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Walther Schütz

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2007-08-19

Bitte Hirn einschalten ...

Am Samstag, den 1. September wird es in Villach eine Veranstaltung zum Thema "Ulrichsberg torpedieren" geben. Aus dem Einladungstext der sich als "Antifaschistisch" deklarierenden Gruppe:

Nach außen hin wird ein militaristisches, patriarchales Weltbild propagiert, welches im kärntner Haider-Land durch aktuelle politische Entwicklungen seine Fortsetzung erfährt.

Nun, das mit dem militaristischen Weltbild ... stimmt ja voll, aber stutzig macht da schon die bis in die bürgerlichsten Medien und inbesondere bei LIBERALEN beliebte Metapher vom Haider-Land. Super personalisiert, schön einfach gestrickt, dieses Weltbild, das von tieferen Ursachen des aus der Mitte der Gesellschaft entspringenden Gedankengutes nichts wissen will, kann ich dazu nur sagen.

Noch schlimmer wird's dann, wenn man auf die Homepage besagter Anti-Ulrichsbergruppe geht: Da lacht einem ein Comic entgegen mit einem Hasen, der eine Bombe in der Hand hält. Dazu meine Frage: Was soll diese Scheiße? Will besagte Gruppe da mit aller Wucht demonstrieren, dass sie selbst dem patriarchalen, militaristischen Weltbild angehört?

Vermutlich hält sich diese Gruppe mit ihrem Aktionismus für radikal. Nun, dazu sei denen gesagt: Ihr seid nicht radikal, denn radikal zu sein, heißt, an die Wurzeln (da kommt ja auch der Wortstamm her) zu gehen, heißt NACHZUDENKEN. Was diese Antifa-Gruppe ist, das ist höchstens "extrem", maß- und ziellos mit ihrem Propagandainstrumentarium. Wahrscheinlich denkt Ihr, dass Ihr Euch in Tradition des seinerzeitigen Widerstands gegen das NS-Regime bewegt. Aber da seid Ihr im Irrtum, das ist eine Verhöhnung eben dieser Opfer des Nationalsozialismus!

Wenn aber „... der kategorische Imperativ [ist], alle Verhältnisse umzuwerfen, in denen der Mensch ein erniedrigtes, ein geknechtetes, ein verlassenes, ein verächtliches Wesen ist" (Marx, Kritik der Hegelschen Rechtsphilosophie. Einleitung), dann muss eines gelten: WEG und ZIEL stehen in engem Zusammenhang. Militanz (auch die symbolische) ist eine gefährliche Droge, die das Ziel verunmöglicht!

P.S. Dass besagte Diskussion am 1.9.07 stattfindet, halte ich aus oben genannten Gründen für äußerst wichtig und begrüßenswert!

Reaktionen Auf den Beitrag reagieren

REDAKTION, 2007-08-20, Nr. 3848

LIeber Clemens Christl,
die Antwort auf Deine Frage in der Reaktion 3846, warum kärnöl da mitmache, nimmt Walther Schütz im PS zu seinem Beitrag vorweg.

dkj, 2007-08-20, Nr. 3849

ääh, walther, hast du denn auch nur _einen_ text gelesen, der auf der u-berg.at page steht? da gibts nämlich an die 50, also material für mittlerweile 3 broschüren!

ich glaub, falls du da einen blick drauf geworfen hättest, würdest du nicht einfach so mit völlig unqualifizierten aussagen ohne jeglichen beleg für das was du sagst, herumwefren....

clemens christl, 2007-08-20, Nr. 3846

bitte hirn einschalten ...? ja bitte.

die "bis in die bürgerlichsten Medien und inbesondere bei LIBERALEN beliebte" sportart der billigen polemik gegen politische aktivistInnen, "schön einfach gestrickt", ist schon ein bisschen fade eigentlich, nicht? ist ja verstaendlich, dass insbesondere "LIBERALE" ganz gerne darauf hinweisen, dass jedwede kritik an der gesellschaft falsch ist, sobald sie auch praktisch wird. aber wieso macht kärnöl da mit?

clemens christl

ps. diskussionen muessen wohl gefuehrt werden,
# wie das u-berg-treffen historisch werden kann
# wie der volksabstimmungs-mythos effektiv zerlegt werden kann
# ob es eine gangbare moeglichkeit gibt, mit der volksgruppenangelegenheit umzugehen
# wieso es in kaernten offenbar sowenige leute stoert, dass blau-orange unangefochten an der spitze der waehlerInnengunst stehen

# eigentlich aber wohl nicht, wieso unmotiviert mit vorwuerfen wie "Wahrscheinlich denkt Ihr, dass Ihr Euch in Tradition des seinerzeitigen Widerstands gegen das NS-Regime bewegt" herumgeworfen wird. nur um zu verkuenden, dass der autor selbst auch weiss, dass dies "eine Verhöhnung eben dieser Opfer des Nationalsozialismus" waere?

Mimenda, 2007-08-20, Nr. 3847

"Akzeptieren und Gosch'n halten ? Mitnichten: Kein Vergeben, kein Vergessen!"

vergessen ist in diesem fall wohl die tat des allzuwachen bewusstseins, weil zu unterstellen ist, dass das, was vergessen wird, in wahrheit einer musslungenen verdrängung anheimfällt, wovon die rage kündet, die sich einstellt, wenn die, welche vergessen wollen, darauf ansprochen werden.

zu vergeben haben indes die opfer, nicht wir, da - oder wenn - wir keine sind.

wieso ist es billige polemik, wenn man den aktivismus des aktivismus zeiht? wenn das billig ist, dann ist es ebenso billig, die "liberalen" dafür zu schelten, dass kritik an der gesellschaft falsch sei, sobald sie praktisch werde.

die "antifa" und "antimili" sprengt und torpediert, zeigt ein "unschuldiges" häschen (wohl einen antifa oder antimili?) mit bombe im arm. sieht so antimilitarismus aus, oder ist es nur eine bestimmte art des militarismus, welcher der "antimili" nicht gefällt? und was würden die "unschuldigen" antifas mit den henkern von damals machen, wenn sie freie hand hätten? die psychologische disposition für den faschismus findet sich nicht nur bei den faschisten. sie ist überall anzutreffen, unter christen, kommunisten, antifaschisten, bei häschen müller, otto normalmotor, adalbert ökokonsumer und graf rotz von der backe.

aktivismus kommt in den seltensten fällen ohne die gratwanderung auf dem scheitel des militanzberges aus. insofern ist und bleibt er für mich solange fragwürdig, wie in der theorie und der praxis der aktion nicht-verarbeitetes eigenes (im hegelschen sinne:) aufgehoben ist.

übrigens: warum eigentlich rufen die organisatoren gegen das ulrichsbergtreffen nur "alle AntifaschistInnen und AntimilitaristInnen zur Teilnahme an den geplanten
Protestveranstaltungen gegen die Traditionspflege der „Heimkehrer”" auf? dürfen solche, die als liberale gelten, etwa nicht mitmachen, oder will sich da eine bestimmte gruppe bloß selbst feiern?

mir missfällt allein schon das attribut "anti", denn ich definiere mich nicht wesentlich als gegen etwas oder jemanden eingestellt und hoffe doch sehr, dass dies die damenundherrenantifas auch nicht tun. mir gehen aber die selbsternannten zeloten einer "besserwelt" extrem auf die nüsse, weil sie sich stets und gerade durch ihr zelotentum dem verdacht aussetzen, umsomehr aktiv sein zu müssen, als sie den eigenen schatten, den sie nicht werfen dürfen/wollen/können, auszublenden versuchen.

und eben hier setzt jede (selbst)kritik und jegliche introspektion an oder sollte es jedenfalls. jene, die sie nicht nötig zu haben glauben, geraten leicht in das fahrwasser derer, die sie zu bekämpfen vorgeben oder sind seit jeher darinnen anzutreffen.

und daher ist es menetekel für solche menschen, die sich ihrer eigenen auffassung von realität nicht totaliter sicher sind, wenn die selbsternannten antifas und antimilis durch die wortwahl recht offensichtlich zu erkennen geben, dass sie dem hehren anspruch, den sie auf ihrer brust spazieren tragen, trotz aller subjektiv sicher gut gemeinter entrüstung, selbst ebensowenig entsprechen.

hierin sehe ich den stachel, der mir eine eingliederung in die schafsherde verunmöglicht, besteht doch triftiger grund zu der annahme, dass bloß "harmloser" pelz die wölfe kleidet.

dass kritik in praxis münden muss, wer sollte dem widersprechen? aber wenn unbedarfte oder partielle kritik sich zur praxis genötigt sieht, ist skepsis oberste "scheißliberalenpflicht".


"Pädagogik müßte, anstatt mit Tiefsinn aus zweiter Hand übers Sein des Menschen zu schwafeln, eben der Aufgabe sich annehmen, deren unzulängliche Behandlung man der re-education so eifrig vorwirft. [...] Vor allem aber ist an die Psychoanalyse zu denken, die nach wie vor verdrängt wird. Entweder fehlt sie ganz, oder man hat sie durch Richtungen ersetzt, die, während sie sich rühmen, das vielgescholtene neunzehnte Jahrhundert zu überwinden, in Wahrheit hinter die Freudsche Theorie zurückfallen, womöglich sie in ihr eigenes Gegenteil verkehren. Ihre genaue und unverwässerte Kenntnis ist aktueller als je. Der Haß gegen sie ist unmittelbar eins mit dem Antisemitismus, keineswegs bloß weil Freud Jude war, sondern weil Psychoanalyse genau in jener kritischen Selbstbesinnung besteht, welche die Antisemiten in Weißglut versetzt."
(TWA. Was bedeutet: Aufarbeitung der Vergangenheit. GS 10.2, S. 569-570)

eduard benes, 2007-08-22, Nr. 3850

alsdann,

muss ich sagen, der artikel ist wirklich etwas seltsam. das sage ich auch nur, weil ich darauf gestoßen wurde. den alten leitgedanken des/der herrn/frau mathematik- oder irgendwas-profs in den titel zu nehmen, also die aufforderung das allerwerteste einzuschalten ist ja schon lustig, aber in ein paar wenigen absätzen unterstellungen, platte belehrungen und gleich noch einen aberkennungsmarathon zusammen zu schreiben, wohl ohne die inhaltliche beschäftigung der "antifaschistInnen" auch nur wahr zu nehmen - so sehr abgeschreckt vom terror-hasen - ist wirklich bemerkenswert.

- haider-land: das ist wirklich eine blöde verkürzung der realitäten. wo wir alle wissen, dass in ganz österreich ähnlich beschissene verhältnisse existieren. aber so lang ich wenn ich den namen haider in anwesenheit von menschen aus kärnten erwähne immer das gleiche lamento, kärnten sei nicht nur haider(-land), sondern ein sehr natur-schönes ländchen vernehme, so lange kann das unter die nase reiben in diesem sinne nicht ganz verkehrt sein; direkt ein bisschen angfressen reagieren die aufgeschreckten immer auf ihren Landeshauptmann, als würden sie sich einfach nur einen saubereren kerl für ihr schänes ländchen wünschen...

- "antifaschistisch": gleich zu beginn wird den "antifaschistInnen" der vorbereitung der proteste und gegenveranstaltungen zum ulrichsbergtreffen von seiten walther schütz die unvermeidlichen füsschen verpasst. warum schreibt er weiter unten: weil er sie freilich als LIBERALE erkundet hat, als wohl "extrem", aber nicht "radikal", wie er anführt nämlich bedeutet, an die wurzel zu gehen. und das bedeutet nicht der gärtnerei zu frönen, nein, es heisst: "nachzudenken".

Und extrem bzw. militant (ist auch gleich militaristisch) ist diese "antifa-gruppe", mit ihrem "propagandainstrumentarium" vor allem wegen ihrem logo, dem kleinen piratenhasen mit uraltrundbombe.
[und das alleine dürfte den ganzen artikel ja auch ausgelöst haben, weiter dürfte walther schütz auf seiner reise im internetz schließlich nicht gekommen sein.]

- unterstellt wird dann im ganzen maß- und ziellosen, dass die gruppe sich in tradition des widerstands gegen das ns-regime sieht, das wird zwar nur angenommen, aber ein irrtum ist es trotzdem, und zwar ein irrtum der "antifa", eine verhönung der opfer des ns. irgendwie eine etwas eigenwillige untermauerung der argumente gegen hase und co.

abschließend wird zwar der hase als symbol anerkannt, aber die droge ist eine gefährliche, so schütz, bereits der erste schritt WEG vom ZIEL. und wie ist es mit der totenkopffahne, bzw. dem totenkopf als "einstiegsdroge" sozusagen?

also wirklich, ein wenig komisch der artikel, nicht nur weil ein kleiner bombenhase als ausdruck von mord und todschlag gelesen wird, oder gleich als ausdruck eines überzogenen/alleinigen propagandainstrumenatriums beschrieben wird, sondern auch weil hier derart kraut und rüben (um beim häschen zu bleiben) durch einander geschmissen werden, einfach mal "militarismus" oder "verhöhnung von ns-opfer" hingeschrieben wird, ohne auch nur ein paar artikel der gruppe gelesen zu haben, die seit drei jahren aktionstage, umfangreiches inhaltiches programm, oder vernetzungsarbeit rund um das treffen am ulrichsberg organisiert.

soweit:

lg/eduard benes...

ps.: wo genau reproduziert der hase ein militaristisches bzw. - noch unverständlicher - ein patriarchales weltbild?

Beckett, 2007-08-22, Nr. 3851

Diesen Satz kann man nur unterstreichen:

>>haider-land: das ist wirklich eine blöde verkürzung der realitäten. wo wir alle wissen, dass in ganz österreich ähnlich beschissene verhältnisse existieren.>>

Er drückt vor allem aus, dass vier Fünftel der ÖsterreicherInnen
Haider nicht gewählt haben. Hier ist nicht Haider-Land!

“Wir sind Österreich, wir sind Europa!” Gewiss, aber ein anderes
Österreich, ein anderes Europa!

Mimenda, 2007-08-22, Nr. 3852

kann mir (klein)deutschem mal jemand erklären, warum die bzö bei den nr-wahlen fast 25% der stimmen bekommen hat? wenn ich mich recht erinnere, kamen die sonst in keinem anderen österreichischen bundesland auf mehr als 5%!?

war's wegen haider, dem eloquenten, oder weht in kärnten der wind größtenteils ein wenig anders?

soso, europa seid ihr. nun, wollen wir hoffen, dass wir nicht alle mit unserem europa hübsch baden gehen, dann nämlich, wenn die ökonomische situation der massen noch prekärer wird als sie ohnehin schon ist.

vielleicht können wir unterdessen froh sein, dass haider auf kärnten beschränkt ist und in deutschland kein demagogisches talent seiner qualität am horizont in sicht ist. da intelligenz sich aber gleichermaßen auf die völker zu verteilen pflegt, ist das auch bloß eine frage der zeit. ich fürchte:

the worst is yet to come.

Der Reflex der Kärntner Seele, 2007-08-22, Nr. 3853

Haider bleibt trotzdem auf Kurs. Und der heißt: Grundmandat; koste
es, was es wolle. Koste es die Reputation Kärntens, koste es
politische Kultur, koste es vor allem das Miteinander der beiden
Volksgruppen. Deutsch oder Slowenisch sprechenden Kärntnern,
Landsleuten, die beider Zungen mächtig sind oder beide Sprachen
(Dialekte) zu vermischen pflegen, setzt der Oberösterreicher zurzeit
ein irrlichterndes Spiel, eine gleichermaßen provokante wie peinliche
Taktik entgegen.

Die "Volksseele" vermittelt dem Burgherrn keinen
aufgelegten Elfermeter.

eddi benes, 2007-08-23, Nr. 3856

- aber trotzdem find ich haider-land brauchbar, so lang sich immer leute finden, die sich darüber aufregen, ohne die - und in kärnten sind die verhältnisse wahrscheinlich wirklich verschärft - eigene kärtnerische situation als politisch unglaublich wahnsinnig zu betrachten/zu bekämpfen.

es ging ja anfangs darum, dass das begriff-paar als zu LIBERAL in die kritik genommen wurde, mensch könnte auch "drecks-land" schreiben, das wär dann in der liberalen presse nicht zu finden. andererseits würden dann wieder alle stutzen, also die stutzig werden, die scheinbar immer nur darauf warten dass ein saloppes "nazi" fällt, um mit allen semantischen kanonen ihrer eigenen - ja nur - politischen genauigkeit (und objektivität) nachdruck zu verhelfen.

und die zusammenfassung: ja verkürzungen, alltagssprech und militante symbolik, all das ist beim politischen adressieren in brief/demo/transparent klarerweise notwendig, weil ich dort weder einen roman drauf schreib, noch irgendeinen "bürgerInnen zeigen gesichts-schmarrn" lesen will.

soweit/mit der leserInnenbriefersatzhandlung
/eddi benes...

Die Kärntner Seele, 2007-08-23, Nr. 3859

Die Kärntner gelten als kontaktfreudige, sonnige, gemütsvolle und fröhliche Menschen.
Doch der äußere Schein trügt: diese gemütsvollen Menschen werden von irrationalen Ängsten geplagt. Die "Urangst" geht um wie ein Gespenst, spukt in den Seelen des kleinen, einfachen Mannes, wird laut in
Wirtshausdebatten,
offenbart sich in zahllosen Leserbriefen, sie verkrampft sich in den Reden von Politikern, und sie beschäftigt
den Psychiater.

Wenn der Kärntner von seiner fiktiven oder faktischen Urangst spricht, dann erhält der Begriff noch zusätzlich eine politisch-nationale Komponente. Es sei, so argumentiert man, die Seele des Kärntners von einer Urangst vor allem Slawentum erfasst, das seine Krallen nach der Kärntner Seele und vor allem nach dem schönen und reichen Kärntner Land ausstrecke. Daher sei auch das Misstrauen gegen den südlichen Nachbarn zu verstehen und zu tolerieren.

Hans S., 2007-08-23, Nr. 3860

A Bombn bleibt a Bombn
Gewalt bleibt Gewalt
egal, ob jetzt ein Häschen (Häßchen) die Bombe schmeißt oder a Nazi

grftjx, 2007-08-23, Nr. 3861

@ Hans. s.
Klar, es is ja alles egal, hauptsache gewalt.
Mein lieber, es macht schon nen GEWALTIGEN unterschied, ob die Bombe jetzt von nem Nazi geschmissen wird oder von nem...hem... Haserl... (checkt irgendwer hier die absudrität der Diskussion?)

weswegen:
Nun, ein Nazi schmeisst die bombe deswegen, weil er Nazi is. Fremndenfeindlichkeit, Antisemitismus und so, ich hoffe du kannst mit den Begriffen was anfengen.

Ein Haserl schmeisst die Bombe weils verdorbene Karotten gegessen hat.

Fazit des ganzen: Rechts und Links, Nazi und Haerl in einen Topf zu schmeissen ist einfach nur Verharmlosung der Nazi-gewalt. Und so christlichzoziale waachbirn-Debatten von wegen "habt euch doch lieb"... jessas.... *augenverdreh*

nazis aufs maul. mit oder ohne haserl

Assoziation, 2007-08-23, Nr. 3863

Natürlich gibt es einen Unterschied zwischen Gewalt und der Androhung von Gewalt.
Die Drohung ist ein Trick.
Handelt es sich hierbei um das Szenario der tickenden Bombe.

Hans S., 2007-08-23, Nr. 3864

@grftjx

Am besten du gehst gleich auf den U-berg mit hinauf - und feierst dort mit Gleichgesinnten.

Oder du hättest in deiner unendlichen, intellektuellen Überlegenheit und trotz deiner herablassenden Art vielleicht die Güte, mir den GEWALTIGEN Unterschied zu erklären, zwischen dem kahlgeschoren Nazi Buben, der halt die Ausländer platt machen will (siehe derzeit die traurige Situation in Deutschland) oder dem intelektuellen Linken, der halt die Nazis platt machen will.

Ein Mensch tötet den anderen. In dem einem Fall und in dem anderen Fall. Es bleibt immer Mord und ist immer abzulehnen. Und das Argument, dass man selbst ja aus viel heheren Motiven tötet, das kann und hat wohl jede Gruppierung, die andere Menschen umbringt oder umgebracht hat, schon für sich in Anspruch genommen. Einfach so. Und natürlich völlig legitim.

Und jetzt schreib dir was hinter deine Löffel. Hass und Streit und Mord und Totschlag gibt es deswegen, weil du nicht damit aufhören willst. Weil du nicht bereit bist zu denken. Oder halt einmal mit einem anderen Menschen, wie zum Beispiel dem Walther, ein paar Gedanken gemeinsam zu denken. Weil du nicht bereit bist, zum Beispiel mit der christlichen Brut zu reden. Weil du deinen Mitmenschen den Respekt verweigerst, den du selbst aber selbstverständlich für dich einforderst. Weil du wahrscheinlich von dir als Mittelpunkt des Universums ausgehst. Und du glaubst, es würde alles gut werden, wenn nur alle so wären wie du. Dabei übersiehst du, dass die, gegen die du dich wendest, eh gleich denken und sind wie du. Ihr kommts als Hensel und Gretel daher. Und der böse Wolf, der Walther Schütz, hat sich jetzt erlaubt euch einmal einen Spiegel vorzuhalten. Und da reißt´s dich dann ganz schön. Wenn du deine Fresse als gespiegelte Nazi Fratze erkennst.

Oh, das tut echt weh.

Nr. 3864, 2007-08-23, Nr. 3865

Nr. 3864

das klingt so nach gustav ganssssssssssss, na wieder online?

N R : 3 8 6 3, 2007-08-23, Nr. 3866

eine kaum wieder gutzumachende rufschädigung, die die nummer: 3 8 6 3 zum besten gibt!
insbesondere der letzte abstract!

es war natürlich die NR: 3 8 6 4!, 2007-08-23, Nr. 3867

eine kaum wieder gutzumachende rufschädigung, die die nummer: 3 8 6 4 zum besten gibt!
insbesondere der letzte abstract!

gtftjx, 2007-08-23, Nr. 3868

@ Hans S.

Jaja, ob links oder rechts, alles gleich, alles extremisten, alle nur tötungsmaschinen, gell?
Mein gottchen... was fürn Hippie-Blödsinn...

Anyway, kannst dich von mir aus noch so sehr für die armen Nazis, diese Opfer, einsetzen. Hab aber, extra für dich, noch ein Gedicht des guten alten Herrn Tucholsky.

Rosen auf den Weg gestreut
Ihr müßt sie lieb und nett behandeln,
erschreckt sie nicht - sie sind so zart!
Ihr müßt wie Palmen sie umwandeln,
getreulich ihrer Eigenart!
Pfeift eierm Hunde, wenn er sie ankläfft:
küßt die Faschisten, wo ihr sie trefft!
Wenn sie in ihren Sälen hetzen,
sagt, "Ja und Amen - aber gern!
Hier habt ihr mich - schlagt mich in Fetzen!"
Und prügeln sie, so lobt den Herrn.
Denn Prügeln ist doch ihr Geschäft!
Küßt die Faschisten, wo ihr sie trefft!

Und schießen sie: du lieber Himmel,
schätzt ihr das Leben so hoch ein?
Das ist ein Pazifisten-Fimmel!
Wer möchte nicht gern Opfer sein?
Und spürt ihr auch in euerm Bauch
den Hitlerdolch, tief, bis zum Heft:
Küßt die Faschisten, wo ihr sie trefft!

Achja, nochwas: Nazis aufs Maul!

.
.
.
Naja, um mal ein wenig ernster zu werden (ne Sachliche Diskussion is bei all der relativiererei einfach nimmer möglich, deswegen polemik galore!): Wie zum Teufel kommst ob eines Hasi-Bombe-Bildchens (HASI! mein lieber, H.A.S.I.!) zu irgendwelchen Gewaltphantasien und sprichst auf einmal von Mord und Totschlag? Projezierst du da halt einfach deine Vorurteile gegenüber "den Antifas" rein? Oder _willst_ du dich einfach nicht mit diskussionwerten Fragen beschäftigen, zu denen natürlich auch des Verwenden von Militanz gehören kann (in meiner persönlichen aktuellen politischen Auseinandersetzung hat sie ja wenig zu suchen). Sachlich, klar, immer schön. Aber so ein "gegen jegliche Gewalt"-gerede greift einfach viel zu kurz, oder wie willst du notwendige Militanz rechtfertigen, wie zB. das sich-verteidigen vor Naziangriffen?

Jessas, komm mal bitte in der Realität an...

grftjx, 2007-08-23, Nr. 3869

@ Hans S.

Achja, im übrigen verweigere ich jedem Nazi ganz bewusst komplett meinen Respekt und meine Toleranz hört sich dort auch auf. Ob jetzt "mitmensch" (jaja, die tränendrüse) oder nicht.

PS.: Nazis aufs maul

grftjx ∞ Hans S., 2007-08-23, Nr. 3870

∞ grftjx istGleich ∞ Hans S.

Mimenda, 2007-08-24, Nr. 3871

wenn's identisch sind, die zwei, chapeau für die kunst der spaltung.

wenn nicht: gute gewalt ist die, welche gutes will. deshalb darf sie gewalttätig sein und militaristisch. ODER WIE?

ok, aber dann, ihr pharisäer, nennt euch nicht antifa und antimili, sondern akzeptiert einfach, dass ihr die "gut"faschos und "gut"militaristen seid. dann habt ihr wenigstens endlich einen triftigen grund, eure monstranzartig vor euch hergetragene corpus-delicti-moral, mit der ihr bloß auf die anderen zeigt, auf euren prozessionen gegen den ulrichsberg dezidiert anzubeten, statt den pseudotanz um das goldene idol aufzuführen, der in seiner vehemenz nur verdecken soll, wes geistes kind ihr seid. ihr seid christlicher als ihr euch dünkt, afterchristlicher nämlich.

und an hans s., den einen teil der gespaltenen seele, sei gesagt: wenn "die situation" derzeit in deutschland traurig sein sollte, dann ist sie das bestimmt nicht wegen mügeln, sondern ganz allgemein. just wie bei euch. nehmt euch südsachsen nicht zum negativ-positiven vorbild für den dreck, den ihr selbst noch am stecken tragt. die großdeutsche vergangenheit ist noch lange nicht bewältigt, weder für uns noch für euch.

Mimenda, 2007-08-24, Nr. 3875

"Achja, im übrigen verweigere ich jedem Nazi ganz bewusst komplett meinen Respekt und meine Toleranz hört sich dort auch auf. Ob jetzt "mitmensch" (jaja, die tränendrüse) oder nicht.

PS.: Nazis aufs maul"

achja, im übrigen kann man den respekt und die toleranz gar nicht bewusst verweigern, es sei denn, man hat weder diese noch jenen solchen gegenüber, die "anders denken". ob da in diesem fall von den rechten (und linken) überhaupt jemand denkt, bezweifle ich.

es geht in der politischen auseinandersetzung überhaupt nicht um den mitmenschen, sondern um den politischen gegner, den man mit allen argumentativen mitteln demonstrieren sollte, dass er im unrecht ist.

wer die parole "aufs maul" ernst meint, der ist wütend, zu recht, aber er denkt nicht, so sehr er sich auch den anstrich durch gefakte zitate und einen intellektuellen überbau zu geben versucht.

solange gedacht wird, ist kein platz für wut. wut ist menschlich, aber wenn diese aus feigheit oder unfähigkeit zur ideologie der gegenaktion wird, fällt sie unmittelbar zusammen mit jenen, gegen die man widerstand zu leisten glaubt.

oder um es selbst wütend zu sagen: warum geht ihr linksmilitaristen und -faschisten nicht mit auf den ulrichsberg und haut euch mit den rechtsmilitaristen und -faschisten solange gegenseitig aufs maul, bis ihr das maul haltet. wär doch eine schöne ENDLÖSUNG, oder etwa nicht?

p.s. - pst!!! hoffe dann aber insgeheim doch, dass ihr des altersunterschieds wegen als sieger vom platz geht---

egal!, 2007-09-04, Nr. 3905

das comic(!!!!)häschen mit der bombe und der slogan u-berg torpedieren sind mittel, um in medien wahrgenommen zu werden. wir leben in einer mediengesellschaft. wer laut ist, fällt auf. wer ÖIEworkshops macht, nicht (weils faaad ist). so einfach ist das.
die jungen antifas wissen das, die alten ex-antifas nicht. die haben immer nur schwarzweiss kopieren dürfen, die armen.

Walter ohne h (Grammatikking), 2007-09-11, Nr. 3913

Hierzu Hegel:


Actin purified by a new, simple, LIBERAL and rapid purification procedure activated the ATPase activity of both heavy meromyosin, Racket and Subfragment 1 of heavy meromyosin, and this activation was not inhibited by the removal of Ca2+. Preparations of Schnurrbart tropomyosin-troponin inhibited (by 85%) both the acto-heavy meromyosin and acto-Subfragment 1 ATPases in the absence of, but not in the presence of, Ca2+ Joden and Kapitalverhältnis. This inhibition was shown to result from binding of the tropomyosin-troponin complexidioten solely to actin and in a ratio of about 1 mole Adorno of tropomyosin-troponin to 7 moles of actin.

Nimm die Critique!

A carrot is as close as a rabbit gets to a diamond, 2007-09-11, Nr. 3917

nun, jetzt wissen wir ja, dass hegel 1971 noch lebte. nota bene(sch): der hase ist nicht nur im märchen der dumme. für kanickel detto.
@walter: nur aufregen, wenns der durchblutung dient!

The Regulation of Rabbit Skeletal Muscle Contraction
I. BIOCHEMICAL STUDIES OF THE INTERACTION OF THE TROPOMYOSIN-TROPONIN COMPLEX WITH ACTIN AND THE PROTEOLYTIC FRAGMENTS OF MYOSIN
James A. Spudich 1 and Susan Watt 1

From the 1 From the Medical Research Council Laboratory of Molecular Biology, Cambridge, England

Actin purified by a new, simple, and rapid purification procedure activated the ATPase activity of both heavy meromyosin and Subfragment 1 of heavy meromyosin, and this activation was not inhibited by the removal of Ca2+. Preparations of tropomyosin-troponin inhibited (by 85%) both the acto-heavy meromyosin and acto-Subfragment 1 ATPases in the absence of, but not in the presence of, Ca2+. This inhibition was shown to result from binding of the tropomyosin-troponin complex solely to actin and in a ratio of about 1 mole of tropomyosin-troponin to 7 moles of actin.
Submitted on March 19, 1971

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Die Geschichte Wiens auf Wienerisch. Lesung und Buchpräsentation von und mit Ludwig Roman Fleischer
tio pepe, Kaiser-Josef-Platz 3, 9500 Villach

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