2008-10-17
Rückblick 2. Einheit, 17.Okt. 08
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Inhalt der Einheit war zunächst ein Rückblick auf das „Weltspiel" ... Zusammenfassung.
Von da aus wurde der Versuch unternommen, sich den offensichtlichen Irrationalitäten in den Handlungsmustern etwa der Bewohner/innen der Osterinseln und der Zukunftsstrategien des modernen Weltsystems „verstehend" anzunähern, und zwar einerseits im Großen ... Kriterien für eine zukunftsfähige Ent-Wicklung
... und andererseits auf einer mittleren (politischen) Ebene, wie sie uns alltäglich etwa als Konsument/innen von Tageszeitungen nahe gebracht werden. Dies alles am Beispiel der Auseinandersetzungen um das Pensionssystem
- Christian Felber von ATTAC:
Im schlimmsten Falle (ohne Pensions-Gegenreform) würden die Beitragssätze von heute 22,8% auf 31% im Jahr 2030 steigen, was allerdings bei mit der Produktivität gestiegenen Löhnen immer noch statt heute ATS 77,-- einen Nettolohn von ATS 124,-- ergeben würde. [Fortschreibung der Verteilungslogik von 1970 bis 2000 in die Zukunft]
versus
- Erwin Zankel von der Kleinen Zeitung
„Wenn nichts geschieht, müssen die Arbeiter und Angestellten einen um zumindest fünf Prozent höheren Pensionsbeitrag zahlen, sofern es bei der Verteilung bleibt, dass der Arbeitgeber die andere Hälfte übernimmt. Ihre Löhne und Gehälter würden um diesen Prozentsatz sinken, von der weiteren Steigerung der Lohnnebenkosten einmal abgesehen." (3.6.2003)
In der Auseinandersetzung mit den unterschiedlichen Positionen wird auch die eigene Position zum Bestehenden verdeutlicht ... Das erkenntnisleitende Interesse.
Eine Reihe aktueller Beispiele findet sich unter Vernunft statt Populismus.
Was mir wichtig ist: Man kann die von Patterer geforderte „Einsicht in die Notwendigkeit" nicht einfach NUR als „Ideologie" abtun (zu der man halt steht oder die man ablehnt), als eine Ideologie im Sinne eines falschen Bewusstseins, die etwa in den Denkkategorien eines „Klassenkampfes" gedacht eine besonders perfide Konstruktion zur geistigen Unterjochung der unteren Klassen wäre ... Die Sache ist etwas komplizierter: Das „falsche Bewusstsein" ist vielmehr ein „absurd (folge-)richtiges Bewusstsein unter den falschen Verhältnissen". Es ist (folge-)richtig, unter Bedingungen des Standortwettkampfes trotz steigender Produktivität das Gürtel-enger-schnallen zu predigen, genauso wie es (folge-)richtig ist, auf Wirtschaftswachstum zu setzen, um damit das wirtschaftliche System (Arbeitsplätze) am laufen zu halten .... um den Preis der ökologischen Katastrophe. (siehe dazu Stephan Grigat, Fetisch und Freiheit. Über die Rezeption der Marxschen Fetischkritik, die Emanzipation von Staat und Kapital und die Kritik des Antisemitismus. ca ira-Verlag, Freiburg 2007). Das andere, das Not-Wendige zu denken erfordert mehr als nur ein gutmenschliches Nein, es erfordert auch eine Kritik der Verhältnisse, die das Falsche und das dazugehörige falsche Bewusstsein hervorgebracht haben.