2004-06-30
weinen, schlagen, fortfahren
nie wieder besuchen
Oft störst du meine Arbeit, obwohl du bist ja gar nicht hier. Oft, wenn ich in der Musik versinke und an dich denken muss, spüre ich sie. Tränen die mein Gesicht zerschneiden so scharf sind sie.
Warum nur, warum besuche ich dich immer wieder, so schrie ich einige male dich an. Und doch, ich kam immer und immer wieder. Manchmal lies ich mich von dir schlagen, dachte, es wäre modern, bis ich aus, ich weiß nicht, eine Mischung zwischen Reflex und Wut zurückschlug. Ich traf dich aber so haargenau das es mir leid tat.
Das war der Anfang unseres Endes.
Wenn du tod bist werde ich um dich weinen, bis dahin werde ich dich so wie du mich verfluchen.
Du bist einer der wenigen Menschen, der die Menschlichkeit in mir von Sekunde zu Sekunde verstummen lässt, mich zum aggressivsten Menschen macht, den ich selbst kenne.
Jetzt erst verstehe ich so einiges, man kann nie ganz ruhig sein, zumindest nicht ich.
Früher mal, ja früher hab ich auch für dich Blut vergossen, du hast mich bloß mit Kraftausdrücken betitelt und hast mir den Rücken zugekehrt.
Wo sind die Zeiten, in denen dein Arm so schützend um mich wirkte?
Wo sind die Zeiten, in denen ich dich auch gegenwärtig liebte?
Wo sind die Zeiten, in denen Krawaller noch zu Fuß zur Schule ging?
Wo jene, in denen ich auf dein Schlagen ganz verschossen war?
Wo jene, in denen ich mich wohlfühlte?
Wo jene, in denen ich vor Freude weinte?
Weinen konnte, vor dir.