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Stephan Jank

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2003-06-18

Arbeit - die gefährliche Drohung

Ich arbeite nach dem Prinzip, dass man niemals etwas selbst tun soll, was ein anderer für einen erledigen kann.

John Davison Rockefeller
1839 - 1937

Es ist besser, einen Tag im Monat über sein Geld nachzudenken, als dreißig Tage dafür zu arbeiten.

Nelson Aldrich Rockefeller
1908 - 1979

Je weniger Arbeit in einer Gesellschaft erforderlich ist , um die tägliche Produktion und Reproduktion ihrer Lebensmittel zu gewährleisten, desto besser haben es ihre Mitglieder getroffen. Würde man meinen. Je weniger Zeit die Menschen mit der Maloche um ihre Bedürfnisbefriedigung verbringen müssen, desto mehr Zeit steht ihnen zur Verfügung für kreativen Müßiggang und für die Entfaltung ihrer Anlagen. Würde man meinen.

Doch ein Blick auf die kapitalistische Realität belehrt uns des genauen Gegenteils. Je weniger Arbeit verrichtet werden muss und je weniger Arbeit daher verteilt werden kann, desto schlimmer ist die Krise, in welche Gesellschaften stürzen, deren Ökonomien auf dem kapitalistischen Modell basieren. Wenn die Arbeit knapp wird im Kapitalismus, weil die (Über)Produktion nicht mehr in weiteres Kapitalwachstum verwandelt werden kann, dann zeigt sich die Unverträglichkeit des kapitalistischen Ökonomiemodells mit der Konzeption einer humanen Gesellschaft sogar dem einfältigsten Idioten.

Akzeptiert man nämlich den Marx'schen Kapitalbegriff (und das tun ja bekanntlich nicht nur linke Ökonomen), wonach Kapital nichts anderes ist als akkumulierte Arbeit, dann ist konsequenterweise die kontinuierliche Vermehrung desselben auch nur durch immerwährende Arbeit zu bewerkstelligen.

Und deshalb hat das Kapital die Arbeit als die einzige Sozialisierungsmöglichkeit in die Gesetzbücher aller ihm hörigen Gesellschaften gemeiselt. Und deshalb hat in der kapitalistischen und insbesondere in der neoliberalen Gesellschaft nur der seine Daseinsberechtigung, der bedingungslos zu dieser immerwährenden Arbeit bereit ist. Was immer auch an kapitalisierbarer Arbeit angeboten wird, sie ist gefälligst zu verrichten. Und sei sie noch so kontraproduktiv für die Gesellschaft und ihre humane Enwicklung.

"Jeder Job ist besser als kein Job.", schreit daher der bürgerliche Linke Schröder. "Wir müssen Alles tun für den Wirtschaftsstandort Österreich, damit die Menschen wieder in Lohn und Arbeit kommen.", sagt der Katholik Wolfgang Schüssel. Und:

"Arbeit macht frei", stand über den Eingängen deutscher und österreichischer KZs.

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D.W., 2005-07-05, Nr. 1970

....und dann muss man sich mal vorstellen, was man eigentlich fast täglich an sinnloser zeit totschlagen muss (am dankbar erhaltenen arbeitsplatz, sofern man noch einen ergattern konnte ) und herumsitzt und abwartet und sich nur eines wünscht, mensch!!! kann der beschissene zeitaufwändige 8 stunden arbeitstag nur endlich mal ein ende haben. dann spinnt man vor sich hin und denkt sich, wie vielen alten menschen hätte man in dieser nutzlosen/anwesendsein zeit eigentlich den hintern wischen können.

aber: nur ja nicht darüber jammern, weil dann heißt es ja gleich, jo mei, dann hoben`s ober den folschen job.

dieses system ist echt zum kotzen.

D.W.

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