2008-07-01
Die Behinderung
Liebe Freundinnen und Freunde von Obiditsch und kärnöl!
Der typische carinthanische Pädagoge könnte seine benthamschen Uhr nach Ludwig Roman Fleischer justieren. Wird dieser nämlich in südlichen Regionen gesichtet – wohin es ihn seit Jahrzehnten zieht – dürfen auch die vom soziosomatischen Burn–Out gefährdeten LehrerInnen unseres südlichsten Bundeslandes damit rechnen, dass sich ein anstrengendes Schuljahr zu Ende neigt.
Mittlerweile zum Fünften Mal macht Ludwig Roman Fleischer auf seiner jährlichen literarischen Sommerreise in den italienischen Süden auch in Villach Station. So darf ich ihn heute im Namen von kärnöl recht herzlich in der „tiefstgelegenen Schützhütte der Alpen“ – im Gasthof Obiditsch – Willkommen heißen. Dem „Hüttenwirt“ Herman Obiditsch möchte ich ein Danke sagen, dass er sein „Rifugio“, welches schon seit Ende der 1950er ein Treffpunkt der Villacher Avantgarde – wie Hans Bischoffshausen und Viktor Rogy – war, für die heutige Lesung und Buchpräsentation zur Verfügung stellt.
Als fiktionaler Chronist verfasst Ludwig Roman Fleischer seit 1990 jedes Jahr einen Roman, der entweder einer speziellen Berufsgattung, einem skurril-überdrehten Jubiläum oder der Krise einer Kunstgattung gewidmet ist. Hintereinander gelesen ergeben die Romane ein dichtes Sittenbild österreichischer Provenienz, wobei sich der prognostische Wahnwitz der dargestellten Ereignisse hintennach als pure Realität herausstellt.
Wir dürfen daher gespannt sein, ob die literarischen wahnwitzigen Ereignisse im neuesten Buch „Die Behinderung oder Gabriels letzte Sendung“ des Ernst–Willner–Preisträger´s schon heute Realität sind oder noch Fiktion.
Besteigen Sie mit kärnöl den „Ludwig Roman Fleischer Wortexpress“ und begeben wir uns auf eine literarische Reise in den heißen Süden Italiens. Endstation: „Europacamp Briezza, Region Basilicata, mit eigenem Radiosender.
Guten Abend