2004-06-02
Die rechte Schreibung und der wahre Sinn
Es gibt Momente im Leben die man nicht so schnell vergisst, wie ein Film läuft es manchmal vor dem Auge ab. Ob nun meine Sprache gut oder schlecht ist sei einfach dahingestellt. Wer sich in einem Text mehr den falsch gesetzten Beistrichen widmet, sollte eher den Beruf der hoch geehrten Silvia einnehmen. Wenn ich einen Text lese, so bin ich nicht geil auf die richtige Syntax, ich bin geil auf das Gefühl welches im Normalfall kommen sollte, wenn ich die Bedeutung des ganzen Textes verstehe. Was wäre wenn ich in 10 Jahren gefeierter Star bin, die treffendsten Sätze von mir gebe und mir die Intelligenz bei der Nase heraus tropfe? Würde ein Stephan auch dann mit einem mitleidigen Blick und dennoch einem sanften Lächeln auf den Lippen sagen: „Im Gymnasium warst du anscheinend nie. Tust dir halt nicht so leicht beim schreiben! Na, Gymnasiastin warst keine!“. Ist es immer so wichtig die Wörter richtig zu schreiben, richtige Beistriche zu setzen oder sonstige grammatikalische Feinheiten einzubauen. Natürlich könnte sogar ich das, doch würde mir so viel von dem Gefühl verloren gehen den mein Text manchmal wiedergibt. So viel Zeit würde mir verloren gehen, so viel Bier würde in meinem Magen landen und ich müsste danach nur wieder kotzen gehen.
Das was meine Texte ausmacht, sind die „zwischenzeilischen“ Sätze, wer meine Texte aufmerksam liest, sieht so einiges.
So manch Brief ging durch Österreich den ich lieber nicht weggeschickt hätte, so manche Mail hätte ich lieber nicht geschrieben. Geschriebenes ist mächtiger als gesagtes, so ist es nun mal.
Ich schreibe nicht so wie Silly um zu punkten mit meiner sprachlichen Ausgewogenheit und äußerst überheblichen Intelligenz die sich wahrscheinlich so manches mal als Flop herausstellt. Ich schreibe um zu wissen und gewusst zu werden. Na bitte, sehe sich doch jemand das an, wem fällt so eine Satzstellung ein außer mir. Selbst in der HTL war ich für meine immer wieder unpassender werdende Satzstellung bekannt. Je älter ich werde desto verzweigter denke ich, desto mehr springe ich auf den Ebenen herum wie das Rumpelstilzchen um das herb riechende Lagerfeuer.
Ich will meine Texte nicht immer durchlesen, so falsch sie auch sein mögen, was ich mir dachte wurde aufgeschrieben, was für aufmerksame Kinder bestimmt, steht zwischen den Zeilen, der Rest ist in meiner Position nebensächlich.