2007-11-07
Hintergründe und Fragen
Zweckoptimismus …
Die Wirtschaftsdaten sind (angeblich) so gut wie lange nicht: Die Wirtschaft wächst, die Arbeitslosigkeit sinkt – so heißt es. Komisch nur: So recht will keine Freude aufkommen. Allzu sehr spürt man, wie brutal die Arbeitswelt geworden ist – die globalisierte Konkurrenz wird auch in der sogenannten Ersten Welt immer spürbarer, am Arbeitsplatz geht’s hektisch zu, der Duck auf die Kinder wächst, im Geldbörsel wird’s enger, Jobs gibt es immer öfter nur mehr befristet und ungeregelt, öffentliche Dienstleistungen wie die Post sollen auf einmal nicht mehr leistbar sein, die Wasserversorgung steht unter Privatisierungsdruck …
… als Tanz auf dem Vulkan
Die persönlichen Erfahrungen sind das Eine. Gleichzeitig kann man immer weniger die Augen vor den globalen Realitäten verschließen: Wenn der Klimawandel immer manifester wird, dann gleicht die Freude über jedes Prozent Wirtschaftswachstum mehr dem Rausch des Süchtigen als einer rationalen Reaktion. Wenn junge Menschen aus Afrika in ihrer Suche einfach nach Überlebensmöglichkeiten für sich und ihre Familien zuhauf im Mittelmeer ersaufen, dann kann dies nur mehr um den Preis von Zynismus – oder noch schlimmer: Rassismus – verdrängt werden. Und wenn als Ausweg aus der Energiekrise auf Agro-Treibstoffe gesetzt werden soll, dann liegt nicht nur auf der Hand, dass die Autos der reichen 1,5 Milliarden Menschen das Brot der Armen fressen werden, dann schließt sich auch der Kreis zu persönlichen Erfahrungen, dass die Lebensmittelpreise steigen. Kurz: Es stimmt hinten und vorne nicht! Katerstimmung, auch bei Ignorant/innen mehr schlecht als recht verdrängt.
Wie aus der Sackgasse kommen?
Zwar ist die neoliberale Glaubenslehre, wonach ein möglichst unkontrollierter Markt alles optimal zum Wohle der Menschen regeln würde, mächtig angekratzt und es wird auf verschiedensten Ebenen über Auswege nachgedacht – von der UNO mit ihren Millenniumszielen bis hin zu Initiativen wie ATTAC. Und schon immer gibt es Basisbewegungen wie die der Landlosen (MST) in Brasilien, für die es ganz einfach um den Erhalt ihrer Überlebensmittel (Boden, Saatgut, Zugang zu Wasser …) geht.
Bei all dem stellen sich die verschiedensten Fragen: Chancen auf Umsetzbarkeit? Widersprüche zwischen den verschiedenen Konzepten? Wie weit müssen Änderungen im Bestehenden gehen? …
Diesen Fragen wollen wir uns stellen. Wer sich mit uns an diesem Prozess beteiligen will, ist herzlich eingeladen!
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