2015-06-28
KUCHLWEANARISCH LEANA -Vom Piperln und Papperln
FUAWUAT
Wiar i schoo in Weanarisch Leana gschriem håb, is des Weanarische a bedroode Dialektoat und waŋmma nehd dråuf åufpassn duan, wiad’s boid de Pådschn streckŋ, åhgråtzn, fon Gwigwi ghoid wean, wia ma so sågt, und iewa Joar und Tåg wean ålle Weana wia fakappte Biffke oda aŋndare Zuagraaste quaagln, åuwa nimma wia Weana. Ma heads eh jetzten scho oft gnua. Då waa zum Bähschpüh da Weana Zwiansgnäulladl-Låut, dea wås aa fia di grooße Weana Faklaanaruŋ so wichtich is: Fülle Pådschnkinodüppm, Bollitika, Schåuschpülla, Gschaftlhuawa und juŋge Dutta, de wås eana ois nåchmåchŋ wia di Båhbadln, sågŋ sähd a poa Joah „Ballament“, „Allbeag“, „bissall“ oda „Pickall“, wäu’s in Zwiansgnäulladl-Låut nimma zsaŋmmbriŋgan: Stått dass’s bähn „L“ min Schlecka fon hint aŋn de Zend aŋstessn, roin’s eam ähŋ und bempan damit aŋnan Gåuman aŋ. Drum håw i schoo oft stått „Koadlsplåtz“ „Kallsplatz“ ghead und stått „Fähgadl“ „Fähgall“. Zum bragmatisiatn englischn Thronfoiga-Oidspåtzn sågŋ’s logischawähse „Prinz Tschalls“ und wia soi aana wissen, wås a Foafadl ois is, waŋnna „Vorfall“ sågt und’s nehd amoi söhwa head bäh den Fuafoi?
Dazua kumman aŋndare Blehdhähtn, wia „Jungs“ stått „Buama“ oda „Meedls“ stått „Maadln“, und – bittschee: de Fråu’n saan in Wean ållawäu noo entweda „gneh Fråun“ oda „Wähwalähd“, und de Maŋna entweda „de Hean“ oda „Maŋnnsbühda“.
Wås waas i, warum d’ Lähd so doikat dahearedn. Se wean do nehd aŋm End Buagtheatadähtsch redn woin und wäu aŋm Buagtheata sofüh Biffke schpühn, glåum d’Weana, Dähtsch ghead so gredt? I maan, i håb iewahåupt kaan Pick åuf di Dähtschn, se san unsare großn Briadadln und unsare liabstn Zuagraastn, nua aŋn da Buag gibt’s a bisserl zfüh von eana. Sogoa bähn Nestroy pfuschn’s schoo ummanaŋnd und daŋnn sågt da Zwian in „Lumpazi“ natiadlich „Moppall“, „Achtall“ und „Bussall“. Då ziagt’s an gstaŋndanan Weana de Bock åus und is G’impfte gehd eam klaawähs åuf. Zum Åhgweena is des und då steckst in Zuwezaara in däh Sackl und sågst: Åuf so an Nestroy håur i in Huad! Åuwa`s gibt hoid fülle Weana, de wås si ähŋbühdn, du muasst wiara hoiwada Mamelaadiŋga daheareedn, damit sa si gschähd aŋhead und d’Lähd nehd glåum, du bist a gähstiges Nåckabatzl. Sogoa da söhliche roode Buagamaasta Zühk håd amoi in Båhdschnkino g’sågt: „Des is jå, wia ma bäh uns in Wien sågt, gaŋnz schön bescheuert.“
„Bescheuert“. Des is so Weanarisch wiar a leckeres Eisbein mit Sauerkohl und Klößen. Noo dazua håd da Zühk då Weanarisch, Hochdähtsch und Piffkinesisch duachanaŋndaghåud wia Kråud und Ruam. Damit waarad ma bäh unsan Thema. I såg nemmlich: Is Reedn håd ållawäu min Pappadln und min Pipadln z’tuan, du bråuchst jå fia des ois däh Pappulatua. Und wia schåut’s då åus in Wean? Åhgsandlt samma! Da Wiaschtlstaŋnd is mähstns a Kebapstandl, stått in oidn Bähsl aŋm Eck is a Meckdonald mit sähn Schnöhsiada-Schlaŋganfrås hiekumma (waŋnn’s nehd zu an Hendilåhdn umgschuastad wuan is) und wäu de mähstn Wähwalähd glåum, se miassn so dia wiara Hendlbaa sähŋ, damit’s schee san, seawian’s dar in zeentn Bähsl åuf an Riesntölla so a Nuwell Kühsinnbatzadl, fia des wås d’a Fagreßaruŋgsglaasl bråuchst, dass da’s siechst. Des rähcht gråd fiar an hoin Zahŋn, nehd woa, und nåch so aan Minimäufoi miassast zum nextn Wiaschtlstaŋnd åuf a Haaße und a Sähdl gee, damit da da Mågŋ nehd kråcht und grammed.
Es gehd nehd nua de Liab duachŋ Mågŋ, sondan aa d’Schbråch. Drum mecht i mit a poa Gschichtadln, Wuchtln und Rezeptadln zähgŋ, wås ma ois gstaŋndana Weana in Wean pappadlt, wås ma dazua pipadlt und wås d’Lähd so redn, waŋnn’s z’saŋmmkumman. Oisdaŋnn: Prostmoizähd ålle mitanaŋnda!
Mit freundlicher Genehmigung des Autors:
Ludwig Roman Fleischer, "KUCHLWEANARISCH LEANA", SISYPUS, 2015
isbn 978-3-901960-93-2