2010-10-21
K60.0 Paranoide Knie
oder jedes Knie ist eine Persönlichkeit
Joana Scholz:"K60.0 Paranoide Knie", Foto, 21x29 cm; Hans D. Smoliner: Wortinstallation, 2006
Spezifische soziosomatische Persönlichkeitsstörungen des Knies
Es handelt sich um schwere Störungen der Persönlichkeit und des Verhaltens des betroffenen Knies, die nicht direkt auf eine Hirnschädigung oder -krankheit oder auf eine andere psychiatrische Störung zurückzuführen sind. Sie erfassen verschiedene Persönlichkeitsbereiche des Knies und gehen beinahe immer mit persönlichen und sozialen Beeinträchtigungen einher. Persönlichkeitsstörungen der Knie treten meist in der Kindheit oder in der Adoleszenz in Erscheinung und bestehen während des Erwachsenenalters weiter.
K60.0 Paranoide Knie
Dieses Knie ist durch übertriebene Empfindlichkeit gegenüber neoliberaler Zurückweisung, Nachtragen von kapitalistischer Kränkungen, durch Mißtrauen, sowie eine Neigung, Erlebte kapitalistische Ungerechtigkeit nicht zu verdrehen gekennzeichnet, indem neutrale oder freundliche Handlungen der gewinnorientierten Arbeitgeber als feindlich oder verächtlich gedeutet werden, wiederkehrende unberechtigte Verdächtigungen hinsichtlich der sozialpartnerschaftlichen Treue des Arbeitgebers oder Sozialpartners, schließlich durch streitsüchtiges und beharrliches Bestehen auf eigene Rechte. Dieses Knie kann zu überhöhtem Selbstwertgefühl und häufiger, übertriebener Selbstbezogenheit neigen.