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2011-10-18 PA: „Lassen wir’s uns doch gut gehen“ Eine – angesichts der Komplexität des Themas sehr kurze, vielleicht sogar zu kurze – Zusammenfassung für die Presse . Zwischen Kritik und Ressentiment
Weltweit gibt es nun Proteste, Stichwort Occupy Wallstreet. Gut so, denn da entstehen potenziell soziale Räume. Und gleichzeitig ist's sehr ambivalent. Wenn Säulen eines Systems (z.B. die Erwerbs- arbeit) wackeln, dann ergibt sich eine kritische Situation, zwischen Kritik und Ressentiment ist nur ein schmaler Grat. Was bis vor wenige Jahre wie der Ruf der Kassandra klang, nämlich dass wir auf eine tiefe Krise zusteuern würden, ist heute beinahe ein Allgemeinplatz. Über den Charakter dieser Krise und auf, das, was denn dazu tun wäre, gehen die Meinungen allerdings auseinander. Die dominante Antwort: Ein EU-weit koordiniertes Sparprojekt. Diese Politik aber führt zu Armut und direkt in die Rezession und so letztlich zu noch höheren Schulden, wie man ja bereits in Griechenland sieht. Dagegen setzen die Organisationen, die sich am 14. Oktober am Villacher Hauptplatz zu „Lassen wir’s uns doch gut gehen!“ zusammengefunden haben, einen bewussten Contrapunkt. Eine hohe Produktivität der Wirtschaft würde im Prinzip ein gutes Leben für Alle ermöglichen, so die Grundüberzeugung. Dies wird im Rahmen der Aktion durch „kostenloses Essen für Alle“ demonstriert. Worum es geht, ist, dass dieses Wohlstandspotenzial auch bei den Menschen ankommen muss. Daher eint die vertretenen Initiativen die Überzeugung, dass alles zu unterlassen sei, was zu sozialem Ausschluss führt:
In der Einschätzung des Charakters der Krise und der sich daraus ergebenden Frage, wie weit der Richtungswechsel gehen muss, gibt es zwischen den Initiativen aber auch Differenzen: So wären etwa für ÖGB und ATTAC eine verstärkte Umverteilung und eine verbesserte Regulierung der Wirtschaft auf EU-Ebene und hier insbesondere der Finanzmärkte ein Schritt zu mehr Wirtschaftswachstum, damit zu Schuldenabbau und zu mehr Beschäftigung. Andere wie das „Bündnis für Eine Welt“ und die „Kulturinitiative Kärnöl“ gehen weiter. Nach ihrer Meinung habe das auf permanentes Wirtschaftswachstum angewiesene System seine inneren und äußeren Grenzen erreicht. Die Krise sei daher so gundlegend, dass man über andere Formen des Wirtschaftens jenseits von Wachstum, Bedürfnisschaffung und Konkurrenz nachdenken müsse. . Fotos und Hintergründe zur Veranstaltung Veranstaltungsdokumentation
. Eine gemeinsame Initiative von ATTAC-Kärnten, ÖIE-Kärnten / Bündnis für Eine Welt, amnesty international - Gruppe Villach, Plattform Migration Villach, ÖGB-Kärnten, Gewerkschaft VIDA, Wege-aus-der-Krise, Kulturinitiative kaernoel, Kärntner Netzwerk gegen Armut und soziale Ausgrenzung, Solidarisch G'sund, Interkultureller Garten Ebenthal / Verein A'Stern, SOL (Menschen für Solidarität, Ökologie und Lebensstil) .... Kooperationspartner: Radio Agora, 105,5 MHz. .
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