Planeten Erde gesund!

Gegenwärtig beschäftigen wir uns zu sehr mit Ersatzlösungen wie Biosprit, anstatt mit der entscheidenden Frage: „Wie kann der Energieverbrauch ohne Wohlstandseinbußen in den Industriestaaten halbiert werden?" Wenn Beimischungszwänge bei Sprit dazu führen, dass jedes Jahr mehrere Millionen Hektar tropischer Regenwald abgeholzt werden oder die Armen Mexikos durch die Spriterzeugung von Mais ihr Grundnahrungsmittel nicht mehr leisten können, werden gut gemeinte Absichten in ihr Gegenteil verkehrt. Bei einem Wettbewerb zwischen der Sucht der Reichen nach Öl mit dem Appetit der Armen wird der Autofahrer / die Autofahrerin immer gewinnen. Mit dem Getreide, das für eine Tankfüllung Ethanol gebraucht wird, kann man einen Menschen ein Jahr lang ernähren.

Wenn z.B. LH Haider Klimaschutz zur Chefsache erklärt und einen grünen 10 Punkte Plan präsentiert, der dreimal Biosprit in den Mittelpunkt stellt, dann ist dies ist kein Erfolg für das Weltklima. Statt mit industriellen Energiepflanzen wie Raps zu spekulieren, wäre Kärnten gut beraten, auf Biolandwirtschaft zu setzen. Besser wären gesunde Lebensmittel in Kombination mit Biomassenutzung als Monokulturen auf Basis von Düngemittel und Pestizide. Biolandbau hätte eine positive Verstärkung für den Tourismus durch Wasser-, Artenschutz, bessere Lebensmittel für die Gäste und natürlich auch eine höhere Wertschöpfung für die Kärntner Wirtschaft zur Folge. Biosprit, ist nicht nur nicht „BIO“ sondern hat gegenwärtig weltweit mit dem negativen Image der schlechten Energieausbeute, des enormen Flächenverbrauchs, der Regenwaldzerstörung und des Preisanstieges von Lebensmittel durch die Flächenkonkurrenz zu kämpfen.

Eine Klimabilanz betrachtet das Lebensmittel nicht nur in Bezug auf die landwirtschaftliche Produktion, sondern ‘von der Wiege bis zur Bahre’. Erst die Klimabilanz eines Lebensmittels zeigt dessen wirklichen Energie- bzw. Umweltverbrauch. Der Lebenslauf beinhaltet die Erzeugung, die Verarbeitung, den Vertrieb und die Zubereitung unseres Essens. Und in jeder ‘Lebensphase’ wird Energie verbraucht. Das beginnt beispielsweise mit den CH4-Ausdünstungen der Viehmastbetriebe und endet beim Stromverbrauch für das Aufwärmen eines Fertiggerichtes.

Durch den Einsatz moderner Produktionsweisen können Nahrungsmittel immer unabhängiger von Zeit und Ort produziert werden. Fehlende natürliche Grundlagen der Produktion werden dabei durch künstlich bereitgestellte Grundlagen ersetzt. Dies führt beispielsweise durch die Produktion von Düngemitteln oder die Bereitstellung von Kühlketten zu steigendem Energieverbrauch. Die Industrialisierung der Landwirtschaft, die Veränderungen im Ernährungsverhalten sowie die Diversifizierung der Produktionswege führen zu steigenden Klimabelastungen. In den entwickelten Ländern geht man davon aus, dass im Schnitt 20% des gesamten Energieverbrauchs der Ernährung und allen hierzu notwendigen Handlungen zuzuschreiben sind.

In Österreich belastet ein Bürger durch seine Ernährung die Atmosphäre mit durchschnittlich 2600 kg CO2-Äquivalenten pro Jahr. Dies entspricht in etwa 1000 Liter Benzin. Etwa vier Fünftel davon werden für die Erzeugung, Verarbeitung und Vermarktung der Nahrungsmittel verwendet, etwa ein Fünftel für die Zubereitung der Nahrung in den Haushalten.

Aufgrund methodischer Probleme und der Komplexität unseres Ernährungssystems gibt es unterschiedliche Zahlenwerte. Schon kleine Abweichungen in den Ausgangsbedingungen ergeben große Abweichungen im Endergebnis einer Studie. Kommen die Tomaten aus einem Gewächshaus in Holland oder Südspanien? Stammen die Produkte aus konventioneller oder aus integrierter Landwirtschaft, die mit Düngemitteln und Pestiziden sparsamer umgeht? Welcher Hektarertrag wird angenommen? Hier hat jede Studie unterschiedliche Ausgangsbedingungen, die das Ergebnis maßgeblich beeinflussen können.

Derartige Zahlenwerte können auch nicht mit den Ergebnissen der nationalen Klimabilanzen verglichen werden. Die Pro-Kopf-Emissionen, welche in Österreich gegenwärtig bei 11 Tonnen liegen, berücksichtigen nur den Energieverbrauch, der im eigenen Land stattgefunden hat. Die CO2-Emissionen durch Produktion, Verarbeitung und Transport einer Tomate aus Spanien verbleiben in der spanischen Klimabilanz. Wird die Tomate in Österreich konsumiert, scheinen diese Emissionen bei uns in keiner CO2-Bilanz auf. In die österreichische Klimabilanz gehen der innerösterreichische Transport, die Kühlung und die Zubereitung ein. Diese Gründe machen eine direkte Vergleichbarkeit unmöglich und sorgen für ein beträchtliches Zahlenchaos.

Nach der Studie „Klimaänderung und die Schweiz 2050“ der Akademie der Naturwissenschaften Schweiz verbrauchen die Schweizer zusätzlich zum gesamten Inlandsverbrauch noch weitere 40% Netto-Energie. Diese Energie steckt in den importierten Produkten. Die in der Schweiz durch die Produktion von Exportgütern verursachten Emissionen sind bereits abgezogen. Die Gründe für diesen hohen Anteil grauer Treibhausgase liegen beim überdurchschnittlich großen Außenhandel bei gleichzeitig geringem Export an energieintensiven Produkten. Auf Österreich bezogen würde die CO2-Emissionen pro Kopf und Jahr von 11 Tonnen auf 15 Tonnen steigen.

Doch trotz aller Abweichungen im Detail kann man davon ausgehen, dass 60% der CO2-Äquivalente im Ernährungsbereich aus der Landwirtschaft stammen. 27% sind der Haushaltsphase, 8% dem Transport und 5% dem Sektor Verpackung zuzuordnen.

Biologische Landwirtschaft spart im Vergleich zur industriellen Variante pro Hektar 60% der CO2-Emissionen ein – durch Verzicht auf energieintensive Stickstoff-Düngemittel, Pestizide und auf den Zukauf importierter Futtermittel.

Insbesondere die Herstellung von Düngemitteln ist sehr energieintensiv. Synthetischer Stickstoff wird mit fossiler Energie produziert – für die Herstellung von einem Kilogramm Stickstoff benötigt man bis zu zwei Liter Öl. Weltweit werden pro Jahr 90 Millionen Tonnen Erdöl und Erdgas zu Stickstoffdünger verarbeitet, was etwa einem Prozent des Gesamtverbrauchs an fossiler Energie entspricht.

Die Produktion von einem Kilo Stickstoffdünger setzt ca. 6 kg CO2 frei. Auf dem Feld aufgebracht entsteht dann zu allem Überdruss auch noch N2O – die freigesetzten Mengen pro Kilo Stickstoffdünger entsprechen der Treibhauswirksamkeit von 3,5 kg CO2. Das heißt: Pro Kilo Düngemittel wird unsere Atmosphäre bereits mit annähernd 10 kg CO2 belastet. Erhöht wird dieser Betrag noch durch die 19 kg CO2, die pro Kilo Pestizid anfallen.

Gegenwärtig gibt es nur einen Weg aus dem Dilemma: „Halte unser Klima rein, kauf Bio- Fair Trade Produkte aller Bauern ein - natürlich wenn saisonal dann regional!“

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