2011-12-28
Winterschool 2012: Aufruf zum doppelten Aufbrechen
Einladung zur „Winterschool 2012: Solidarische Ökonomie“ vom 17. bis 19. Februar 2012
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Aufbrechen 1
So bricht denn auf, was schon von Anbeginn in ihm, dem sich seit Jahrhunderten entwickelnden Kapitalismus, angelegt war:
- dass dieses System wachsen muss und das damit nun an seine äußeren Grenzen stößt;
- dass trotz des stofflichen Potenzials für ein gutes Leben Bedürfnisse nur dort befriedigt werden, wo Kaufkraft vorhanden ist;
- dass wir alle in dem, was verharmlosend Wettbewerb genannt wird, gegeneinander aneinander gekettet sind
- dass wir uns als Ware Arbeitskraft verkaufen müssen und uns damit unterwerfen müssen – und wehe, wir werden nicht mehr nachgefragt, wehe, wir dürfen uns nicht mehr unterwerfen ...
- dass wir immer fort neue Bedürfnisse schaffen müssen, uns zu belieferungsbedürftigen Mängelwesen degradieren müssen, auf dass das Hamsterrad sich weiter drehe
- dass all die anderen Subsysteme, die erst diese „ungesellschaftliche Gesellschaftlichkeit“ am Laufen halten – die „öffentliche Hand“, die familiäre Reproduktion („Keimzelle des Staates“) – selbst nicht nur aus patriarchalen, autoritären Verhältnissen entstammen, sondern auch vielfältig vom dominanten „Hauptsystem“ deformiert und abhängig sind
- dass die durch rücksichtlose Ausbeutung der Natur entstehenden Folgewirkungen, die am härtesten treffen, die am wenigsten dazu beigetragen und am wenigsten davon profitiert haben
Dieses Aufbrechen mag man nun „Krise(n)“ nennen. Aber verdeckt der Begriff der Krise nicht auch das Potenzial, zu überwinden, was uns krank macht?
Aufbrechen 2
Wir müssen aufbrechen. Nicht in Agonie verharren – raus aus dieser Scheiße! Aber wohin? Nun, dies mag zwar nicht im Detail klar sein, aber klar zeichnen sich die Konturen unseres Zieles ab:
- Ein Miteinander ohne Konkurrenz
- Ein Miteinander, in dem nicht die Kaufkraft für die Erfüllung der Bedürfnisse zählt
- Ein Miteinander, in dem Bedürfnisse nicht künstlich geschaffen werden, um das System am Laufen zu halten
- Ein Miteinander, in dem auf gleicher Augenhöhe ausgeredet wird, was wir wie herstellen und nutzen wollen
- Ein Miteinander, das die Endlichkeit des Globus respektiert
Was nicht klar ist, ist, wie wir dorthin kommen. Welche Wege müssen wir gehen? Was ist ein Irrweg? Was ist ein Umweg? Was ist ein Holzweg? Gibt’s den direkten Weg?
Und: Wer will überhaupt mit uns gehen? Was nehmen wir mit auf den Weg – was haben wir im Rucksack, bewusst und unbewusst? Gibt’s Etappenziele? Wo können wir rasten, ohne erst wieder auf unserem Wege zu „versumpfen“?
In diesem Sinne laden wir alle, die sich mit diesem Ziel identifizieren können, sich im Rahmen der Winterschool zusammenzusetzen, voneinander zu lernen, zu reflektieren, zu diskutieren, zu streiten, abzuwägen, Neues kennenzulernen, Kooperationen anzubahnen...
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Details zur „Winterschool 2012: Solidarische Ökonomie“ vom 17. bis 19. Februar 2012 hier
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