2003-08-04
Gesellschaft
Kürzlich habe ich für den Draustätter ein Interview abgegeben und es ist gefragt worden
was meine Botschaft wäre. Gut, meine Antwort war:
"Man sollte seinen eigenen Weg gehen, egal wie viele Steine einem manchmal eine Kreuzung
oder Gabelung verstellen! Man kann die Gesellschaft und ihre Vorurteile nicht ändern, man
kann die Welt nicht mit Liedern, Bildern oder Texten ändern. Weder mit Kunst noch mit
Waffen oder sonstigen Mitteln."
Als ich am Abend zu Hause war ist mir die Gesellschaft noch einmal durch den Kopf gegangen,
ich habe mich gefragt warum die Gesellschaft eigentlich Gesellschaft heißt. Es werden sich
immer nur die Einzelkämpfer wagen gegen den Strom zu schwimmen, diese werden immer zu der
Minderheit gehören. Wenn jemand anders ist, wird er verurteilt werden, so oder so.
Wenn jemand eine eigenartige Einstellung hat, sei sie negativ oder positiv wird er immer
in einen Topf jenseits von gut und böse geschmissen.
Viele Leute nehmen andere Leute her und behaupten: "Wenn alle so wären wie du...".
Dies ist so ziemlich die gleiche Aussage wie: "Stell dir vor es wäre Krieg und keine geht
hin!".
Das Problem ist, dass genau diese Leute so verurteilt werden weil sie eben nicht mit dem
Strom schwimmen. Genau so ist es ja auch bei mir, wenn jemand hört das mein Freundeskreis
erst bei 34 Jahren anfängt dann wird gleich wieder gemotschgert das dies nicht normal sei.
Mir ist klar geworden das dies eben schon bei Mode anfängt.
Irgendein Soziologe wird sich wohl was dabei gedacht haben, wie man eine Menge
mitschwimmender Menschen beschreibt die alle der Norm entsprechen wollen. Gesellschaft
klingt gut?