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Stephan Jank

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2003-01-31

Die grüne Gemeinde

Die Villacher Grünen haben offensichtlich den geplanten Abriss der Grubissich-Villa zum Hauptthema ihres Wahlkampfes erkoren. Sie fordern in diesem Zusammenhang eine Wirtschaftlichkeitsprüfung und einen Architektenwettbewerb. Sie veranstalten Podiumsdiskussionen und alterieren sich über den Verlust von alter Bausubstanz. Und überhaupt: der Park vor der Villa ist ja auch noch da. Und so weiter und so fort.

All das (aber nicht viel mehr) machen und fordern die Villacher Grünen in diesem Wahlkampf.

Und all das ist falsch.

Es ist genauso falsch, wie es falsch gewesen wäre, gegen Hainburg zu sein, nur weil Staumauern so hässlich sind. All das zeigt, wie wenig die Villacher Grünen von politischen Hintergründen verstehen (wollen?) All das zeigt, wie bereitwillig die Grünen in die gewetzten, offenen Messer des Helmut Manzenreiter und seiner villacher Wirtschaftsclique rennen.

Nicht einmal die Lamatsch-Enthüllung ist in der Lage, den Grünen klarzumachen, worum es bei diesem Projekt ausschließlich geht. Nämlich um privates Kapital und dessen ungebremste Vermehrung mittels massiver öffentlicher Subventionen, und das gilt für wesentliche Abrissgegner genauso wie für die Projektwerber selbst.

Ulf Lamatsch ist mit seiner Initiative gegen den Abriss historischer Bausubstanz? Mitnichten! Ulf Lamatsch will die Rendite seiner Investition am Kanonenplatzl einfahren. Josef Willroider und Helmut Mayr sind für eine nachhaltige Stadtentwicklung? Nein! Josef Willroider und Helmut Mayr wollen an einem massiv geförderten Projekt partizipieren, wo jenes große Risiko, von dem sie selbst sprechen, nicht von ihnen, sondern von unserem Steuergeld getragen wird. ("Das Projekt ist ein Risiko, trotzdem brauchen wir es.", Josef Willroider bei der Podiumsdiskussion der Grünen im VCC) Die Renditen aber halten sie natürlich bei sich für am besten aufgehoben.

Villach braucht dieses Projekt? Nein! Josef Willroider und Helmut Mayr brauchen dieses Projekt. Oder mit den Worten des Bürgermeisters: "Die Villacher Bauwirtschaft braucht dieses Projekt." Wer diese Bauwirtschaft ist, braucht man also auch nicht mehr nachzufragen.

Soll doch ein Privater bauen. Soll doch ein Privater das 'große Risiko' tragen und die Renditen dann einstecken. Soll er doch die 24.000.000,- ATS an die Stadt zahlen, welche von unserem Steuergeld vor kurzem in die Anschaffung, Renovierung und Erhaltung der nunmehrigen Abrissvilla gesteckt wurden. Soll er doch der Stadt den, für seine Investition benötigten Grund zu handelsüblichen Preisen abkaufen. Soll er doch ein Hotel betreiben. Und möge sich sein Kapital vermehren wie die Karnickel einst in Australien.

Der freie Markt regelt ohnehin alle Probleme, wie die Vertreter desselben immer so schön behaupten. Oder könnte es sein, dass plötzlich bei Ausicht auf staatlichen Eingriff (sprich: Subvention), das linke Herz des Josef Willroider und des Helmut Mayr zu schlagen beginnt? Wohl kaum. Denn tatsächlich haben sie in diesem Fall recht.

Kein Schwein würde hier nämlich auch nur den Gedanken an ein Hotel verschwenden, wenn auch nur ein 500er aus der eigenen Tasche am Spiel stünde. Niemand würde sich fragen, ob es besser wäre, ein normales oder ein Incentive-Tourismus-Hotel dort hinzuklotzen, wo eine Villacher Hotellerie ohnehin seit Jahren unter mangelnder Auslastung leidet. Niemand würde der Grubissich-Villa auch nur ein Haar krümmen, um ein Prestige-Projekt für den Villacher Bürgermeister zu realisieren oder um die Auslastung des VCC zu erhöhen.

Kein Herbert Fux wäre notwendig, um uns zu sagen, dass Villach eh keine Tourismus-Stadt werden könne und dass es in Villach so viele hässliche Häuser gäbe, wie er sie noch nie gesehen hat. (Was Herbert Fux übrigens von Qualität versteht, hat der er uns ja in den 70er Jahren hinlänglich bewiesen)

Kein wehleidiges Architekturgequatsche wäre nötig, um die Erhaltung, Bewahrung, Konservierung und wahrscheinlich auch noch die Einbalsamierung der ach so wertvollen Bausubstanz. Kein Gedenk-Requiem auf das Rondeau am Hans-Gasser-Platz müsste abgehalten werden. Gerade so, als dürfe in einer Stadt überhaupt nichts mehr Neues gebaut werden, weil das Alte ja das einzig Wahre und Gute und daher zu mumifizieren sei.

Und deshalb bin ich nicht gegen den Abriss der Grubissich-Villa. Und deshalb bin ich nicht gegen den Bau eines Hotels an deren Standort. Ich bin eigentlich nur gegen die Subventionierung von privaten Interessen aus einer Kasse, in die wir alle einzahlen.

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