2004-12-09
Aus gegebenem Anlass
Hans D. Smoliner
Einige Anmerkungen zum Thema
Die für 2005 vorgesehene Steuerreform wird den Satz der Körperschaftssteuer von derzeit 34% auf 25% senken. Der Körperschaftssteuer unterliegen dabei sämtliche Gewinne aus gewerblicher Tätigkeit. Als Gewinn bezeichnet man den Überschuss der Betriebseinnahmen über die Betriebsausgaben. Während sich unsere Gesellschaft also angeblich nicht einmal mehr ihre Pensionen und Krankenhäuser leisten kann und natürlichen Personen wie Arbeitnehmern und Kleingewerblern so ziemlich alles vom Mund wegreformiert wird, wofür sie ein ganzes Arbeitsleben lang mit wesentlich höheren Prozentsätzen in öffentliche Systeme eingezahlt haben, wird juridischen Personen (GmbHs, KGs, AGs) das Geld geradezu nachgeworfen.
Die mittlerweile um die 2500 Stiftungen in Österreich werden übrigens mit gerade einmal 12,5% ein- und 12,5% ausgangsbesteuert, geniesen also den 25%igen Steuersatz bereits seit ihrer für die Wirschaft so segensreichen Einführung unter Ferdinand Lacina. Wenn dann die Leitartikler der Zeit, der man schwerlich Wirschaftsfeindlichkeit attestieren kann, von einer Krise der aktuellen Ökonomie sprechen, weil die Unternehmen schlicht und einfach nicht mehr wissen, wohin mit ihren Überschüssen, dann tritt die Irrationnalität der aktuellen Kampagne der Wirtschaftskammer erst so richtig zu Tage.
Stephan Jank