          | DIE WARE UND IHRE FOLGEN. Teil III. Der Doppelcharakter der in den Waren dargestellten Arbeit, mit Hans Haider, ab 18:00 Volxküche Hans Haider
REDAKTION
Synopsis Ort: | Begegnungszentrum Kreml, Ludwig Walther Straße 29, Villach | Zeit: | 2013-12-03 19:15:00 | Inhalt: | Vortragsreihe
DIE WARE UND IHRE FOLGEN
Laut Marx ist die Ware die Keimzelle der modernen Gesellschaft. Durch ihre Grundstruktur verunmöglicht sie jede gesellschaftliche Bewusstheit. Sie treibt die Individuen dazu immer mehr zu arbeiten, aber gleichzeitig nimmt sie beinahe allen die Arbeit weg. Sie weist eine innere Dynamik auf, die zwangsläufig zu einer Endkrise führen muss. Sie geht mit einem Warenfetischismus einher, der eine verkehrte Welt erzeugt.
Im Einleitungssatz des ersten Bandes „Das Kapital“ schreibt Marx : „ Im Kapitalismus erscheint der Reichtum als ungeheure Warensammlung. Die einzelne Ware als ihre Elementarform. Deshalb beginnen wir mit der Analyse der Ware.“
Ausgehend von der Ware entwickelt Marx in logischer Form die grundsätzlichen Kategorien der kapitalistischen Gesellschaft. Gebrauchswert, Wert, Tauschwert, Mehrwert, konkrete Arbeit, abstrakte Arbeit und Kapital. Diese Kategorien konstituieren (bestimmen) die kapitalistische Gesellschaft. Wir wollen uns die Mühe machen den Gedankengängen von Marx zu folgen.
Teil III: Doppelcharakter der in den Waren dargestellten Arbeit
Zusammenfassung der bisherigen Vorträge:
- Die Ware ist ein Gegenstand, der einen Gebrauchswert und einen Tauschwert hat.
- Jeder Gegenstand, der irgendein menschliches Bedürfnis befriedigt hat einen Gebrauchswert.
- Insofern ein Gegenstand (Gebrauchswert) in bestimmten Quantitäten (Proportionen) mit anderen Gegenständen ausgetauscht wird, besitzt er Tauschwert. Das kann als Relation hingeschrieben werden. x Ware A = y Ware B. Diese Relation ist symmetrisch. Das heißt: Man kann auch schreiben y Ware B = x Ware A. In beiden Relationen spielen A und B die gleiche Rolle. Tauscht man 60 kg Weizen gegen 20 kg Schuhpasta, dann sind 20 kg Schuhpasta der Tauschwert von 60 kg Weizen und umgekehrt. Anders formuliert: Der Gebrauchswert 20 kg Schuhpasta ist der stoffliche Träger des Tauschwerts von 60 kg Weizen und umgekehrt.
- Eine Ware hat demnach viele verschiedene Tauschwerte, je nachdem mit welchen anderen Waren sie ausgetauscht wird. Die Austauschverhältnisse der Waren, also ihre Tauschwerte, sind ständigen Schwankungen unterworfen, sie wechseln mit Ort und Zeit. Der Tauschwert scheint etwas Beliebiges und Zufälliges zu sein.
- Aber in einem gegebenen Moment tauscht sich eine Ware gegen verschiedene andere Waren aus, die untereinander den gleichen Tauschwert haben.
- Anders ausgedrückt:
x kg Weizen = y kg Schuhpasta = z Hemden = a Leintücher = b kg Eisen usw. In diesem Fall gilt auch: b kg Eisen = z Hemden oder a Leintücher = y Schuhpasta usw. Es ist also nicht möglich durch eine geschickte Folge von Tauschhandlungen zu einem Gewinn zu kommen. Marx nennt das Äquivalententausch. Der Äquivalententausch wird in einer entwickelten Tauschgesellschaft erzwungen, bzw. er stellt sich notwendigerweise ein.
- Aus der Feststellung, dass die Tauschwerte derselben Ware einander gleich groß sind, werden von Marx zwei Folgerungen gezogen.
Die gültigen Tauschwerte derselben Ware drücken ein Gleiches (Identisches) aus.
Der Tauschwert kann überhaupt nur die Ausdrucksweise (Erscheinungsform) eines von ihm unterschiedlichen Gehalts sein.
- Konkreter: Wenn man 60 kg Weizen gegen 20 kg Schuhpasta austauscht – in dem Sinne, dass sie denselben Preis haben – behandelt man diese Waren als unterschiedliche Mengen von etwas Identischem (Gleichem), das ihnen gemeinsam sein muss. In irgendeiner Hinsicht sind 60 kg Weizen und 20 kg Schuhpasta eines „Gleichen“.
- Zunächst erschien der Tauschwert (nur) als das quantitative Verhältnis, indem sich Gebrauchswerte gegenseitig tauschen, jetzt (zusätzlich) ist der Tauschwert als Erscheinungsform eines unbekannten Gehalts (Substanz) bestimmt.
| Agenda: | Volxküche im Allgemeinen jeden Dienstag ab 18:00 Uhr im Kreml, Ludwig-Walterstraße 29 in Villach. Außer es ist Feiertag oder es kommt was anderes dazwischen, dann gibt's leider nix. Daher bitte immer am Kärnöl-Terminkalender nachschauen!
Neu ist ausserdem: Wir wollen unsere Volxküche soweit als möglich mit etwas Nahrung für's Hirn kombinieren: Abwechselnd gibt's Inputs von der künsterlischen Seite oder von Seiten der politischen Diskussion.
Im Rahmen der Volxküche: Jeden Dienstag von 18:30-19:00 Treffen der "CSA - Villach", d.i. ein Zusammenschluss von Verbraucher/innen mit dem landwirtschaftlichen Betrieb Polanighof. Zum Hintergrund der Volxküche: → Willkommen am Krisenherd!/
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