| 2005-12-07 Eine lange Reise für die Engelbert. Engelbert in Agra Tja, jetzt sitzen wir hier, mitten in der Wüste, Engelbert starrt den riesigen Käfer an, der gerade versucht, sich an meinen behaarten Beinen hinauf zu hantieren und sich dabei immer wieder rücklings fallen lässt und vor Engelberts Füße fällt.
Engelbert ist etwas angefressen, weil er das Indische Essen genießen muss und dabei gute Laune spielen muss, nun Engelbert is(s)t nun mal nicht solch ein Indienfetischist wie ich.
Ich denke einstweilen an die Rotkelchen im Hofe, die jetzt wohl zu Hause vor den Öfen sitzen, weil doch der Schnee tief und hoch fiel.
Langsam mache ich mir wirklich Sorgen um Engelbert, die wird mich noch in eine prekäre Situation bringen, die ist nur noch auf Bahng, das ist ein jämmerlicher Anblick.
Dann trinkt sie wieder Special Lassi und lässt sich danach rücklings auf Bett fallen und ich kann dann die Sauerei am nächsten Morgen im Bad bereinigen.
Eines kann ich jetzt schon mit Sicherheit sagen:
Mit Engelbert fahr ich nie wieder nach Indien.
Die Elefanten traben zwischen den Zweitaktern, Rädern und riesigen Lastwägen herum und schnauben sich erquickt durch die hupende Menge.
Bist du ein echter Inder? Frage ich und da drückt er schon mächtig auf die Hupe.
Stop!
Please horn!
Nun ja, mich haut es in der Kurve fast aus diesem unguten Vehikel heraus, da streift schon ein Lastwagen meine Hand, die ich erschrocken zurück ziehe.
„Chelldi Chellau, Chelldi Chellau, Lagau“ schrei ich dem Typen ins Ohr, der Pan frisst und noch nebenbei eine Beedi raucht.
Mein Gott, wie macht der Typ das wohl?
Wenn Engelbert und ich ein Pan gekaut haben, sind wir mit dem auszuspuckenden Speichel nicht mehr zurecht gekommen, meine Güte, Engelbert hat einen Speichelfluss von dem Zeug bekommen, dass sein Gefieder sich direkt verfärbte.
Meine Kurta lässt an Reinlichkeit zu wünschen über und Engelbert speibt seitlich an mir vorbei, der Rikshwafahrer schreit irgendwas wie „tumm únt“ zu Engelbert was so viel heißt wie „du Kamel“ und fährt dabei fast einen Sadu ins Nirvana.
Mmhhh, hier kann ich endlich frei und herrlich herumrotzen, in der Nase bohren und in einen an der Hauswand hängenden, fast unbenutzten (das meiste klebt an der Wand) Spucknapf benutzen.
Also für meinen Vater wäre das wohl das Paradies (und einige andere alte, rauchende Männer).
Engelbert vermisst Frida, ich sage euch, wie eine Tussi, schreibt er jeden Tag eine Karte, von jedem Kaff schreibt er ihr eine, die Arme, sie kann das Gekritzel nicht mal lesen.
Nun, hoffentlich wird sich die liebe Engelbert bald einleben, ich mache mir doch schon etwas Sorgen um sie.
Wir sind doch zu verschieden, ich würde ja am liebsten hier bleiben und mit Babi (eine alte Mutter – Babi heißt so viel wie Mütterchen) Masala Chai trinken, das es mir die Haare aufstellt. | rVk- 2005-12-07, Nr. 2186 Liebe Maria!
Solltest du im fernen Indien Zugang zum Indinet haben und mich jetzt sehen können, so winke ich ganz lieb zu dir hinüber, auf dieses Drum Land. Ich bewundere deine Schneid. Und im Geiste, ganz heimlich, begleite ich dich ein Stückchen.
Ich selbst, wie du ja weisst, ich bin kein großer Reisender. Ich komme ja kaum aus Völkendorf hinaus. Höchstens das eine oder andere Male downtown ins Platzl oder zum Obiditsch.
Und jetzt gondle ich mit dir durch Indien. Lässig.
Das mit dem Speiben von der Engelbert darfst du nicht so eng sehen.
Wie ich noch herumgekommen bin, hab ich nämlich auch überall alles angespieben und es ist ja schließlich auch etwas geworden aus mir. Also sei ja nicht so streng mit ihr. Sie ist ja noch jung und da schätzt man halt die Flüßigkeitsmengen oft ganz falsch ein. Und vor allem, du kennst ja das fremde Zeug noch nicht so genau. In den nächsten Wochen wird das schon werden.
Solltest du vielleicht auf deiner Reise bis hinüber auf Calcutta kommen, könntest du dort für mich einen gewissen Singh, der betreibt dort im Hafen eine Art Hanfladen mit einer wunderbaren Vielfalt im Sortiment, 100 Schillinge geben, die ich ihm noch schulde. Und bedanke dich recht herzlich bei ihm und seiner Mutter. Ich hatte leider die Zeit nicht mehr. Ich bin dort in den Flieger gestiegen und wochenlang nonstop geflogen. Als ich dann landete, war leider schon Monsunzeit und er ging hinauf in die Gegend von Gaya um seinen Cousin bei der Feldarbeit zu helfen. Ein netter Kerl soweit, aber wie du schon richtig festgestellt hast, haben die Freunde vom Subkontinent ganz andere Dosierungsvorstellungen. Na ja die haben ja auch den Paracelsus nicht gekannt. Weil der ja wie ich, kaum aus Villach hinausgekommen ist.
Ich freue mich schon auf weitere Berichte von den Indianern und schließe dich in mein Abendgebet mit ein, auf dass du gesund und gestärkt in das unter 8 Metern Schnee liegende Platzl zurückkehren mögest.
Mit ganz lieben Grüßen
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