Unter dem Motto „öko&fair ernährt mehr!“ machen die österreichischen Weltläden rund um den 16. Internationalen Weltladentag auf die weltweite Ernährungskrise aufmerksam. Gleichzeitig werden Lösungswege für KonsumentInnen und PolitikerInnen aufgezeigt.
Der Weltladen Villach bietet am 21. Mai dazu ein buntes Programm an: Interessierte sind eingeladen, tatkräftig für eine Lösung der Ernährungskrise aktiv zu werden. „Kommen Sie im Weltladen vorbei“, lädt der Obmann des Weltladens Villach Benno Karnel ein, „informieren Sie sich über den Beitrag von öko&fair an der Ernährungssicherung und beteiligen Sie sich an unserer Postkartenaktion.“
Unter dem Motto „öko&fair ernährt mehr!“ wendet sich der Weltladen Villach an KonsumentInnen, aber auch an PolitikerInnen. Er zeigt auf, wie der Faire Handel und die ökologische Landwirtschaft zur Ernährungssicherung weltweit beitragen können. Kleinbäuerinnen und -bauern erhalten durch den Fairen Handel langfristige Lieferverträge mit Fair-Handels-Organisationen in Europa und können dadurch ihre Existenz sichern. Ökologische Landwirtschaft sorgt dafür, dass die Bodenqualität erhalten bleibt und somit langfristig als Ernährungs- und Einkommensquelle dient. „Über eine Milliarde Menschen hungert, davon leben 2/3 auf dem Land, also dort, wo Nahrungsmittel produziert werden. „Nahrungsmittel sind in ausreichender Menge vorhanden – die Verteilung ist das Problem“, erklärt Herr Karnel. „Ökologische und kleinbäuerliche Landwirtschaft sind die Antwort auf das weltweite Hungerproblem.“ KonsumentInnen können mit ihrem täglichen Einkauf im Weltladen zur Ernährungssouveränität von Kleinbäuerinnen/-bauern in Entwicklungsländern beitragen. Mit einer Unterschrift können Sie zudem politisch etwas bewirken.
Die Unterschriftenaktion findet in allen 92 Weltläden statt. Die ARGE Weltläden wird die gesammelten Postkarten dem zuständigen Umwelt- und Landwirtschaftsminister Berlakovich überreichen. Dieser wird aufgefordert, sich für die Förderung von kleinbäuerlicher und ökologischer Landwirtschaft einzusetzen und sich in internationalen Gremien für das Menschenrecht auf Nahrung stark zu machen.
„Ein Weiter wie bisher ist keine Option. Es braucht eine Wende in der Agrarpolitik, die derzeit die Massenproduktion unter hohen ökologischen und sozialen Kosten fördert und auf ungebremsten Export setzt. Diese Politik ruiniert bäuerliche Strukturen weltweit – und damit auch die Ernährungssouveränität“, so Barbara Kofler, Geschäftsführerin der ARGE Weltläden.
Weltläden sind Fachgeschäfte des Fairen Handels. Ziel der Arbeit der Weltläden ist es, zu mehr Gerechtigkeit im Handel mit den Ländern des Südens beizutragen. Um dieses Ziel zu erreichen, verkaufen Weltläden Produkte aus Fairem Handel, beteiligen sich an politischen Kampagnen und leisten Informations- und Bildungsarbeit zu Fragen des Fairen Handels.
Politische Forderungen an Umwelt- und Landwirtschaftsminister Nikolaus Berlakovich
Die Forderungen der Weltläden lauten:
- Tatkräftige Unterstützung der kleinbäuerlichen Strukturen wie im Weltagrarbericht festgehalten und Unterzeichnung des Weltagrarberichts durch die österreichische Regierung.
- Eigenversorgung der lokalen Bevölkerung sichern und Lebensmittelproduktion – Verarbeitung – Verteilung in erster Linie mit regionalem und nationalem Fokus.
- Festhalten am Beschluss der EU 2012 die Exporterstattungen zu streichen.
- Zugang zu Land, Wasser und Saatgut für Kleinbäuerinnen/-bauern sichern.
- Menschenrecht auf Nahrung muss Priorität auf allen politischen Ebenen werden.
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