2008-09-24
OFFENER BRIEF an die Initiative Bioethanol
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An die
Initiative Bioethanol
Bannberg,
am „Welterschöpfungstag“, den 23.09.2008
Sehr geehrter Herr Dr. Fischler!
Die Werbung der Initiative „Bioethanol“ im letzten Profil ist zynisch und zutiefst menschenverachtend. Es können noch so viele Argumente nicht die Verwendung von Nahrungsmitteln zur Treibstoffproduktion rechtfertigen, solange Menschen auf unserer Erde dauerhaft an Hunger leiden. Auch die Erklärungen für den Hunger in der Welt sind oberflächlich und die Rechtfertigung, die Ethanolproduktion sei im Sinne des Klimaschutzes nötig, ist scheinheilig, weil sich dahinter in erster Linie die Interessen des globalen Agrobusiness verstecken, die nicht auf Gewinne in Milliardenhöhe verzichten wollen.
Persönlich empfinde ich diese Haltung als eine Verhöhnung aller Hungernden, sowie jener, die sich für eine gerechtere Welt und die Verwirklichung der Milleniumsziele einsetzen. Während meiner langjährigen Arbeit mit Kleinbauern, Landlosen und indigenen Völkern in Brasilien habe ich Hunger und Gewalt erlebt und die Zusammenhänge mit dem globalen Landwirtschafts-Ernährungskomplex kennengelernt. Ebenso kenne ich die verharmlosende Argumentation des Agrarexportsektors Brasiliens hinsichtlich der Energiepflanzenproduktion.
Es wäre besser einzugestehen, dass das Projekt Ethanolproduktion eine Fehlentscheidung war, anstatt zu versuchen, es zu rechtfertigen, um die Investitionen zurück zu bekommen und Geschäfte zu machen, die angesichts des wachsenden Elends moralisch höchst fragwürdig sind.
Mit freundlichen Grüßen
Johann Kandler
Bannberg 2
9911 Assling
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Dokumentation der Werbung der Initiative Bioethanol - die Argumente der Befürworter
Argumente der Gegner von AGRO-Sprit
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