2008-09-14
BAUSTEINAKTION
für die Neuerrichtung des Denkmals der Namen
Konzept des Denkmals der Namen, Widmanngasse, Villach.
Auf dem „Villacher Denkmal der Namen“ stehen die Namen und Lebensdaten von Menschen, die in unserer Stadt und den umliegenden Gemeinden gelebt haben und die aus den verschiedensten Gründen von den Nationalsozialisten verfolgt und ermordet wurden:
Jüdinnen, Juden und Sinti aus rassistischen Gründen; Zeugen Jehovas wegen ihrer religiösen Überzeugung; behinderte Menschen, weil sie den „gesunden Volkskörper“ schädigten; Slowenen, weil die Nazis das Land „deutsch“ machen wollten; Menschen, die im Gasthaus nach einem Bier die große Lippe riskierten; Zwangsarbeiter, die es wagten die Arbeit zu verweigern; aber auch Menschen, die aus politischer Überzeugung bewusst Widerstand leisteten und sei es nur, dass sie einem russischen Zwangsarbeiter ein Stück Brot gaben, wie Josefine Kofler aus Villach-Lind oder wie der Pfarrer Anton Koperek aus der Kreuzen, der den polnischen Zwangsarbeitern die Teilnahme an der Messe gestattete.
Für beinahe alle diese Menschen gibt es fast nirgendwo sonst ein Zeichen der Erinnerung. Alles, was uns bleibt, ist die Erinnerung an diese Menschen und diese gilt es zu bewahren.
Dieses Denkmal und alle Namen, die auf ihm eingraviert sind, geben dieser Stadt ein Stück Würde und Menschlichkeit zurück – zwei Eigenschaften, die Villach in den Jahren 1938 bis 1945 so gnadenlos vermissen ließ.
Die Baumaßnahmen
Das »Denkmal der Namen« in Villach in der Widmanngasse wird um 115 Namen erweitert. Im Zuge der notwendigen Baumaßnahmen werden sowohl der Platz als auch das Denkmal neu gestaltet. Der Platz wird vergrößert und dem Anlass entsprechend mit dunklem Granit gepflastert. Alle Glastafeln werden ausgetauscht und durch splitterfreies Glas ersetzt. Die Stahlkonstruktion wird erneuert und so beschaffen sein, dass beschädigte Glasplatten sofort und unproblematisch ausgetauscht werden können. Damit reagieren wir auf die Zerstörungen, die diesem Denkmal in den letzten Jahren immer wieder zugefügt wurden. Die Stele mit den Schriftzügen „erinnern“ sowie „AN DIE OPFER DER NATIONALSOZIALISTISCHEN GEWALT“ bleibt dieselbe, zumal auch diese Verwundungen einen Teil der Villacher Erinnerungskultur darstellen. Anfang Oktober beginnen die Bauarbeiten und am 25. Oktober wird das »Denkmal der Namen« im Rahmen der alljährlichen Gedenkfeier der Öffentlichkeit vorgestellt.
Das neue Denkmal
Nach der Erweiterung werden auf dem Denkmal 252 Namen aufscheinen. Auf jeder Glastafeln wird außer dem Namen, dem Geburtsjahr und dem Todesjahr auch der Todesort eingraviert. Auf diese Weise wird auf dem Denkmal gewissermaßen eine Topographie des nationalsozialistischen Terrors sichtbar werden.
Die Kosten
Den größeren Teil der Kosten – Bodengestaltung und Pflasterung – übernimmt dankenswerterweise die Stadt Villach. Den verbleibenden Rest von 8.500,00 € für die Metallkonstruktion und die Glastafeln übernimmt der Verein Erinnern.
Dafür bitten wir Sie um eine Unterstützung.
Mag. Hans Haider, Obmann des Vereins Erinnern
- Konto des Vereins Erinnern: Bank für Kärnten und Steiermark, BLZ: 17000.
Kontonummer: 150170001
IBAN: AT20 1700 0001 5017 0001
BIC: BFKKAT2K
- Mehr zu den Opfern des NS-Regimes im Raum Villach: www.erinnern-villach.at/