2003-03-04
Mein Leben, meine Gefühle - Teil 3
Heute will ich euch verraten, wie ich meine Texte schreibe, die ich für euch verfasse.
Wie ihr von Teil 1 wisst, kann ich die Bewegungen meiner Gliedmaßen (Arme) nicht so gut
kontrollieren. Jetzt fragt sich bestimmt jeder, wie ich meine Texte schreibe.
Es gibt, Gott sei Dank, bereits viele Hilfsmittel für behinderte Menschen, wie z.B.
(elektrische) Rollstühle, spezielle Betten usw. So gibt es für Leute, die (so wie ich)
ihre Arme nicht verwenden können, aber dafür der Kopf ziemlich stabil und ruhig ist,
bereits tolle Erfindungen - eine davon ist der Kopfstab.
Den Kopfstab muss man sich so vorstellen: Jeder kennt ja einen Bauhelm, davon ist das
Innengerüst, das ich auf den Kopf setze. Bei diesem Helm-Innengerüst ist in der Höhe der
Ohren (beidseitig) ein Bügel montiert, der ca. 5 cm vom Kopf entfernt ist und wie eine
Zahnspange ausschaut. In der Höhe des Mundes befindet sich eine Kugel, an der ein
Metallstab befestigt ist, der ca. 20 cm nach vorne steht. Der Metallstab dient dazu,
dass ich die Tasten der Tastatur berühren kann.
Jetzt werdet ihr euch denken: wie kann er die Tasten auf der Tastatur treffen, ohne dabei
von den Tasten abzurutschen, und wie bedient er seine Maus?
Das alles ist mit der heutigen Technik kein Problem mehr. Ich benütze im Prinzip eine ganz
normale Tastatur, die eine Brille besitzt. Diese Brille dient nicht dazu, dass die Tastatur
besser sieht, sondern damit ich die Tasten gezielt treffen kann. Meine Maus beruht auf dem
gleichen System, wobei sie so zu verstehen ist, dass sie ein externer Cursor ist. Der ist
mit Aktionstasten versehen: die für den normalen Klick, Doppelklick, der rechten
Maustaste, mit der ich zum Kontextmenü komme, und der Feststelltaste.
Mit meinem Kopfstab arbeite ich jetzt schon seit 8 Jahren am PC. Es hat ziemlich viel
Übung gekostet mit ihm umzugehen, aber im Laufe der Jahre konnte ich sogar an
Geschwindigkeit dazu gewinnen.
Ich schreibe am PC nicht nur, sondern versuche alle Angebote des Computers und des
Internets zu nutzen, weil dadurch steigert sich meine Qualifikation im Hinblick auf
den späteren Arbeitsplatz, und es kommen dadurch auch neue Kontakte zustande.
Zum Zeitaufwand: wie jeder weiß - gut Ding braucht Weile. Ich brauche z.B. für einen
kärnöl -Artikel wie diesen hier ca. 1 bis 1 ½ Stunden. Ich muss mir die Zeit gut
einteilen, damit ich meine Arbeiten schaffe. Was ich angehe, gelingt mir fast immer!