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Thu May 01 2025 22:53:23 CET |
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2011-12-15 Klimakonferenz in Durban: Der Berg kreisste und gebar eine Maus oder: Außer Spesen nix gewesen – Wie aus einem „Fahrplan“ ein „Erfolg“ wird. . Siehe dazu auch Kolonialisierung der Köpfe Den Ausführungen Dworzcak's muss hinzugefügt werden: Nicht nur die Eliten (also die, die meinen, zu herrschen), sind mit ihrem gesamten Denken in der kapitalistischen Verwertungsmaschinerie verfangen. Auch das sogenannte „Volk“ und die Aktivist/innen der „Zivilgesellschaft“. Dies dokumentiert sich darin, dass die Fixierung auf die Erwerbsarbeit ungebrochen ist. Ja sie nimmt sogar noch zu, je prekärer die Verhältnisse werden. Je unrealistischer diese Perspektive wird, desto rabiater wird der Verweis, dass man ja realistisch sein müsse und sich in das Unvermeidliche fügen müsse. Nur ja nicht die Rahmenbedingungen thematisieren, das ist der repressive Konsens von oben bis unten. Das irre Karussell muss sich weiter drehen. Und dafür wird umso brutaler auf die hingedroschen, die nicht in dieses Bild passen.
Eineinhalb Wochen berieten auf der UNO-Konferenz in Durban 15.000 Politiker/innen und Expert/innen über die drohenden Folgen des rapiden Klimawandels. Rausgekommen ist de facto trotz Verlängerung der Konferenz und allem „Durchbruchs“-Gerede nichts als die Versicherung, dass bis 2015 ein „Vertrag“ erarbeitet werden soll, der 2020 in Kraft tritt. Denn in den Kernfragen ist das Resultat von Durban mehr als dünn:
Um irgendwie das Gesicht zu wahren, wurde in allerletzter Minute ein „Fahrplan“ beschlossen. Dieser ist allerdings das reinste Durchhaus: Jetzt beginnen erst einmal die Verhandlungen, 2015 soll der Vertrag stehen, dann kommt die Ratifizierung und erst 2020 ist daran gedacht, dass er in Kraft tritt. Und gleich beim Beschluss des Fahrplans setzte das Gezerre über den rechtlichen Status, also seine Verbindlichkeit ein... Es kam, wie es kommen musste. Den Herrschenden dieser Welt ist die Umwelt schnurzegal. Und in der neuerlichen globalen Krise des Kapitalismus erst recht. Ausreden Immer neue Ausreden müssen herhalten, warum trotz der sichtbaren Gefahren der Erderwärmung nichts Entscheidendes getan wird: Obama kann angeblich nichts tun, weil „die Republikaner nicht mitziehen“; die EU wieder schmückt sich damit, dass sie „ohnedies schon viel zur Reduktion der CO2-Emissionen beigetragen hat“; etc. Auch China beteiligt sich an diesem Abputz-Spiel: Zwar stimmt es, dass an China, das ja in weiten Bereichen nach wie vor „Entwicklungsland“ ist, nicht die gleichen Kriterien angelegt werden können, wie etwa an die USA; und es stimmt auch, dass der per-Kopf-Ausstoß an Schadstoffen in China mit seinen 1,3 Milliarden Menschen bedeutend geringer ist als der in den kapitalistischen Industriestaaten. Aber – und das ist eine Kritik von links! – von China gibt es keine mobilisierende globale Initiative in Umweltfragen, auch kein sich Adressieren an die sozialen und ökologischen Bewegungen. Schritte wie sie etwa auf der letzten UNO-Klimakonferenz in Cancun das kleine Bolivien unternommen hat. Für Rio einen „Alternativenentwurf“ von unten entwickeln Anfang Juni wird es in Rio die Umweltkonferenz „Rio plus 20“ (gemeint ist 20 Jahre nach der ersten weltweiten Umwelttagung in Rio de Janeiro) geben. Obwohl dort auch die Staatspräsidenten und Regierungschefs anwesend sein werden (und nicht „nur“ die Umweltminister wie in Durban), braucht man/ frau kein Prophet zu sein, um zu verstehen, dass auch dort kaum etwas Vernünftiges rauskommen wird. Den Herrschenden wird auch dort nichts Wesentliches, geschweige denn eine Kurskorrektur einfallen. Die Bewegungen und die Linke sollte sich – anders als die „liberale“, „aufgeklärte“ Öffentlichkeit – über dieses Verhalten nicht wundern. Der überwiegende Teil der herrschenden Klassen hat zumeist bis zum letzten Moment zäh an seinen Klasseninteressen festgehalten und ist davon ausgegangen, schon „irgendwie“ über die Runden zu kommen. Das berüchtigte Leitmotiv des Adels in der französischen Revolution „Nach uns die Sintflut“ heißt auf heute umgelegt: Mögen auch Inseln und ganze Landstriche überflutet werden, wir Gstopften werden schon nicht so stark davon betroffen sein; verlegen wir halt unsere Villen in Bangladesh, an den Küsten Großbritanniens oder in Italien in höhere Regionen... Die Bewegungen und die Linke sollten daher Sinnvoll erscheint es, für Rio einen „Alternativentwurf von unten“ – wenn möglich gemeinsam mit fortschrittlichen Regierungen – zu entwickeln. Einen Alternativentwurf, der quer zur Profitlogik Wege aus der ökonomischen, sozialen und ökologischen Krise zeigt. Hermannn Dworczak (0676 / 972 31 10) . Zum Weiterlesen .
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