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2003-04-07 Alltag Die Welt dreht ihre Runde. Das Buschmännchen spinnt. Bomben zerfetzen Hunderte Menschen. Kinder verhungern rings um den Erdball. Erwachsene auch. Unzählige weinen und verzweifeln; es wirkungslos ist wie beten. Die Narzissen sprießen. Die Pfarrer freuen sich auf neue Beichten. Die einzige Abwechslung im Beruf, abgesehen man hat eine Köchin. Da und dort brennt das Essen an. Millionen hoffnungsvolle demonstrieren und streiken. Die Sportler trainieren, die Mörder morden. Das Buschmännchen vögelt. Die Obdachlosen frieren. Selbstmörder hängen sich auf. Milliarden sitzen im Kino. Tiere werden unentwegt geschlachtet. Jehova wird bezeugt. Verkehrsampeln blinken. Hunderttausende werden operiert. Es wird geheiratet und geschieden im Erdenrund. Leichen werden seziert, Leser schreiben Briefe. Forscher forschen, neue Krankheiten entstehen, Häuser brennen, Stürme toben. Uhren bleiben stehen. Das Buschmännchen scheißt. Ein Großteil der Menschheit streitet. Börsen öffnen und schließen. Schüler und Studenten lernen, einige davon sterben. Frauen gebären. Das Buschweibchen hat keinen Orgasmus. Ein Japaner schlitzt sich den Bauch auf. Der Sturm hebt ein Katamaran aus dem Wasser. Am Straßenrand deckt man blutige Leichen zu. Eine Bittprozession verlangt nach Regen. Vampirpärchen saugen sich gegenseitig aus. Ein paar Minister onanieren. Der Vatikan dämmert vor sich hin. Das Buchweibchen holt sich den Vibrator. Einige Inderinnen werden verbrannt. Irischer Whisky wird abgefüllt. Das Buschmännchen deklamiert Lügenphrasen. Die ganze Welt wird von Musik berieselt. Todesurteile werden vollstreckt. Huren arbeiten im Akkord. Eine verletzte Taube kommt ins Tierasyl. Ein Philosoph erfindet eine neue Philosophie. Das Buschmännchen geht brunzen. Fensterscheiben zerbrechen. Ein sterbender Soldat ruft die Mama. Das Buschmännchen schnarcht. Im Vibrator sind die Batterien leer. Ein Bodyguard hilft. Das Buschmännchen steht vor dem Spiegel, klein wie Napoleon. Setzt sich einen Zweispitz auf. Es denkt: Empereur! Kaiser! Ich, gegen die Bösen Schurken. Held, Seite an Seite mit Good! Ein Kälteeinruch im Mittelwesten. Im Wüstensturm verlieren Mütter und Väter ihre Söhne. Eine Leiche schreit beim Hinunterlassen des Sarges auf, die Männer lassen die Stricke los, der Sarg zersplittert. Die Leiche bäumt sich verletzt auf. Wassereinbruch in einem Bergwerk. Weltweit demonstrieren ständig Millionen. Peace! Murderer for oil! Make love! Good ist auf ihrer Seite. Im Orbit kreisen Satelliten. Die Buschfrau sagt: Tu was! Das Männchen schreit ins Mikrophon: Fight and die for our home!. Das Buschmännchen niest. Alle rufen: Help Good! Im Busch schwanken die Meinungen. Sind nur Niggermeinungen. Das Buschmännchen ärgert sich. Es möchte eine Volontärin vergewaltigen. Es fliegt mit ihr ins Davidslager. Buschbrände breiten sich aus. Polarlichter pulsieren auf. Das Buschmännchen zittert. Volontärinnen wollen freiwillig. Das Buschmännchen will wollen. Es seufzt: O Good! Die Volontärin studiert Buschmänner. Buschmänner sind ein kleinwüchsiges Wildbeutervolk in der Kalahari und kulturell verarmt. Ihre Sprache ist eine durch Schnalzlaute charakterisierte Khohinsprache. Das Zaubergerät der Buschmänner ist ein kleiner Bogen, Buschmannrevolver genannt. Die inneren Schamlippen der Buschfrauen sind besonders lang. Man nennt sie Hottentottenschürze. Die Erde dreht sich. Im mittleren Osten schwirren Raketen und Bomben herum wie Mückenschwärme. In München trinkt man seine täglichen Maß.
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