2009-11-23
Produktive Solidarökonomie statt Armengärtlein
Die ganze Küche statt BZÖ-Verarmungsoffensive
.
Suppenkaspar Landeshauptmann Dörfler macht wieder von sich reden. Dörfler meinte in einem Interview mit der „Woche“, selbstangebautes Gemüse als Ausgleich zu sinkenden Einkommen sei ein Teil seiner Überlegungen. Frauen möchte Dörfler, ginge es nach seinem Willen, bekanntlich mit Brennesselsuppe abspeisen und an den Herd zurückzwingen. Nun hat er eine geniale Lösung gegen die zunehmende Armut parat: mehr „privaten Gemüseanbau“ brauche das Land.
Dörfler setzt damit einen perfiden Angriff. Arm gemachte Menschen und jene, die im Zuge der strukturellen Krise des Kapitalismus von Verarmung bedroht sind, will er in das düstere Eck des Armengärtleins drängen. Anstatt gesellschaftspolitsche Alternativen zu entwickeln, die den Menschen helfen und ein gutes Leben für Alle möglich machen, schiebt Dörfler sie in den „privaten Gemüseanbau“ ab.
Gegen solche gefährliche Eskapaden kann das Konzept nur lauten: Her mit der ganzen Küche. Kapitalistische Betriebe müssen sich zu solidarwirtschaftlichen Unternehmen in Selbstverwaltung der Belegschaften wandeln. Nahrungsmittel sind nicht privat auf Armutslevel, sondern gemeinschaftlich und auf modernem technischen Niveau zu erzeugen. Sozialleistungen sind auszubauen und durch Besteuerung von hohen Einkommen, Vermögen, Unternehmerprofiten und Aktiendividenden zu finanzieren.
Ein bedingungsloses Grundeinkommen steht den Menschen in Kärnten schon lange zu. Es muss den notwendigen sozial-ökologischen Strukturwandel zu Nahversorgung, Umverteilung und Selbstbestimmung unterstützen. Anstelle privater Armengärten, wie sie Dörfler will, brauchen wir mehr kollektive, interkulturelle und politische Gemeinschaftsgärten mit
einer hohen Produktivität. Ansätze dazu gibt es bereits.
Eine Presseaussendung von Andreas Exner, Arbeiterkammer-Rat der Grüne/UG. Quelle: → http://grueneug.wordpress.com