2003-04-15
Mein Leben, meine Gefühle - Teil 5
Schon mit vier Jahren bemerkte ich, wie mich die Menschen in der Öffentlichkeit mich, den
Rollstuhlfahrer und meine Begleitpersonen mit großen Augen anstarten. Gott sei Dank haben
meine Eltern mir bei gebracht diese Menschen zu ignorieren und zu manchen Menschen auch
was zu sagen.
Das Problem, dass mich total nervt ist das, das in den Köpfen der Gesellschaft von heute
noch immer der zweite Weltkrieg herum geistert. Allgemein darf ich das nicht behaupten,
weil die heutige Jugend uns Rollstuhlfahrer und andere Behinderte wie "normale" Mitmenschen
behandelt. Aber die ältere Generation, so um die Fünfzig, Sechzig die behandeln uns oft
wie Kleinkinder, nur weil wir im Rollstuhl sitzen. Sie glauben nur weil wir im Rollstuhl
sitzen, haben wir gleichzeitig nichts im Kopf, was für die Mehrheit gar nicht zu trifft.
Ich bin froh das es in meiner Generation auf das Thema Integration großen Wert gelegt wird.
Wenn ich so in Schule, Ferienaktivitäten und anderen Beschäftigungen schaue , wo in den
letzten Fünfzig Jahren kein Rollstuhlfahrer und Behinderter teilnehmen durfte. Heute
stelle ich mit Zufriedenheit fest, das wir zum Großteil integriert werden und viel mit
Nichtbehinderten unternehmen dürfen.
Meine Erkenntnis ist, dass heut zu tage alle jungen Menschen den Willen haben uns
Rollstuhlfahrer und behinderte Menschen als eine/n von Ihnen anzuerkennen, und noch dazu
sich mit uns auseinander zu setzen. Wenn das so weiter geht, können sich meine Nerven bald
gemütlich zurückziehen und sich durch etwas anderes strapazieren lassen.
Es wird immer noch Ausnahmen geben, das manche Menschen uns noch immer wie Kleinkinder
behandeln. Das wird meiner Meinung nach nie ganz wegfallen. Wir können nur selbst aktiv
bleiben, indem wir selber Aufklärung betreiben, viel unternehmen und uns um viele Kontakte
bemühen. Dies ist einer der Wege die ich persönlich gehen werde.