| 2003-10-26 Vienna calling Die Tage vom 20. - 24. September 2003 Wir haben uns entschlossen unsere Beziehung auf Distanz auf Probe zu stellen und wie wir bis jetzt festgestellt haben ist es gar nicht so schwer wenn man das eine oder andere mal einen actionreichen Wochenteil miteinander verbringt.
Wir telefonieren viel, manchmal gehen wir cybermäßig etwas trinken, d.h. Maria trinkt ein zwei Bier und raucht daneben eine halbe Schachtel Marlboro und ich mache es mir in meinem Zimmer bequem, mit angenehmer Hintergrundmusik und so telefonieren wir halt Minuten tot ohne es zu merken.
Aber worauf ich eigentlich hinaus wollte, waren die Tage mit Maria in Wien. Maria verbrachte die Woche vor Wien in Villach bei ihrer Freundin Jutta. Am Freitag in der Nacht fuhr sie dann mit Andrea nach Hause nach Spittal und ist dann so etwa 3 Uhr Früh ins Bett gekommen, 3 Stunden später begann für sie schon der Weg nach Wien. Nicky war natürlich genau so betroffen von der Übermüdung wie Maria. Nicky kann man fast als Adoptivkind sehen, meine beste kleine Freundin von nebenan.
Um 13 Uhr sind die beiden auf einmal in meinem Zimmer gestanden und dann
begann das Unfassbare. Wir waren jeden Tag auf Axe, sprachen viel über Marx, Lenin, Hunde, Schule und eines der wichtigsten Kleinigkeiten des Lebens: Herumsexen.
Den ganzen Tag waren wir mit Nicky in der Stadt unterwegs, auf einer leider fehlgeschlagenen Suchtour für einen passenden Ring, der auch auf meinen Finger passen würde und natürlich auch im Prater. Dabei meinen wir aber nicht den kommerzerfüllten Wurschtelprater sondern den eigentlichen Prater, ein weitläufiges Arial in dem auch Nicky auf ihre Kosten gekommen ist. Ein Hundeeldorado sozusagen.
Der Hundeprater ist ungefähr gleich groß wie die gesamten Villacher Auen wo am Tag in etwa 1000 Hunde irgendwo hinkacken oder mit Artgenossen spielen. Wir haben also der Nicky einen Gefallen gemacht und sind zur Hundeparty sponsored by Frolic gegangen.
Wir beide haben uns einfach einen "nicht angekacksten" Platz gesucht und haben uns dort mit Decke, Standard und Kurier ausgebreitet und haben genüsslich den sonderbaren Trieben unserer besten Freundin zugesehen (wenn wir nicht gerade in einen Artikel vertieft waren).
So verging der Tag und am Abend sind wir dann kurzerhand essen gegangen. Als wir wieder in meinem Zimmer waren haben wir eine gute Platte reingeworfen und haben uns aufs Bett gehaut. Die Nicky hat sich's aus Protest sozusagen in meinem E-Rolli gemütlich gemacht. Um elf Uhr sind die beiden dann gegangen und haben sich's im Auto gemütlich gemacht.
Da Maria nicht das Geld hatte sich eine Unterkunft für fast eine Woche in Wien zu zahlen hat sie einfach die Rückbank von ihrem Auto ausgebaut und es mit Matratzen und Decken ausgelegt. Die Fenster hat sie mit T-Shirts zugepickt unter anderem auch mit dem schwarzen Kärnöl T-Shirt.
Sie hat also die Nächte im Auto, mitten im 3. Bezirk verbracht. Die morgendliche Frische hat sie natürlich im Heim nachgeholt und bevor sie schlafen gegangen ist, sich immer mit mir gemeinsam die Zähne geputzt.
Wir haben z.B. Rollstuhlrennen mit anderen Mitbewohner gemacht und dabei sogar einmal gewonnen. Das geht so, dass sich Maria auf mich drauf setzt und dann die Arbeit für zwei erledigt was das kurbeln und fahren anbelangt, war eine wirklich lustige Sache. Man kann das fast so bezeichnen das Maria in Wien den Rollstuhlführerschein gemacht hat.
Die letzten Tage haben wir aber nicht im Rollstuhl verbracht sondern per Pedes. Wenn wir eine Rauchen gegangen sind oder so, sind wir immer gegangen und ohne das ich es gemerkt habe, bin ich sogar ein paar Schritte lang alleine gegangen weil mich Maria einfach ausgelassen hat (natürlich mit dem Wissen das sie mich dann auffangen muss wenn ich es bemerke das ich nicht mehr gehalten werde). Wir haben Motoriktraining mit Zigarettenschachteln gemacht und mit der Nicky eine Schokoladeparty im privaten Kreise. Es war wirklich toll. Wir hatten so viel Spaß und im ganzen Haus waren wir als "die zwei Kärnöl´s" bekannt.
Auch wenn Maria nicht immer ausgeschlafen war weil sie sich im kleinen Schlafgemach mit Nicky um den Platz streiten hat müssen und weil es trotz Matratzen doch etwas hart war, war es wirklich eine schöne Woche in der wir uns wieder um einen Meilenstein näher gekommen sind. Wir haben viel geredet und Maria hat mir Dinge wirklich oft auf die harte Tour gesagt aber wenn es sonst niemand tut bin ich schon froh das sie es ist, die die Initiative ergreift.
Wir lieben uns sehr und ich hoffe das wird unendlich lange so anhalten und wie wir es jetzt empfinden, wächst die Liebe von einen auf den anderen Tag um so mehr. Ich, 2003-11-16, Nr. 713 Net schlecht :-) I hob Aungst, der überflüglt mich stilistisch +schwitz+ *lol*
Ich hoffe, er wird mit dieser Mary glücklich, weil ich glaube, dass man ihr trauen kann, und das sage ich nicht gerade von vielen Frauen.
Was mich ein bisschen stört ist, dass sich die Mary anscheinend einen Supermann heranzüchten will, weil sie ihn mit Feinmotorik-Spielchen quält - Na ja, wem's gefällt *g*
Er ist mein bester Freund und er schaut in letzter Zeit immer so fertig aus. Für meine Begriffe ist Matthias schon eigenständig genug, wenn ich bedenke wo er angefangen hat.
LG
Max Lisi Pokorny, 2004-04-08, Nr. 1090 Hallo Mathias!
Ich hoff, du kennst mich noch!? ;-)
Seit ich bei euch auf Praxis war, verfolge ich deine Beiträge regelmäßig. Ich denke oft an dich, da ich dich als sehr starke Persönlichkeit in Erinnerung habe und es mit dir -und natürlich auch mit den anderen- viel Spaß gemacht hat.
Als ich die letzten beiden Beiträge gelesen habe, hatte ich ein konstantes Grinsen im Gesicht. *g* Amor hat es wohl gut mit dir gemeint! Ich hoffe, dir geht es weiterhin so gut!
Viel Glück in deiner schulischen Laufbahn, lass es dir gut gehen!
Alles Liebe, Lisi Christian Mrazek, 2005-09-19, Nr. 2083 Hallo Matthias!
Ich war sehr gerührt, von Dir und Deinen Fortschritten zu lesen. Ich kenn Dich ja, seit du 2 Jahre alt warst, aber leider, wie das Leben so spielt haben sich unsere Wege irgendwann einmal getrennt.
Ich kann Dir aber sagen, dass ich sehr stolz auf Dich bin, auf Deine Leistungen und, dass Du in der Lage bist, so gut Dein Leben zu meistern. Besonders beneide ich Dich um Deine Lebenseinstellung und Deinen Optimismus, den viele, sogenannte "normale" Menschen nicht haben. Hut ab!
Ich wünsch Dir alles Gute und auch schöne Grüße an Deine Mary.
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