          | 2006-10-13 Migration und Arbeit In den nächsten Wochen wird in Villach und Klagenfurt mit einer Reihe von Veranstaltungen die Grundsatzdiskussion um Arbeit ihre Fortsetzung finden. Gerade der rassistisch aufgeladene Wahlkampf hat wieder einmal gezeigt: Mit Ängsten lässt sich leicht politisches Kleingeld machen. Hier wird man aber kaum gegensteuern können mit einer Diskussion „Toleranz versus Intoleranz“. Denn was sich da ethnisch aufgeladen äußert sind im Kern Verunsicherungen, die aus einer „Krise des Weltmarkts für Arbeitskraft“ herrühren. Diese wird als solche kaum einmal benannt, äußert sie sich doch je nach Ort sehr verschieden:
- In China neben einer boomenden Weltmarktindustrie mit Heerscharen von Verelendeten in den „alten“ Industrien und am Land,
- in Afrika mit dem Zusammenbruch der Eigenversorgung unter dem Druck der Importe,
- in Ostdeutschland, wo ganze Regionen aus der Produktion genommen wurden,
- in Österreich, wo trotz geschönter Statistiken die Arbeitslosigkeit Rekordhöhen erreicht bzw. wo zwar viele Menschen irgendeine „Arbeit“ haben, aber als working poor verarmen – insbesondere Frauen.
Eine begriffliche Klarstellung: Wenn hier von "Arbeit" die Rede ist, dann ist nicht einfach "menschliches Tätigsein" gemeint, sondern eine spezielle (kapitalistische) Form ... damit man ünberhaupt arbeiten darf [!], muss sie sich in Konkurrenz durchsetzen, muss sie Profit abwerfen, muss ihr einer entsprechenden Menge Geld gegenüberstehen. Fragen nach dem Sinn dürfen nicht gestellt werden ... mehr zum Begriff "Arbeit"
Das Spektrum der Reaktionen reicht von „mörderisch“ bis „harmlos–hilflos“ – von rassistischer Hetze und Flüchtlings-„Abwehr“ an den Grenzen der EU bis zum Einsatz des Zaubermittels Bildung.
Eine breite Basis von Organisationen hat sich zusammengetan, um das Problem aus einer umfassenden Perspektive zu diskutieren. Ausgehend von den Arbeitsbedingungen der industriellen Landwirtschaft Südspaniens ist dies der Versuch eines Blickes auf das Ganze als Voraussetzungen für die Suche nach Lösungen jenseits von mörderischer Konkurrenz, rassistischer und sexistischer Ausgrenzung.
Ein Überblick über die Veranstaltungen
Im Kleinen Saal der Arbeiterkammer Villach:
- Mo, 16.10., 19.30 Uhr Eröffnungsveranstaltung "Bittere Ernte in der Festung Europa" ... mehr
- Di, 17.10. bis Mi, 25.10, wochentags jeweils von 8.00 bis 16.30 Uhr Ausstellung "Plastik/Meer" ... mehr
- Mo, 23.10., 19.00 Uhr Arbeitskreis Wirtschaft im Dienst des Lebens" ...mehr
- Di, 24.10., 19.30 Uhr, Ein Weltmarkt für unser Essen? ...mehr
- Mi, 25.10., 19.30 Uhr, Abgespalten und doch verstrickt - Frauen in der Weltwirtschaft ... mehr
Im Stadtkino Villach:
- Filmreihe des Filmstudios Villach zum Schwerpunkt Migration von Mo, 16. bis Do., 26. Oktober 2006 , jeweils 18.45 Uhr und 20.30 Uhr ... mehr
Und bis Ende Oktober noch im Museum der Stadt Villach:
- Die äußerst empfehlenswerte Ausstellung
DER ONKEL AUS AMERIKA. AUFBRUCH IN EINE NEUE WELT gewährt Einblicke zum Phänomen der Amerikawanderung von Kärntner/innen in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, die meist Wirtschaftsflüchtlinge oder Asylsuchende waren.
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Boris Randzio (1m2 Balett), Hans D.Smoliner (Buchpräsentation), Rudi Streifenstein (Thekendekoration), VADA (Buchpräsentation) tio pepe, Kaiser-Josef-Platz 3, 9500 Villach Dienstag, 18. Juni 2019 Die letzten hundert Jahre Thekenlesung und Buchpräsentation von und mit Ludwig Roman Fleischer tio pepe, Kaiser-Josef-Platz 3, 9500 Villach Dienstag, 9. April 2019 Elsie Slonim – Meine ersten 100 Jahre Mit der Kamera auf Spurensuche zwischen Kaiser Franz Josef, dem Holocaust und der Sperrzone auf Zypern.
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