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2010-07-31 „Denkmal der Namen“ in Villach im Visier der Neonazis Presseaussendung des Vereins „Erinnern Villach“ vom 30. Juli 2010 . Dank der kriminalistischen Arbeit des Villacher Postenkommandanten Günther Lessiak ist es gelungen, die Schändung des Villacher Denkmals für die Opfer des Nationalsozialismus der Jahre 2009 und 2010 aufzuklären. Es betrifft insgesamt fünf Anschläge. Darunter befindet sich auch die Zerstörung vom Dezember 2009, bei der 27 Namenstafeln mit einer unglaublichen Systematik und Zerstörungswut zertrümmert wurden. (siehe dazu auch Die Ermittlungsergebnisse der Polizei sind eindeutig: Die Taten waren politisch motiviert. Bei den Tätern handelt es sich um drei Oberstufenschüler und zwei Lehrlinge im Alter von 17 bis 19 Jahren. Sie waren in eine neonazistische Gruppe eingebunden, die in St. Ruprecht bei Villach einen eigenen „Proberaum“ besaß, wo Zusammenkünfte und Besprechungen stattfanden. Eine Durchsuchung, die die Villacher Polizei durchführte, förderte eindeutiges Material zu Tage: Flugblätter mit neonazistischem Inhalt, SS-Symbole, Hakenkreuzfahne und Aufkleber mit dem Inhalt „Freiheit für Gerd Honsik“. Dieser Aufkleber wurde von der Gruppe im April 2009 auf dem Denkmal angebracht. Das Material wurde von der Villacher Polizei sichergestellt und dem Landesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung (LVT) übergeben. Dieses Amt ermittelt nun wegen neonazistischer Wiederbetätigung. Der Akt liegt seit zwei Monaten bei der Staatsanwaltschaft Klagenfurt. Um die Glastafeln einzuschlagen, verwendeten die Täter unter anderem mit Quarzsand gefüllte Handschuhe, die man in Army-Shops kaufen kann. Das deutet nicht nur auf eine große Aggressionsbereitschaft hin, sondern zeigt auch, dass die Jugendlichen die Tat genau planten. Es ist sehr wahrscheinlich, dass auch die Täter der weiter zurückliegenden Denkmalschändungen im Umfeld dieser Gruppe zu suchen sind. Jedenfalls handelt es sich bei der Mehrzahl der Denkmalschändungen sicher um keine „besoffenen Geschichten“, wie immer wieder kolportiert wurde. Zwei der Täter waren darüber hinaus Mitglieder der schlagenden Burschenschaft Arminia in Villach. Der Vorstand der Burschenschaft Arminia, entsetzt über die Taten, hat sich in einem Brief an uns davon distanziert und die beiden Täter von der Burschenschaft ausgeschlossen (siehe Angesichts des Alters der Täter, das zwischen 17 und 19 Jahren liegt, plädiert der Verein „Erinnern“ für eine Diversion, das heißt ein außergerichtliches Verfahren ohne Verurteilung. Ob das möglich ist, entscheidet die Staatsanwaltschaft. Außerdem meinen wir, dass das Auftreten dieser Gruppe auch eine pädagogische Herausforderung ist. Alle Erziehungsberechtigten und Institutionen sind gefordert, den jungen Menschen den nötigen Respekt und das nötige Wissen über die Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft zu vermitteln. Dies gilt namentlich auch für die Burschenschaft Arminia. Der Verein „Erinnern“ hat der Arminia deshalb ein Angebot unterbreitet, in ihrem Kreis zu diesem Thema zu referieren. Weitere Kontaktadressen:
Zusatz: Die letzte Denkmalschändung, die vor ein paar Tagen am 22. Juli 2010 stattgefunden hat, ist aufgeklärt. Der Täter, ein 17-jähriger Jugendlicher, hat sich selbst gestellt. In diesem Fall gab es keine politische Motivation.
niemand, 2010-07-31, Nr. 4896 Oberstufenschüler welcher Schule zugehörig? Dem Peraugymansium? niemand, 2010-08-01, Nr. 4897 im standard vom 30.7. erschien ein artikel darüber.
Unter Oberstufenschüler sind in diesem Fall nicht nur Gymnasiasten gemeint, sondern auch Schüler der HAK, HTL usw. Da der Verein "Erinnern-Villach" eine Diversion - also außergerichtliche Einigung - anstrebt, möchte keine näheren Angaben über die Täter machen. Falls die Staatsanwaltschaft der Diversion nicht zustimmt, kommt es zu einer Gerichtsverhandlung und die Namen der Täter werden dann öffentlich gemacht. |
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