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Stephan Jank

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2005-11-29

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ARBEIT MACHT FREI(WILLLIG)

Die Sozialministerin Haubner und der Kärntner Sozialkapazunder Sigisbert Dolinschek haben den "Österreichischen Freiwilligenpass" geschaffen. Darin soll dem oder der FreiwilligenarbeiterIn von ausgewählten Organisationen, Vereinen, Selbshilfegruppen usw. bestätigt werden, dass (und natürlich in welchem Ausmaß) er oder sie Freiwilligenarbeit geleistet hat. Der Pass hat unter anderem den Sinn, "[...] Freiwillige zu ermuntern, ihr freiwilliges Engagement selbstbewusst darzustellen und vor allem jungen Menschen zu zeigen, dass sich freiwilliges Engagement auszahlt [...]", wie es auf der einschlägigen Website rwww.freiwilligenweb.at so hübsch formuliert ist. "Welch löbliche Initiative!!", werden die Aktivistinnen und Aktivisten bei amnesty international, beim Österreichischen Roten Kreuz, bei der Bergrettung, bei den Feuerwehren, bei den altgriechischen Numismatikern und den Anonymen Alkoholikern rufen. "Endlich wird die Arbeit, die wir leisten auch entsprechend gewürdigt!!".

"Ohne uns und unsere freiwillig geleistete Arbeit", werden sie rufen, "würde dieses Land nicht existieren." Und damit haben sie in der Tat recht. Der nicht kapitalisierbare Anteil an gesellschaftlich reproduktiver Tätigkeit wächst und wächst. Schön auch, dass sie "freiwillig" geleistet wird. Soll natürlich heißen: ohne Entlohnung. Das wirft so ganz nebenbei ein interessantes Licht auf den restlichen, den entlohnten Teil der Tätigkeiten der Österreicher. Der Lohnarbeit wird jetzt endlich auch vom Sozialministerium eine massive Unfreiwilligkeit attestiert. Das entspricht über weite Strecken einer wirklich wertkritischen Einschätzung der realen Gegebenheiten. Wird Österreich etwa ein wertkritisches Paradies? Werden Österreich und seine gemeinnützigen Vereine zum ersten Kostnix-Arbeitgeber der Welt, wo die Menschen in absehbarer Zeit ihre Bedürfnisse ganz ohne den kapitalistischen Arbeitswahn und dessen repressive Verwaltung ganz in Eigenverantwortung und selbstbestimmter Freiwilligkeit befriedigen werden?

Leider nicht! Denn was das Sozialministerium mit diesem Ausweis wirklich will, das steht gleich ein paar Zeilen weiter unten. Dort liest man: "Mit dem Nachweis über Freiwilligenarbeit lassen sich nicht nur geleistete Arbeit, sondern auch die dabei erworbenen Kompetenzen und Fähigkeiten objektiv dokumentieren. Er gibt somit Stellenbewerberinnen und -bewerbern eine zusätzliche Qualifikation in die Hand. Der Nachweis über Freiwilligenarbeit wird daher von Wirtschaftskammer Österreich und Arbeitsmarktservice voll unterstützt. Denn jedes Instrument, das Arbeitssuchenden hilft, ihre Kompetenzen und Fähigkeiten dar zu stellen, ist bei ihrer Vermittlung hilfreich. Damit können sowohl jüngere als auch ältere Arbeitssuchende im Rahmen von Arbeitsvermittlung und Jobcoaching verstärkt für die Gewinnung zusätzlicher Kompetenzen durch Freiwilligenarbeit interessiert werden."

Na bumsti! Da kommt jetzt endlich Zund in unsere gemeinnützigen Vereine. Da werden sich die Freiwilligenarbeiter endlich intensiver um die Freiwilligeneinsätze streiten. Da bleibt dann kein Hundstrümmerl mehr im Beserlpark liegen. Und kein Verkehrschild bleibt ungeputzt. Denn der nächste Termin beim AMS oder im Personalbüro einer nicht gemeinnützigen Organisation (=Unternehmen) steht sicher schon bald ins Haus. Und wer da die besseren Karten (=Freiwilligenpass) hat, der hat dann wohl auch den Job, den lange ersehnten, den unfreiwilligen.

Es geht immer noch ein bißchen perfider!

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