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2009-07-25

Border Speaking

Am letzten Montag, den 20. Juli, wurde in Koper-Capodistria an der italienisch-slowenischen Grenze das Wander-Filmprojekt "Border Speaking" mit der ersten Vorführung gestartet. Die Reise geht entlang der ehemaligen Schengen Grenze von der Adria bis zur Ostsee.

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Sie sind keine Nachbarn. Manche wohnen 100 km, andere mehr als 1000 km voneinander entfernt. Olaf, Zbigniew, Václav, Vanda, Sándor, Rosa und Marinka leben in 7 verschiedenen Ländern und haben unterschiedliche Berufe: ein Polizist, ein Händler, ein Förster, eine Lehrerin, ein ehemaliger Soldat, eine Rentnerin und die Geschäftsführerin eines Reisebüros. Trotz ihrer ungleichen Lebenswege haben sie eines gemeinsam: Die prägende Erfahrung einer Grenze.

Die physische Grenze, an der sie alle leben, trennt die alten Mitgliedstaaten der E.U. von den neuen. Als äußerliche Trennlinie verliert sie immer mehr an Sichtbarkeit, doch als innere Grenze bleibt sie im Gedächtnis der Menschen verhaftet. Von der Ostsee bis zur Adria erzählen uns diese sieben Europäer, wie sie „ihre“ Grenze erlebt haben: Im Spannungsverhältnis zwischen dem Wunsch zu vergessen, dem Bedürfnis nach Erinnerungen und der Notwendigkeit, sich zwischen den Relikten aus Zeiten des Kommunismus und der rasanten Entwicklung der Globalisierung neu zu orientieren.

«Die Frage ist: was macht eine Grenze aus? Die Grenze ist erst dann da, wenn sie in den Köpfen und Herzen der Menschen verankert ist. Wenn wir uns bewusst machen, visuell und auch im Empfinden, wir grenzen uns von anderen ab.»
Olaf Töteberg (D), Dezember 2007

«Ich hatte ein einzigartiges Gefühl, wenn ich den Grenzbalken aufgesperrt hab und hinter mir zugesperrt hab.»
Rosa Erakman (A), März 2008

«Könnt ihr euch es vorstellen? Ihr lebt in einem Dorf an der Grenze und ihr dürft nur in eine Richtung gucken!»
Vanda Homerová (SK), Februar 2008

Aber es war immer eine sonderbare Grenze: Was einst Ost und West einte, war der Lobgesang auf "Die Arbeit". Heute ist zwar der Osten mit dem Westen unter kapitalistischem Vorzeichen wiedervereint (und bestimmte Formen von zentralbürokratischer Verwaltung von Arbeit verschwunden), geblieben aber ist DIE ARBEIT. Und zwar in rabiaterer Weise denn je: Scheinbar vereint sind Ost und West, stärker getrennt denn je aber sind die Menschen durch die Konkurrenz um DIE ARBEIT. Das zumindest sind Thesen, die von den Initiativen, die lokale Partner des Projektes "Border Speaking" in Villach sind, durchaus kontrovers diskutiert werden. "Wie tun wir miteinander?", das ist eine weitere Frage, der sich kärnöl, CITYKIS.net und OeIE-Kärnten stellen.

Das Projekt

Nach 3 Jahren Vorbereitung und Recherchen, wird der Film „La frontière intérieure“ diesen Sommer im Herz Europas von der Adria bis zur Ostsee wandern. Übersetzt und untertitelt in 7 Sprachen wird der 69 Minuten lange Dokumentarfilm an 40 Orten entlang der ehemaligen Schengen-Grenze gezeigt. In Zusammenarbeit mit ca. 60 lokalen Partnern aus 8 verschiedenen Ländern wird an diesen 40 Grenzorten (Kulturzentren, Kinos, Museen, Schulen, Kirchen, öffentlichen Raum, usw.) eine Abendveranstaltung stattfinden, zu denen sich Bewohner von beiden Seiten der Grenze zusammenfinden, um ihre Eindrücke rund um diesen Film zu teilen und zu diskutieren, der unmittelbar an sie gerichtet ist.

Termine von "Border Speaking" in Kärnten

  • Dienstag, 28. Juli 2009, 20:00 h im Begegnungszentrum "Im Kreml", Villach, Ludwig Walter Straße 29
  • Donnerstag, 30. Juli 2009, 20:00 h im Kulturzentrum Zarja, Bad Eisenkappel / Slovensko prosvetno društvo - Železna Kapla
  • Weitere Termine: siehe www.border-speaking.eu/
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Walther Schütz, 2009-07-27, Nr. 4537

Die Grenze wurde ja - formell - mit der Ost-Erweiterung der EU aufgeloest. Seither waechst Europa zusammen. Heißt es. Mir stellen sich folgende Fragen:

Sind nicht (teilweise) Ressentiments weiterhin vorhanden?

Sind dies bloß Überbleibsel der alten Konfrontation der "Systeme": hier "marktwirtschaftlliche Demokratie", dort "buerokratische Zentralverwaltungswirtschaft" (wie es heißt)?
Oder ist es ein Wiederaufleben von noch älteren - rassistischen - Bildern noch vor dem Entstehen des Ostblocks, die zur Zeit des Nationalsozialismus ihren Höhepunkt erreichten? Hat nicht gar die Blockkonfrontation zur Zeit des Kalten Krieges zu einem Abbau der rassistischen Klischees geführt, wurden doch die Menschen jenseits des Eisernen Vorhanges als Opfer des "Sowjetsystems" gesehen? (Stichwort positive Aufnahme der Ungarnflüchtlinge 1956)

Welche Rolle spielt der Gemeinsame Markt? Ist er ein Vehikel des Zusammenwachsens? Oder treibt er durch die allseitige Konkurrenz erst recht einen Keil zwischen die Menschen?

Was ist, wenn wirklich eine gemeinsame Identität "Europa" entsteht? Entsteht dann nicht erst recht wieder in den Köpfen eine neue Grenze, wie es sich schon jetzt mit dem Konstrukt "christliches Abendland" abzeichnet?

Walther

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