2008-08-27
Der Kärntner an sich schlechthin
aus dem Zyklus
Maria Grimm: "Der Kärntner an sich schlechthin", Öl auf Leinwand, 40x40 cm, 2008
Ink on canvas
Wir sind dünn geworden und nervös. Der Himmel war rosa, vom Flugzeug aus. Die Welt, die die Insel ist, der Mann und die Liebe, ein Desaster. Reizende Knospen an Büschen, die Natur imitierend, zu deren Füßen Friul Fructs, Monsantos, Plastiktüten, Drecks Müll lagen. Sie gingen, neben einem Hund auf einen Berg, der die Stadt beschützte, weil sie den Tag versonnen konnten, wenn es aus Versehen warm wurde. Grünplätze, die die Abwesenheit von Natur deutlich machten. Aulandschaft for sale, noch ein Waldstück wird geschwendet. Tau auf der Lichtung. Ein Pferd wäre auch da. „Kann ich in Ökofonds investieren? Wie sehr Heu ist dieses Pferdchen, Max? Wahrscheinlich kommt es am Schluss nur auf fliegende Fische an.“ Die Kindheit ist furchtbar. Dein Leben, in dem schwimmst du und begreifst, wie klein du bist, wie nichts, bleibt immer hinter den Ideen zurück. Die Füße wippen. In jener ersten Nacht am Lagerfeuer sagte er, die Menschen würden den Himmel ignorieren, ihr müsst euch neu erfinden. Der EU Landverweser, der Kärntner an sich schlechthin, antwortete:“ Ich möchte betonen, dass ich mich für nichts Besonderes halte. Heimat ist für Menschen, die in Bergdörfern aufgewachsen sind. Wir machen weiter wie immer.“
Wortinstallation von Hans D. Smoliner nach den Titeln der Bilder von Maria Grimm